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Obus Salzburg

Den Niedergang des Obusbetriebes stoppen und Kontrollamt zur Ursachenermittlung einschalten

[Reportage, Presseaussendung]
von AIM

Salzburger Obus 2022 wieder in der Krise. Fehlendes Personal, fehlende Fachleute, 29 teils moderne Obusse abgestellt, Fahrplaneinschränkungen für Fahrgäste und Touristen. Wie lange schaut die Politik noch zu ?

Den Niedergang des Obusbetriebes stoppen und Kontrollamt zur Ursachenermittlung einschalten

PRESSE-INFORMATION & Offener Brief

Alle Jahre wieder in der Sommerhitze wird in Salzburg das Angebot des öffentlichen Verkehrs verschlechtert. Während weltweit versucht wird, den öffentlichen Verkehr als Alternative zum immer problematischer werdenden Pkw-Verkehr leistungsfähiger auszubauen, passiert im Stadtverkehr in Salzburg genau das Gegenteil. Dabei wird die Corona-Krise kaltlächelnd als fadenscheiniger Grund vorgeschoben. Gleich dazu sei festgehalten, dass bei 270 Obusfahrern 3-5 Corona haben und das kann als Ausrede beileibe nicht herhalten! Das ist bestenfalls Verhöhnung der Bevölkerung, aber niemals Realität!

Ab 1. August 2022 wird zum wiederholten Male das Angebot des innerstädtischen Obus- und Bus-Verkehrs völlig unbegründet ausgedünnt. Seit 2014 die betriebsinternen Experten bei der Salzburg AG-Verkehr, aufgrund von persönlichen Animositäten der Vorstandsleute, aus dem Betrieb eliminiert wurden, hat sich das Angebot beim innerstädtischen Obusnetz kontinuierlich verschlechtert. Durch das Entfernen der Fachleute und durch das generell grenzwertige Betriebsklima unter den Mitarbeitern ist es nur logisch, dass zwischen 30 und 50 Mitarbeiter fehlen. Man hat es verabsäumt, das Betriebsklima unter den Mitarbeitern zu verbessern, damit nicht die Obusfahrer in größerem Umfang davonlaufen!

Alle Jahre wieder wird den Fahrgästen ein faules Kuckucksei ins Obus-Netz gelegt, wie auch heute wieder! Es hat den Anschein, dass das Unternehmen Salzburg AG ein Selbstbedienungsladen für die Vorstände ist, die sich ungeniert mit Bonus-Zahlungen, auf Kosten der Allgemeinheit, eindecken können. Damit die Geldtaschen der Salzburg-AG-Vorstände gefüllt werden können, müssen offensichtlich die Fahrgäste immer kürzertreten.

Dabei hat es den Anschein, dass die verantwortliche Politik offensichtlich nicht erkennt, dass es einen Kartellvertrag zwischen der Salzburg AG und der Stadt Salzburg gibt, in dem die gefahrenen Kilometer, vertraglich festgelegt, vorgegeben sind. Wenn nun die Salzburg AG ihrerseits einseitig das Angebot, nun ab 1. August 2022, ausdünnt, wird das landläufig als „Vertragsbruch“ verstanden, was es vermutlich auch ist. Um das zu überprüfen hat das Kontrollamt der Stadt den Sachverhalt, die schleichende Verschlechterung seit 2014, bezogen auf die nicht erbrachte Leistung bei den gefahrenen Kilometern, zu eruieren. Weiters muss ermittelt werden wieweit diese von der vertraglich verpflichtenden Kilometerleistung abweicht. Diese nicht erbrachten Leistungen müssen detailliert aufgeschlüsselt werden. Wenn hier ein monetäres Delta erkannt wird, muss die Salzburg AG diese Gelder an die Stadt zurückzahlen, damit diese über Experten ein leistungsfähiges ÖPNV-Netz organisieren kann!

Wenn von 126 Obussen ausgerechnet 29 Fahrzeuge nicht betriebsfähig abgestellt sind, weil seit Jahren die Revisionsfristen eher einer Lotterie gleichen, Ersatzteile nicht zeitgerecht angeschafft werden und auch hier großteils das fachkundige Personal fehlt, dann ist die aktuelle Situation nicht weiters verwunderlich. „Zufällig fehlen dann auch noch ziemlich exakt 30 Fahrer“! Seit das Obus-Chaos im Jahr 2018 per Presseaussendung vom Salzburg AG-Vorstand als beendet erklärt wurde, obwohl sich überhaupt nichts geändert hat, braucht man sich heute nicht wundern, dass schön langsam das ganze System zusammenbricht. Das hat nichts mit „Corona“, sondern mit dem Verkommenlassen des Betriebes Obus zu tun! Die neue Fahrplangestaltung der Linien 1 und 2 wird bei zu erwartendem Schlechtwetter auf den ohnehin schon stark frequentierten Strecken durch den unkontrolliert über die Stadt hereinbrechenden Individualverkehr zu massiven Verspätungen führen, die ob des um jeweils 4 Obusse auf diesen Linien verringerten Fahrzeugeinsatzes keinesfalls die Pünktlichkeit heben. Verspätungen sind hausgemacht, und das auch nicht erst seit heute.

Die Politik in der Stadt Salzburg hat also sofort die Aufgabe, das unsinnige Ausdünnen der Fahrpläne am 1. August 2022 zu stoppen, das Kontrollamt zu beauftragen, die nicht erbrachten Leistungen zu ermitteln und diese dann monetär zurückzufordern. Letztendlich muss die Politik den Scherbenhaufen seit 2014 mittels Personalwechsel in der Salzburg AG-Verkehr und durch Einsetzen oder Zurückholen von Experten, bereinigen. Der völlig sinnlose „Sommerfahrplan“ beim Obus, der am 1. August 2022 eingeführt werden soll, ist sofort zu stornieren, ebenso das schweizerische Unterkofler-Obus-Konzept! Vorrangig muss der „S-Link“ konsequent durchgezogen und das Obus-Konzept daran angepasst werden!