Leidet die Vize-Bürgermeisterin der Stadt Salzburg unter massiven Gedächtnislücken ?
Im heutigen ORF-Beitrag ist folgendes Zitat zu lesen: "Die veröffentlichten Informationen zum neuen Verkehrskonzept sind nicht von mir in die Öffentlichkeit getragen worden und inhaltlich unrichtig."
Ist die Vize-Bürgermeisterin der Stadt Salzburg noch handlungsfähig ?
Diese Frage muss sich der aufmerksame Leser spätestens heute stellen. Nachdem Frau Barbara Unterkofler per 21.12.2021 in den Salzburger Nachrichten "Ihr" neues Liniennetz für den Obus in Salzburg, inkl. Streckenführungen, lanciert hat, behauptet Sie nun, dass "Die veröffentlichten Informationen zum neuen Verkehrskonzept sind nicht von mir in die Öffentlichkeit getragen worden und inhaltlich unrichtig."
Am 21.12.2021 unterstreicht Sie mit folgender Aussage die Tragweite des "neuen" Konzepts.
Zeitungsausschnitt: SN 21.12.2021
Seit dem Artikel in den Salzburger Nachrichten kommt massive Kritik von allen Seiten. Jetzt versucht die Vize-Bürgermeisterin der Stadt Salzburg nun offensichtlich die Leute für dumm zu verkaufen. Als Juristin, PR-Fachfrau und Vize-Bürgermeisterin sollte man sich aber an eigene Aussagen, noch dazu wenn man diese in Form eines Artikel in den SN lanciert hat, auch nach anstrengenden Weihnachtsfeiertagen und Silvesterfeierlichkeiten noch erinnern können.
Zeitungsausschnitt: SN 21.12.2021
Salzburg besitzt bereits das umweltfreundlichste Verkehrsmittel das es neben der Eisen- und Straßenbahn gibt, nämlich den elektrischen Obus, der seine Energie direkt aus der Fahrleitung bezieht und so vor Ort völlig emissionsfrei täglich für den Fahrgast unterwegs ist. Damit verkehrt er auch ohne sog. "Energierucksack" und ist somit baulich wesentlich leichter als Diesel-, Erdgas-, Wasserstoff- und vor allem Akkubusse. Frau Unterkofler will nun das umweltfreundlichste Obusnetz durch - Was ersetzen ?
Jede andere Antriebsform kann naturgemäß nur eine wesentlich schlechtere Bilanz aufweisen.
Zum Liniennetz stellen wir einfach folgende grafische Darstellungen gegenüber:
Obus Salzburg - Bestand SalzburgAG Obus Netz - Entwurf Unterkofler
Rot-Strichliert eingestellte Verbindungen.
Wie in den Grafiken leicht ersichtlich gleicht der Entwurf der Vize-Bürgermeisterin der Stadt Salzburg nahezu einer Halbierung des Obusnetzes. Schulen, wichtige Umsteigerelationen, Verkehrsströme, Ziele mit erhöhtem Verkehrsaufkommen wie Flughafen, Hauptbahnhof, Mirabellplatz und straßenbauliche Hindernisse werden völlig ignoriert.
Bei einer seriösen Verkehrsplanung werden vorab Verkehrsströme, Fahrgastbewegungen und Erschließungswirkung über Jahre erhoben, analysiert und eingearbeitet. Davon ist im Entwurf-Unterkofler nichts derartiges erkennbar.
Einzig feststellbar sind folgende Punkte: Willkürliche Linienführung, massive Einsparungen beim Obus und Albus, Durchmischung von Diesel- und Obuslinien ohne Berücksichtigung der Infrastruktur, den Fahrzeugumläufen und dem Personaleinsatz.
Trotz Warnungen die es schon vor der Veröffentlichung gab, bekräftigt Frau Unterkofler im SN Artikel, dass Sie die Pläne zur Gänze umsetzen wolle. Weiters soll bereits mit Dezember 2022 (int. Fahrplanwechsel) zumindest ein Teil umgesetzt werden. Außerdem sei der Ausbau von Oberleitungen kein Ziel für die Vize-Bürgermeisterin.
In Zeiten der Dekarbonisierung ist die angekündigte Zerschlagung des Salzburger Obusnetzes völlig absurd, deplatziert, unangebracht und kann eigentlich gar nicht ernst genommen werden. Die gesamte Welt schreit nach Maßnahmen um die Klimaziele zu erreichen, nur Frau Unterkofler ist das offenbar völlig egal.
Der neue eObus der Linie 5. Die Aufnahmen sind von der Sonderfahrt am 04.09.2019
Im ORF-Bericht von 08.01.2022 versucht Frau Unterkofler nun die Taktik des Nichtwissens oder will Sie die Bevölkerung gar für dumm verkaufen ?
Screenshot - ORF Bericht 08.01.2022
Im Zusammenhang mit dem anfangs genannten Artikel in den Salzburger Nachrichten kann sich jeder selbst sein Bild über die Verwerfungen der Aussagen von Frau Unterkofler machen. Anbei der ORF-Bericht mit Video im Original:
Reform Obus-Linien: Kritik und Sorge um Jobs
Die Salzburger Obus-Linien sollen erneuert werden: An den bisher kolportierten Plänen gibt es aber schon jetzt Kritik. Personalvertreter befürchten, dass es durch neue Linienführungen zu Personaleinsparungen kommen könnte.
Wer als Vize-Bürgermeisterin der Stadt Salzburg so agiert und sich in solch widersprüchliche Aussagen verstrickt, hat definitiv jede Glauwürdigkeit verspielt. Daher muss man die Frage aufwerfen ob die Vize-Bürgermeisterin noch in der Lage ist, ihr Amt ausüben zu können.
Screenshot - ORF Bericht 08.01.2022
Wer Konzepte öffentlich erfolgreich umsetzen will, sollte zu erst Betroffene, international erfahrene Fachleute/Experten in der Verkehrsplanung und ortskundige Personen wie Fahrgäste, Fahrpersonal und verkehrsinitative Vereine in den Erstellungsprozess einbinden.
Weiters muss das erstellte Konzept mittels dynamischer Verkehrssimulation am Computer durchgespielt und auf die Alltagstauglichkeit untersucht werden. Erst dann wird man feststellen können wie tragfähig ein solches Konzept ist.
Obus Salzburg Festung Karolinenbrücke und Hauptbahnhof Solaris-Gelenk-Obus von dem Neutor oder Sigmundstor Fahrtrichtung Riedenburg und Maxglan Hess-Doppelgelenkobus in Salzburg bei Testfahrten auf der Linie 3