Graz: MoVe IT Reaktion zum Entwurf des Mobilitätsplan 2040

Ein Plan für die Bedürfnisse aller: Der Mobilitätsplan 2040 soll das Grazer Verkehrssystem bestmöglich in Einklang mit den Bedürfnissen aller Bewohner*innen und einer modernen Wirtschaft bringen.

In Graz gibt es Rückenwind für eine sozial gerechte und nachhaltige Transformation des Verkehrs. Die Grazer Bevölkerung hat der Politik in den letzten fünf Jahren einen klaren Auftrag gegeben: Verkehrspolitik, die die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt. Mit dem Mobilitätsplan 2040 will die Stadtregierung diesen Auftrag nun umsetzen und rückt insbesondere die Bedürfnisse von Kindern sowie jenen Grazer*innen, die zu Fuß gehen, den öffentlichen Verkehr nutzen oder Rad fahren, in den Fokus. Die Bedürfnisse dieser Grazer*innen wurden viel zu lange den Privilegien des motorisierten Verkehrs untergeordnet. Eine Verkehrspolitik, die Schulwege sicherer macht, Wohngebiete und wirtschaftlich wertvolle Straßen vom Durchzugsverkehr befreit und den öffentlichen Verkehr beschleunigt ist in Graz längst überfällig.

Fünf Jahre nachdem mehr als 12.000 Menschen die 12 MoVe iT Forderungen für nachhaltige Mobilität (Forderungen) unterzeichnet haben und diese am 16. Januar 2020 an den Grazer Gemeinderat übergeben wurde, und zwei Jahre nach der Abwahl der alten Stadtregierung, die für fast zwei Jahrzehnte Stillstand verantwortlich war, ist der Wunsch nach Veränderung in Graz weiterhin groß. Die neue Stadtregierung hat die Chance, diesem Wunsch nach einer sozial gerechteren und nachhaltigeren Verkehrspolitik endlich nachzukommen, indem sie mit dem Mobilitätsplan 2040 einen grundlegenden Wandel in der Verkehrspolitik festschreibt und beschließt.

Die im Mobilitätsplan 2040 vorgesehenen Maßnahmen würden das Leben vieler Menschen in Graz massiv verbessern und gleichzeitig eine moderne Wirtschaft fördern:

* Kinder könnten sich in der Stadt selbstständig und sicher fortbewegen - Verbessert die Gesundheit der Kinder und bring zusätzlich eine zeitliche Entlastung für viele Eltern.

* Busse und Straßenbahnen würden auf eigenen Spuren schnell und zuverlässig durch die Stadt fahren - von schnellem Öffentlichen Verkehr würden auch die Innenstadtbetriebe profitieren.

* Der öffentliche Raum würde in vielen Gegenden stark aufgewertet und die Lebenqualität gesteigert werden, zb. durch die Schaffung neuer Parks, dem Zugang zu einer Murpromenade mit hoher Aufenthaltsqualität und wirklich ruhige Wohngebiete ohne Durchzugsverkehr.

* Die Aufwertung von wertvollen Straßen würde auch der Wirtschaft nutzen - man sieht das an anderen, vergleichbaren Städten wie Gent oder Ljubljana. Wenn es nach der WKO ginge, würden in der Herrengasse noch heute Autos fahren und parken - zum Glück für Graz hat sie sich nicht immer durchgesetzt.

Eine Ablehnung der Maßnahmen im Mobilitätsplan 2040 und der Erhalt der Privilegien des Autoverkehrs stehen im direkten Widerspruch zu dem Ziel, eine gerechtere und lebenswertere Stadt für alle zu schaffen. Ein Festhalten am Status quo würde weiterhin zu erdrückendem Autoverkehr, mangelnder Gerechtigkeit bei der Verteilung des öffentlichen Raums und fehlender freier Mobilitätswahl für alle Grazer*innen führen.