Fortschritt bei der Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks Tauernmoos: Transport der Spiralenteile abgeschlossen
Tauernmoos: Fortschritte beim Bau des neuen ÖBB-Pumpspeicherkraftwerks. Der Transport der 35-Tonnen-Spirale ist abgeschlossen. Ab 2026 liefert das Kraftwerk 460 GWh grünen Bahnstrom und stärkt Österreichs Klimaschutz.
Das Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos im Stubachtal stellt einen wichtigen Schritt in der nachhaltigen Energieversorgung Österreichs dar. Mit einer geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2026 wird das Kraftwerk eine bedeutende Rolle bei der Eigenproduktion von grünem Bahnstrom durch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) spielen. Besonders bemerkenswert ist der kürzlich abgeschlossene Transport eines zentralen Bauteils: der Spirale, die künftig das Herzstück der Turbinenanlage in der unterirdischen Kaverne bilden wird.
Technische Meisterleistung: Die Spirale
Die Spirale ist das größte Stahlbauteil der Turbine und wird in die Fundamente des Kraftwerks eingebettet. Ihre Konstruktion ähnelt einem Schneckenhaus, das das zuströmende Wasser gleichmäßig um die Turbine verteilt. Mit einem Innen-Durchmesser von 1,80 Metern wird die Spirale künftig bis zu 40.000 Liter Wasser pro Sekunde zur Turbine leiten. Die gesamte Konstruktion misst 7,70 Meter und musste aufgrund ihrer Größe in mehrere Segmente geteilt werden, um den Transport zum Kraftwerk zu ermöglichen.
© ÖBB Thöni
© ÖBB Mosser
Aufwendiger Transport ins Hochgebirge
Der Transport der Spirale stellte eine logistische Herausforderung dar. Nach der Anlieferung im Hafen von Linz wurde das 35 Tonnen schwere Hauptsegment per Tieflader über Serpentinenstraßen bis zum Enzingerboden transportiert. Dort wurde es auf einen Selbstfahrer umgeladen, der die letzten vier Kilometer durch das Tunnelsystem bis zur Kaverne bewältigte. In den kommenden Wochen werden die einzelnen Teile vor Ort zusammengebaut und ins Fundament des Kraftwerkes einbetoniert. Ab 2025 kann dann mit der Montage der Turbinen und Generatoren begonnen werden.
Bedeutung für die ÖBB und die Energieversorgung
Das Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos ist das insgesamt zehnte Wasserkraftwerk der ÖBB und wird eine jährliche Energieerzeugung von 460 Gigawattstunden ermöglichen. Mit dem Projekt werden die bestehenden Speicher Tauernmoossee und Weißsee verbunden, was den Höhenunterschied von 220 Metern zwischen den beiden Seen für die Energieerzeugung nutzbar macht. Der Weißsee dient künftig als „grüne Batterie“, indem Wasser bei geringer Stromnachfrage hochgepumpt und in Spitzenzeiten zur Stromerzeugung wieder abgelassen wird.
Dank dieser Technologie kann die ÖBB ihre Klimaschutzstrategie weiter vorantreiben, indem sie die Eigenproduktion von erneuerbarer Energie ausbaut. Bereits jetzt stammen 20 % des für den Bahnbetrieb in Österreich benötigten Stroms aus den vier bestehenden ÖBB-Kraftwerken im Stubachtal. Mit dem neuen Kraftwerk Tauernmoos wird dieser Anteil noch weiter steigen, was einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes im Bahnverkehr leisten wird.
Das Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos ist ein Beispiel für technische Innovation und nachhaltige Energieproduktion, das die ÖBB in ihrer Rolle als eines der führenden Klimaschutzunternehmen Österreichs weiter stärkt.
© ÖBB Kaufmann
Technische Daten
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Bauzeit: 2020 – 2026
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Investitionsvolumen: ca. 360 Mio. €
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Leistung gesamt: 170 MW
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Jahresenergieerzeugung: 460 GWh
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Turbinenbetrieb: 80.000 Liter Wasser pro Sekunde
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Pumpbetrieb: 70.000 Liter Wasser pro Sekunde
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Höhenunterschied: 220 Meter (zwischen Weißsee und Tauernmoossee)
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Fassungsvermögen Tauernmoossee: 55,3 Mio. m³
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Fassungsvermögen Weißsee: 16 Mio. m³
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Länge der Tunnel: über 10 km
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Kaverne: 72 x 25 x 40 Meter (Länge/Breite/Höhe)
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Inbetriebnahme: 2026
Pressemeldung ÖBB