
Potential Future Pathways in the Battery Supply Chain – An Upper Austrian Perspective
Die Industrie durchläuft einen tiefgreifenden Transformationsprozess – getrieben von Elektrifizierung, Klimazielen und geopolitischen Herausforderungen. Batterien stehen im Zentrum dieser Entwicklung und gelten als Schlüsseltechnologie ...
Studie des Forschungsinstitutes ASCII über zukunftsfähige Batterie-Lieferketten
Die Industrie durchläuft einen tiefgreifenden Transformationsprozess – getrieben von Elektrifizierung, Klimazielen und geopolitischen Herausforderungen. Batterien stehen im Zentrum dieser Entwicklung und gelten als Schlüsseltechnologie für die Mobilität der Zukunft. Das Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII) – das vom Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus sowie vom Land Oberösterreich gefördert wird - hat eine faktenbasierte, globale Analyse der Batterie-Wertschöpfungskette erstellt – aus österreichischer Perspektive.
Die Studie zeigt klar: Ohne industriepolitische Klarheit keine technologische und wirtschaftliche Souveränität. Europas Batterieindustrie braucht Investitionen in Innovation, schnellere Genehmigungsverfahren und strategische Allianzen. Für Österreich liegt der Hebel vor allem in der Fokussierung auf Recycling und stationäre Energiespeicher.
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer: „Wir leben in einer Zeit globaler Verwerfungen – wirtschaftlich, geopolitisch und technologisch. Wer in dieser Welt souverän bleiben will, braucht Zugang zu den Schlüsseltechnologien der Zukunft – und Batterien zählen zweifellos dazu. Die ASCII-Studie liefert uns eine faktenbasierte Standortbestimmung und zeigt klar auf, wo Handlungsbedarf besteht. Für uns steht fest: Gerade jetzt braucht es mehr Europe First. Mit der EAG-Novelle im Herbst führen wir deshalb einen Made-in-Europe-Bonus für Stromspeicher ein. Damit ermöglichen wir das Nachrüsten bestehender PV-Anlagen, stärken europäische Technologiebetriebe und holen Wertschöpfung zurück nach Europa.“
Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Oberösterreich: „Der tiefgreifende Wandel von Europas Automobilbranche hat weitreichende Auswirkungen gerade auch für Oberösterreich als Wirtschafts- und Industriebundesland Nr. 1 der Republik, denn die Automotive-Branche ist eine Schlüsselindustrie für Oberösterreich. Klar ist, Batterien sind für die Mobilität der Zukunft eine Schlüsseltechnologie. Die vorliegende ASCII-Studie legt erstmals eine faktenbasierte, globale Analyse der Batterie-Wertschöpfungskette vor. Die Empfehlungen der Studie bestätigen den oberösterreichischen Weg: Für Österreich liegt demnach der Hebel vor allem in der Fokussierung auf Recycling sowie Spezialanwendungen wie Sonderfahrzeugbau und stationäre Energiespeicher. Gerade Oberösterreich ist ein Technologietreiber in Sachen Batterieintegration, Software und Recycling. Wir wollen unser Bundesland zu einem Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft machen, auch im Bereich Batterien. Dazu gibt es eine Reihe von Forschungsprojekten unter oberösterreichischer Leitung oder Beteiligung: ‚SMADBatt‘ befasst sich mit ökologischen Materialien wie Holz-Stahl-Hybridstrukturen in der Konstruktion von Batteriegehäusen. Im Projekt ‚BattBox‘ wird kosteneffizientes Recycling von Rohstoffen wie Lithium und Kobalt bei Batterien erforscht. Das Projekt ‚maxE‘ will mittels eines Pufferspeichers den täglichen Energiebedarf von Groß- und Tagesbaustellen mit batterieelektrischen Fahrzeugen und Maschinen decken. Beim Projekt ‚BatteryLife‘ zielt die Forschung auf die Verlängerung von Batterielebenszyklen durch Sekundärnutzung als Hausspeicher für Photovoltaikanlagen oder die Integration als Pufferbatterien zur Abdeckung von Stromspitzen in intelligenten Ladesäulen ab.“
ASCII-Vorstand Veit Kohnhauser: „Chinas Dominanz verzerrt den Wettbewerb – Europa kann da nicht mitspielen, sondern muss anders denken. Unsere Studie zeigt, dass acht Unternehmen 95 % des weltweiten Lithiumabbaus kontrollieren. Europas strategische Chance liegt nicht in der Aufholjagd, sondern in der aktiven Gestaltung zukünftiger Wertschöpfungsnetzwerke.“
Kernaussagen der ASCII-Batteriestudie:
Die neue Studie des Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII) beleuchtet die strukturellen Schwächen und strategischen Chancen der europäischen Batterieindustrie. Sie basiert auf umfassenden Datenanalysen globaler Lieferketten und formuliert konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft.
Abhängigkeit durch Marktkonzentration:
Nur acht Unternehmen kontrollieren 95 % des weltweiten Lithiumabbaus, zehn Hersteller dominieren 93 % der Zellfertigung. Europa ist dadurch in kritischem Ausmaß von wenigen Akteuren abhängig.
Chinesische Überkapazitäten und staatliche Subventionen:
China kann ab 2025 den globalen Bedarf an Batteriezellen fast vierfach decken. Massiv geförderte Unternehmen wie CATL verzerren den Wettbewerb – 790 Mio. USD Subventionen allein im Jahr 2023.
Strukturelle Nachteile durch hohe Energiekosten:
Die Strompreise für die industrielle Batterieproduktion sind in Europa bis zu 2,5-mal höher als in China oder den USA – das schwächt den Standort systematisch.
Kreislaufwirtschaft als strategische Chance:
Recycling und alternative Rohstoffe könnten Europas Rohstoffabhängigkeit signifikant senken und technologische Standards neu definieren. Hier kann Österreich mit seiner Spezialisierung zum Vorreiter werden.
Notwendigkeit klarer Industriepolitik:
Die Studie empfiehlt gezielte Investitionen in Kreislaufwirtschaft und Batterierecycling, z. B. durch beschleunigte Genehmigungsverfahren, gezielte Fördermaßnahmen und den Aufbau lokaler Wertschöpfungscluster statt eines ineffizienten Subventionswettlaufs in bestehenden Märkten.
Österreichs strategischer Hebel:
Österreich kann eine führende Rolle in der europäischen Kreislaufwirtschaft einnehmen – vorausgesetzt, es wird aktiv an der europäischen Strategie mitgearbeitet. Parallel dazu benötigt Österreichs Wirtschaft die entsprechenden klaren industriepolitischen Rahmenbedingungen, um den notwendigen Transformationsprozess erfolgreich gestalten zu können.
Über das Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII):
Das Forschungsinstitut ASCII widmet sich der Erstellung von Analysen zur besseren Bewältigung zukünftiger Herausforderungen im Zusammenhang mit Wertschöpfungsnetzwerken, strategischen Abhängigkeiten und der Sicherstellung von Produktions- und Versorgungssicherheit. Ziel ist es, Entscheidungsträger/innen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft eine solide Basis für die Erreichung der österreichischen und europäischen Ziele einer sicheren Wertschöpfung und Umweltneutralität zu liefern. ASCII wurde als gemeinnütziger Verein vom Complexity Science Hub (CSH), Logistikum der Fachhochschule Oberösterreich, Verein Netzwerk Logistik (VNL) und dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) gegründet und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus und dem Land Oberösterreich gefördert.
Pressemeldung ASCII
Potential Future Pathways in the Battery Supply Chain – An Upper Austrian Perspective
Die Industrie durchläuft einen tiefgreifenden Transformationsprozess – getrieben von Elektrifizierung, Klimazielen und geopolitischen Herausforderungen. Batterien stehen im Zentrum dieser Entwicklung und gelten als Schlüsseltechnologie ...