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E | Ö-D-CH
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Schweizerische Bundesbahnen (SBB)

Mit dem ECE unterwegs auf der neuen Strecke zwischen München und Zürich!

Reportage
YT_E | Ö-D-CH
Strecken-Portrait
YT_E | Ö-D-CH
Fahrgast
Fan
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Hochladedatum: 20. August 2021 | Video-Erstelldatum: 20.08.2021 | Ersteller: Eisenbahn in Ö D CH
youtu.be | Reportage, YT_E | Ö-D-CH
00:08:16 Videolänge

Videobeschreibung:

In diesem Video sehen wir uns die neue Verbindung des ECE zwischen München und Zürich an, der seit Ende letzten Jahres verkehrt und mit SBB Astoro Zügen geführt wird. Ermöglicht wurde diese neue Verbindung durch die Elektrifizierung des deutschen Streckenabschnitts zwischen Geltendorf und Lindau. Wie dieser Streckenausbau zu bewerten ist und welche Vorteile er bringt seht ihr im Video.


Weiterführende Informationen:

Das Videoskript zum Nachlesen:

Zum Fahrplanwechsel 2021 wurde im Allgäu ein neues Zeitalter der Bahn eingeläutet. Erstmals fahren dort SBB-Fernzüge und verbinden die Metropolregionen München und Zürich miteinander. Ich habe mir die Strecke genauer angesehen.

Ich freue mich, ab jetzt mit in-Motion.me, einem Internetportal zum Thema Mobilität zusammenzuarbeiten. Ihr findet meine Videos ab jetzt auch dort, oft gebündelt mit Zusatzinformationen, interessanten Dokumenten und spannenden Links. Schaut also auf jeden Fall mal bei in-Motion.me vorbei, wenn ihr das Portal noch nicht kennt.

Die Fahrt des ECE, eine Kurzform für die recht neue Zuggattung Eurocity Express beginnt entweder auf den Gleisen 27-36 in München Hauptbahnhof oder im Tiefgeschoss des Zürcher Hauptbahnhofs. Von dort führt die Strecke, von München aus begonnen, mit Halten in Buchloe, Memmingen und neu Lindau Reutin nach Bregenz. Auf diesem Abschnitt wird auch die neu elektrifizierte Strecke zwischen Geltendorf und Lindau befahren. Die Elektrifizierung dieser Strecke wurde bereits 1975 von der damaligen deutschen Bundesbahn geplant. Im Juli 2006 griff der damalige Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee diesen Vorschlag wieder auf und unterzeichnete 2008 gemeinsam mit seinem Schweizer Kollegen eine Absichtserklärung zum Ausbau der Strecke München - Lindau und zur Elektrifizierung der verbleibenden Trasse zwischen Geltendorf und Lindau. Dieser Erklärung folgte im Dezember 2008 eine Finanzierungserklärung. Im April 2015 wurde das formale Planfeststellungsverfahren eingeleitet und zum Fahrplanwechsel letzten Jahres wurde die neu elektrifizierte Strecke offiziell in Betrieb genommen. Um zwischen München und Lindau eine Fahrzeit von unter 2 Stunden zu erreichen, waren neben baulichen Maßnahmen für Geschwindigkeitserhöhungen auch die Ertüchtigung für bogenschnelles Fahren notwendig. Diese nutzen die auf der Strecke eingesetzten Astoro Züge mit ihrer Neigetechnik auch. Auf weiten Abschnitten konnte die Geschwindigkeit auch für konventionelle Züge in der Regel um 20 km/h erhöht werden. Mit dem Halt in Lindau Reutin anstatt im Kopfbahnhof Lindau Hbf. kann ein Richtungswechsel, der Zeit kostet vermieden werden.

Nach Bregenz setzt der Zug seine Reise über jene Strecke fort, die er bereits früher als Eurocity befuhr. Somit geht es in St. Margarethen über die Grenze und dann mit Halten in St. Gallen, Winterthur und Zürich Flughafen nach Zürich Hauptbahnhof.

Baustellenbedingt musste am 29.05.2021 der zwischen Zürich - St. Margrethen - Bregenz nach München verkehrende SBB Cisalpino (RABe 503 011 / 93 85 0 503 011-5 CH-SBB) umgeleitet bzw. kurzgeführt werden.

Bevor es die neue Strecke gab, dauerte die Fahrt zwischen Zürich und München 4 Stunden und 45 Minuten. Jetzt sind es 4 Stunden und ab Fahrplanwechsel im Dezember nur noch 3,5 Stunden. Dass es in diesem Jahr noch eine halbe Stunde länger dauert, ist aber nicht der Strecke geschuldet, sondern liegt am Zug. Die von der SBB eingesetzten RABe 503 Züge, eben auch Astoro genannt, müssen an der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich, als in St. Margarethen einen Systemwechsel durchführen. Dieser Systemwechsel sollte, um den Fahrplan mit 3 Stunden 30 einhalten zu können, während der Fahrt geschehen. Da die Version des Zugsicherungssystems, das die Züge Ende letzten Jahres hatten, aber noch nicht konnte, muss der Systemwechsel nun während eines längeren Aufenthalts in St. Margarthen durchgeführt werden. Um den damals bereits fertigen Fahrplan nicht zu zerstören, hat man sich dazu entschieden, die Züge genau eine halbe Stunde später fahren zu lassen, da sie dann wieder in den Schweizer Takt passen. Auf der deutschen Strecke wird sich an der Fahrzeit nichts mehr ändern. So sorgt eine kleine Schwachstelle in der Software also gleich für eine halbe Stunde längere Fahrzeit im Fahrplan. Bis zum kommenden Fahrplanwechsel will Alstom, der Hersteller der Züge aber auf jeden Fall die aktuellste Software initialisiert haben und somit kann dann die kürzere Fahrzeit realisiert werden.

6 Züge pro Tag und Richtung werden in Kooperation zwischen DB, SBB und ÖBB betrieben. In Deutschland gelten die ECEs tariflich übrigens nicht als Eurocity Züge sondern als ICEs, was einen entsprechend höheren Fahrpreis zur Folge hat. Die Astoro Züge bieten aber immerhin neben einem recht angenehmen Fahrkomfort auch ein Bordrestaurant sowie reservierungspflichtige Fahrradstellplätze.

Früher wurde die Strecke mit SBB Eurocity Wagen betrieben, welche im nicht elektrifizierten Streckenabschnitt von Dieselloks der fast schon legendären Baureihe 218 gezogen wurden. Dieser Zugverband führte auch einen Panoramawagen, der mit seinen extra großen Scheiben einen besonders gute Aussicht bietet. Auch fällt mit der neuen ECE Verbindung das tägliche direkte Zugspaar weg, das von München über Zürich weiter nach Basel SBB fuhr. Hier muss man jetzt in Zürich umsteigen. Zu guter Letzt ist Kempten nun nicht mehr an das Fernverkehrsnetz in die Schweiz angebunden. Vor diesem Fahrplan wurden nämlich einige Eurocitys über Kempten statt über Memmingen geführt.

Im Großen und Ganzen ist die Elektrifizierung der Strecke Geltendorf - Lindau absolut zu begrüßen, ebenso die Tatsache dass durch diese deutlich bessere Fahrzeiten und höherer Komfort zwischen Süddeutschland und der Schweiz möglich werden. Mit einer Fahrzeit von dreieinhalb Stunden positioniert sich die Bahn auf dieser Verbindung im Gegensatz zu früher viel stärker als schnelle und komfortable Alternative zum Flugzeug auf dieser Strecke. Nicht nur aus zeitlicher Sicht, sondern auch preislich wird das zu einer sehr attraktiven Geschichte, beim Thema Klimaschutz sowieso.

Was denkt ihr zu dieser verbesserten Verbindung und zur Elektrifizierung der fast 200 Kilometer langen Teilstrecke, die natürlich auch positive Auswirkungen auf den Regionalverkehr hat? Lasst uns das wie immer gerne in den Kommentaren wissen. Wenn ihr möchte, könnt ihr mir gerne auch noch auf Twitter oder Instagram folgen, sonst war’s das für diese Woche, danke fürs Zusehen und bis nächste Woche.

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