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Leserbrief zur „Verkehrswende“ | Klimakrise ist unaufhaltbar!

[Presseaussendung, Informationsverbund]
von AIM

Alle reden von der Klimakrise oder vom Umweltschutz. Wenn es aber zu Maßnahmen kommt, rasten alle aus. „Klimaschutz ja, aber nicht mit mir!“ Das scheint die Botschaft bzw. die allgemeine Meinung zu sein. Das Problem scheint...

Klimakrise ist unaufhaltbar!

Alle reden von der Klimakrise oder vom Umweltschutz. Wenn es aber zu Maßnahmen kommt, rasten alle aus. „Klimaschutz ja, aber nicht mit mir!“ Das scheint die Botschaft bzw. die allgemeine Meinung zu sein. Das Problem scheint einfach nicht ernst genommen zu werden!

Der Aufschrei beim Baustopp des sinnentleerten Lobau-Tunnels hat das Problem zutage befördert. Die Verkehrsministerin hat nur das getan, was sie von Anfang an angekündigt hat, Baustopp von nicht mehr zu rechtfertigenden Straßenbauten. Die teilweise medialen Untergriffe waren persönliche Anschuldigungen, wobei Beleidigungen wie „typisch Frau“ noch die harmlosesten Beschimpfungen sind.

Um selbst die krankhaftesten Begriffsverwirrungen, wie das mediale „Green Washing“ von Atomkraftwerken, die schlimmsten Umweltzerstörer, salonfähig zu machen, gibt es gar keine Skrupel mehr. Dasselbe wird auch bei der „Elektro-Mobilität“ versucht, indem das Wort für umweltbelastende Autos missbraucht wird. Die Kernkompetenz der „Elektro-Mobilität“ liegt bei den elektrischen Stadt- und Straßenbahnen, sowie bei elektrischen Eisenbahnen und Oberleitungs-Omnibussen (Obussen) wie in Salzburg.

In der Stadt Salzburg will eine ÖVP-Politikerin bewusst den modernen umweltfreundlichen elektrischen Obus zerstören. Der innerstädtische ÖPNV soll gezielt in die verkehrspolitische Steinzeit zurückkatapultiert werden. Der öffentliche Verkehr, v.a. der umweltfreundliche Schienenverkehr, wird, beginnend mit Fahrplanausdünnungen, gezielt unattraktiv gemacht, um die früheren Fahrgäste zum Umweltproblem „Auto“ zu zwingen!

Drei konkrete Beispiele österreichischer Eisenbahnen zeigen, wie hartnäckig verbohrte eisenbahnhassende Politiker an der Zerstörung umweltfreundlicher Schienenbahnen arbeiten. Nur durch das entschiedene energische Auftreten der Salzburger Landesspolitiker konnte die Demontage der Murtalbahn durch die steirischen Amtskollegen (SPÖ) verhindert werden. Bei zwei weiteren Bahnen in Tirol (Achenseebahn; ÖVP, Grüne) und der Steiermark (Gleichenberger Bahn; ÖVP, SPÖ) sind Symptome von Korruption zu vermuten. Im Falle der Achenseebahn wurde sogar eine Anzeige bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft kaltschnäuzig politisch durch die Landespolitiker in Tirol abgewürgt.

Achenseebahn Zerstörungswut: Wo rohe Kräfte sinnlos walten oder ein Lehrstück, wie man seine eigene Zukunft vernichtet. Appenzellerbahn-Triebwagen in der Schweiz zuhause und in Tirol planlos zerstört. Volksvermögen wurde Egomanen geopfert! Murtalbahn Unzmarkt-Murau-Mauterndorf Dieseltriebwagen Landesbahn Feldbach - Gnas - Bad Gleichenberg

Angesichts der Fülle an umweltzerstörenden und klimafeindlichen Aktivitäten diverser verantwortungsloser Politiker, die beliebig weitergeführt werden könnte, kann niemand mehr ernsthaft glauben, dass der Klimawandel in absehbarer Zeit, angesichts der epidemisch auftretenden Ignoranz gestoppt werden könnte. Ein namhafter Umweltmediziner aus Salzburg hat kürzlich, in vollem Brustton der Überzeugung und mit einer gehörigen Portion Resignation erklärt: „Die Klimakrise ist, unter den derzeitigen Auspizien, längst nicht mehr zu stoppen!“ Bei näherer Betrachtung wird man dieser Prognose nur zustimmen können; leider!

Mit so dummen Sprüchen wie „… nur mit Elektroautos kann man die Klimaziele bis 2050 erreichen …“ versucht man immer noch das Problem zu verharmlosen, um nichts tun zu müssen. Niemand kann mehr 2050 wissen, was 2022 dahergeplappert wurde und niemand kann daher für seine Aussagen heute 2050 zur Verantwortung gezogen werden. Wenn etwas noch die Klimawende verhindern kann, dann die reale „Elektro-Mobilität“, der elektrische Schienenverkehr, schon aus Kapazitätsgründen. Ein abgasfreier elektrischer Güterzug ersetzt z.B. rund 60 umweltbelastende LKW! Von umweltfreundlichen LKW ist man heute noch Lichtjahre entfernt, obwohl man dort gerade den Obus, sozusagen als „O-Truck“, neu erfinden will und gerade am Netz scheitert. Bis 2050 wird es knapp, aber eher wird das nichts Vernünftiges werden.

Leute, die in der „Auto-Denk-Blase“ gefangen sind, werden vielleicht aber entgegenhalten, dass „Elektromobilität“ den „Elektroautos“ gleichgesetzt wird, warum sollten sie dann nicht die Problemlösung sein? Warum es die Elektroautos eben nicht sind, ist insbesondere in der schlechten Umweltbilanz bei der Herstellung der Batterien, deren derzeit noch relativ kurzen Lebensdauer und vor allem die weiter bestehenden Probleme des Individualverkehrs als da sind enormer Platzbedarf im zähfließenden (Staus!) und ruhenden Verkehr.

Beim Faktor Reichweite, egal bei welcher Antriebsart, wird vor allem als Marketing-Argument missbraucht, Studien weisen schon lange nach, dass man sich durchschnittlich kaum über 18km pro Tag mit dem PKW bewegt. So ist es nämlich letztendlich egal, ob ein Auto mit Benzin, Diesel, Flüssiggas, Batterien oder Raketen betrieben wird. Unabhängig von der im Fahrzeug mühsam mitgeschleppten Energie, dem „Energie-Rucksack“, ändert das nichts am Problem „STAU“! Dann kann man auch gleich getrost den Begriff „Mobilität“ aus der „Elektro-Mobilität“ herausstreichen.

STAU St. Julien-Straße Salzburg STAU in Salzburg, Lehener Brücke, Ignaz-Harrer-Straße, Saint-Julien-Straße; Garagenampel beim Gebirgsjägerplatz STAU in Salzburg, Lehener Brücke, Ignaz-Harrer-Straße, Saint-Julien-Straße; Garagenampel beim Gebirgsjägerplatz

Die wirkliche „Elektro-Mobilität“, die elektrische Eisenbahn, hat bereits 120 Jahre funktionierende Alltagstauglichkeit hinter sich. Die „Elektro-Mobilität“ im Straßenverkehr wird wahrscheinlich noch genauso lange bis zur Alltagstauglichkeit brauchen und in Berlin werden Palmen wachsen, bzw. Schnee gibt es vielleicht nur mehr am Himalaya (wenn überhaupt)!

Darauf kommen halt die automobilverliebten Kleingeister in Politik und Medien nicht. In dieser „Straßenfanatiker-Blase“ denkt halt niemand über Alternativen zum Straßenverkehr nach. Das ist ungefähr so, als würde bei einem Vollbrand niemand auf die Idee kommen, die Feuerwehr zu alarmieren. So müssen halt „… die depperten Baamer, für a grünes Wien, so a Bledsinn …“ (O-Ton Fendrich) sterben und zwar nicht nur in Wien. Die Wizany-Karikatur in den Salzburger Nachrichten vom 8. Jänner 2022 „… hurra, es geht auch ohne CO² …“ zeigt das Problem sehr schön auf!

Wizany-Karikatur in den Salzburger Nachrichten vom 8. Jänner 2022 „… hurra, es geht auch ohne CO² …“

Wie leistungsfähig Schienenverkehr sein kann, wird von den meisten Menschen völlig unterschätzt. Ein Dreiwagenzug einer Regionalstadtbahn, nach Karlsruher Modell, kann fast 700 Fahrgäste auf einmal befördern. Mit Zugabständen herunter bis auf 1,5 Minuten können (bei der Salzburger Lokalbahn) bis zu 660 Fahrgäste pro Richtung und Stunde transportiert werden. Das entspricht 510 Pkw oder 15 Gelenk-Bussen oder eben diesen einen Tram-Train-Zug alle 90 Sekunden. So gesehen hechelt der ewige Straßenneubau, wie der Stein des Sisyphos, immer hinter dem Schienenausbau hinterher! Aus diesem Grund sollte gleich der leistungsfähige Schienenausbau vorangetrieben werden.

660 Fahrgäste - Leistungsfähigkeit der Verkehrssysteme Platzvergleich auf der Staatsbrücke in Salzburg, am 19.09.2009

Jede neu zu bauende Verkehrsinfrastruktur erfüllt die Aufgabe, die ihr zugedacht ist, sie nimmt neuen Verkehr auf und verringert kaum die bestehenden Verkehrsströme, wenn das Verkehrssystem nicht leistungsfähig genug ist. Genau daran muss der Lobau-Tunnel scheitern! Die Verlängerung der Salzburger Lokalbahn, die dzt. geplant und ab 2023 gebaut wird, kann, mit linienförmiger Zugbeeinflussung, bis zu 14.000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung befördern, was einem Äquivalent von ca. 12.000 Autos je Richtung und 24.000 insgesamt stündlich entspricht! Das kann kein Straßenneubau bewältigen!

Und jetzt wird in Salzburg noch eins draufgesetzt und, völlig hirnbefreit, die Mönchsberggarage weiter ausgebaut! Frei nach dem Motto: „Aufrechten Gang abschaffen und zurück auf die Bäume!“ Merks Salzburg! Weil Fasching ist, eine Lachnummer? Das Lachen wird uns vermutlich noch gründlich vergehen! Umdenken wäre jetzt wirklich angesagt. Vermutlich ist es aber ohnehin schon zu spät! Die Klimakrise ist ganz offensichtlich bereits unaufhaltbar!

RICHARD FUCHS General-Keyes-Straße 23 5020 Salzburg Mobile: 0043 (0)664 4118223

P.S.: Nachdem die Medien so viel konstruktive Kritik leider nicht vertragen und daher diesen Leserbrief ohnehin nicht abdrucken werden, wurde auch nicht über die Anzahl der Anschläge weiter nachgedacht. Glücklicherweise gibt es aber das Internet, das nicht auf Auto-Inserate angewiesen und damit meinungsunabhängig ist! Es musste allerdings einfach einmal alles Relevante ausgesprochen werden! Dieser Leserbrief kann gerne weiterverschickt werden, bitte allerdings mit einer Rückantwort wohin das gegangen ist!