Genug Neues für den Norden? | Die modernisierten Metronom-Doppelstockwagen im Detail
Videobeschreibung:
In diesem Video sehen wir uns die modernisierten Doppelstockwagen des norddeutschen Eisenbahnbetreibers Metronom an. Nach und nach sollen alle eingesetzten Wagen auf den Standard, den ihr hier im Video seht, umgebaut werden. Bis 2023 soll diese Modernisierungswelle abgeschlossen sein.
Weiterführende Informationen:
Das Videoskript zum Nachlesen
Das norddeutsche Eisenbahnunternehmen Metronom, eine Gesellschaft der NiedersachsenBahnen und Benex befördert täglich rund 120.000 Fahrgäste im Regionalverkehr in Niedersachsen, Hamburg und Bremen. Und doch habe ich noch nie detailliert über den Metronom berichtet - Zeit das nachzuholen. In diesem Video sehen wir uns die modernisierten Doppelstockwagen des gelben Bahnbetreibers mal im Detail an. Die metronom Flotte besteht aus Lokomotiven der Baureihen 146, 246 und 187 sowie 220 luftgefederten und klimatisierten Doppelstockwagen von Bombardier aus den frühen 2000er Jahren. Die Fahrzeuge erreichen eine Spitzengeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern. Diese Wagen sind sowohl innen als auch außen mittlerweile aber nicht mehr zeitgemäß, geschweige denn schön anzusehen. Grund genug, ihnen ein Redesign zu verpassen. Dies gesucht im Rahmen der sogenannten Hauptuntersuchung, die dadurch noch umfangreicher wird. Bei der Landesnahverkehrsgesellschaft nennt man das HU XL Dosto.
Aber was ändert sich nun konkret für die Fahrgäste?
Als erstes fällt von außen auf, dass die Wagen einen neuen Anstrich bekommen haben. Die Farbgebung ist ähnlich wie bisher, nur fehlt nun aus unerklärlichen Gründen das Logo des Betreibers, wodurch die Wagen etwas unfertig aussehen. Ebenfalls außen wird neu eine Tastleiste für blinde und sehbehinderte Menschen angebracht, um eine bessere Orientierung zu ermöglichen. Der Einstiegsbereich wirkt frischer und die Trittstufen werden nun beleuchtet. Die Wagen werden mit WLAN ausgestattet und auch ein Videoaufzeichnugssystem ist nun mit an Bord. Insgesamt 1,8 Kilometer neue Kabel werden für diese technischen Verbesserungen pro Wagen eingezogen.
Auch im Fahrgastraum selbst sind spürbare Verbesserungen ersichtlich. Die Sitze wirken optisch moderner und einladender. Die Sitzbezüge sind allerdings gleich geblieben und optisch nicht mein Geschmack, was aber nichts heißen muss. Die Sitze sind das bewährte Modell „Helena“, das in vielen Regionalzügen verbaut wird. Neu sind nun die klappbaren Armlehnen zwischen den Sitzen und auf der Gangseite. In den Reihensitzen kann man sich nun übrigens auch auf Fußstützen freuen, die mehr Komfort bieten, auch wenn der Sitzabstand selbst nicht der größte ist. Neu sind auch die Klapptische im jeweiligen Vordersitz, die aus groß genug für einen Laptop sind. Steckdosen nun auch, allerdings nur in der Seitenwand an den Vierertischen. An den anderen Sitzplätzen sei dies technisch nicht möglich, heißt es.
Auch ein neues Fahrgastinformationssystem mit großen Bildschirmen gibt es nun, das aber bei meiner Fahrt nicht funktioniert hat.
In der 1. Klasse gibt es keine großen Veränderungen.
Zu guter letzt wurde auch das WC etwas aufgefrischt - nämlich im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Duftspender.
Der Metronom bekommt übrigens auch zwei neue Zugverbände, die aber ein optisch sehr ähnliches Interieur besitzen wie die modernisierten Bestandswagen.
Auch die Lokomotiven erhalten eine Hauptuntersuchung und einen neuen Anstrich, der irgendwie so aussieht, also würde noch etwas fehlen, als wäre die Lackierung noch nicht fertig.
Fragt man die Chefin der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen, dann reicht die Qualität der modernisierten Doppelstockwagen an Neufahrzeuge heran.