Nahverkehr umsonst: Wie weit gehen Aktivist:innen für kostenlose Bahntickets?
Videobeschreibung:
Hand aufs Herz, seid Ihr schon mal ohne Ticket Bus oder Bahn gefahren? Zu spät dran, kein Geld für ein Ticket oder einfach zu geizig? In einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2019 gaben 23% der Befragten an, regelmäßig bis gelegentlich ohne Ticket zu fahren. Reporterin Alina Schulz begleitet zwei Aktivisten, die für den bundesweiten Nulltarif der Ticketpreise in Bus und Bahn kämpfen. Die beiden Nulltarif-Aktivisten Jörg Bergstedt und Manuel Erhardt haben sich eine besondere Form ihres Protests überlegt: Sie fahren ohne Ticket, aber dafür mit einem Schild mit der Aufschrift: „Ich fahre ohne gültiges Ticket“. Damit umgehen sie – so ihre Logik – den Straftatbestand Erschleichen von Leistungen, da sie nicht vortäuschen ein Ticket zu haben, sondern offen ankündigen, dass sie ohne Ticket fahren. Sie finden: Nur so können Leute dazu bewegt werden, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Sie möchten damit sicherstellen, dass auch sozial benachteiligte Menschen mobil sein können und deshalb nicht vereinsamen oder hohe Strafen wegen Schwarzfahrens zahlen müssen. Denn wer ohne Ticket Bus oder Bahn fährt, kann sich wegen Erschleichen von Leistungen strafbar machen und verurteilt werden. Rund 7.000 Menschen sitzen jährlich deswegen im Gefängnis. Geht der Plan der Aktivisten so auf? Und wäre ein bundesweiter Nulltarif für alle wirklich möglich?
Weiterführende Informationen:
Alina Schulz begleitet Nulltarif-Aktivist Manuel Erhardt bei einem Gerichtsprozess, findet heraus, wie die Justiz zu dem Thema steht und spricht mit dem Monheimer Bürgermeister Daniel Zimmermann, der das Busfahren für seine Einwohner kostenlos gemacht hat.