B54-Bahnunterführung in Wiener Neustadt eröffnet
Nach eineinhalb Jahren Bauzeit konnte die Verkehrsfreigabe heute erfolgen. Die Investitionssumme beläuft sich auf 19 Millionen Euro.
Die Eisenbahnkreuzung zwischen B54 und Mattersburger Bahn sowie Aspangbahn in Wiener Neustadt ist Geschichte. Der Bahnübergang wurde in einem gemeinschaftlichen Projekt der ÖBB mit dem Land Niederösterreich und der Stadt Wiener Neustadt aufgelassen und durch eine neue Unterführung ersetzt. Durch diese neue, niveaufreie Bahnquerung mit der B54 wird der Verkehrsfluss optimiert und die Sicherheit erhöht. Damit einher gehen die Auflassung der Eisenbahnkreuzung mit der Frohsdorfer Straße (L148) und der Gymelsdorfergasse, beide ebenfalls an der Mattersburger/Aspang Bahn gelegen. Diese folgen im Oktober. Sie weichen Geh- und Radwegunterführungen. Schon 2023 weggefallen ist die Eisenbahnkreuzungen an der Badener Straße (Kreuzung mit der Pottendorfer Linie). 2025 folgt noch die Auflassungder Eisenbahnkreuzung Südbahngasse, direkt an der Südstrecke. Investiert werden insgesamt 19 Millionen Euro. Victoria Matzka-Hala, Regionalleiterin der ÖBB-Infrastruktur AG, und LH-Stv. Udo Landbauer haben heute gemeinsam mit Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger die offizielle Eröffnung vorgenommen.
Victoria Matzka-Hala, Regionalleiterin ÖBB-Infrastruktur AG: „Die größtmögliche Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen zu gewährleisten, ist unser oberstes, gemeinsames Ziel. Ein Teil der aufgelassenen bzw. noch aufzulassenden Eisenbahnkreuzungen befand/befindet sich nicht nur auf der Südachse des ÖBB-Kernnetzes, sondern auch auf dem Baltisch-Adriatischen Kernnetzkorridor der Europäischen Union. Aufgrund der maßgeblichen Bedeutung dieser Bahnstrecke, auch im internationalen Kontext, war und ist sowohl aus strategischer Sicht als auch zur Erhöhung der Sicherheit eine Reduktion von Eisenbahnkreuzungen auf diesem Streckenabschnitt sehr wichtig. Mit der Inbetriebnahme des Semmering-Basistunnels werden die Verkehre zudem weiter beschleunigt und attraktiviert und eine Kapazitätssteigerung im Personen- und Güterverkehr möglich. Mit der Auflassung all dieser Eisenbahnkreuzungen ist somit ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der strategischen Vorgaben und Sicherstellung der zukünftigen Entwicklung gelungen.“
Niederösterreichs Verkehrslandesrat LH-Stellvertreter Udo Landbauer: „Stadt, Land und ÖBB haben sich auf ein Millionen-Projekt geeinigt und die Maßnahmen im Interesse der Bevölkerung umgesetzt. Ein Projekt, das drei Vorteile in sich vereint: Wir können die Verkehrssicherheit steigern, das Bahnangebot verbessern und den Autofahrern enorme Wartezeiten ersparen. Zeit ist Lebensqualität. Das tägliche Ärgernis, im Stau zu stehen, hat ein Ende. Die Zahlen sprechen für sich: An dieser Eisenbahnkreuzung mit der B54 sind in der Vergangenheit täglich in etwa 12.500 Autos auf ca. 500 Züge getroffen. Besonders der NÖ Straßendienst hat hier großartige Arbeit geleistet und 2.200 Arbeitsstunden in das Projekt investiert.“
Bürgermeister Klaus Schneeberger: „Nach jahrelangen intensiven Bemühungen ist es nun endlich so weit – wir können den Menschen in der Stadt und der Region diesen Meilenstein der Verkehrspolitik präsentieren! 'Stadt und Land mitanand' ist damit in dieser verkehrspolitischen Ebene Realität geworden. Damit hat für tausende Verkehrsteilnehmer:innen, vor allem aber auch für die Einsatzfahrzeuge und alle Wirtschaftstreibenden das tägliche Warten vor dem Schranken ein Ende. Außerdem schaffen wir damit auch eine Entlastung der Umwelt, die durch die Abgase während der Staus vorm Schranken massiv belastet war. Jetzt werden wir auch noch die beiden Fußgänger- und Radwegunterführungen rasch umsetzen. Dies alles konnte nur gelingen, weil die Stadt Wiener Neustadt, das Land NÖ und die ÖBB wieder einmal perfekt zusammengearbeitet haben!“
B54-Bahnunterführung in Wiener Neustadt. © ÖBB, Christian Zenger
Mehr Sicherheit auf Schiene und Straße
Im Rahmen dieses Projekts wurde nicht nur die Eisenbahnkreuzung an der B54 durch eine Unterführung ersetzt. Die Vertragspartner haben sich auch darauf geeinigt, dass gleichzeitig die Bahnübergänge Gymelsdorfergasse, Frohsdorfer Straße, Badener Straße und Südbahngasse aufgelassen wurden bzw. werden. Dadurch ist das Risiko eines Unfalls zwischen Bahn und Straßenverkehrsteilnehmer:innen gebannt. Zusätzlich zu diesem großen Sicherheitsgewinn werden die Maßnahmen auch den Verkehrsfluss für die Autofahrer:innen verbessern, da die vor allem auf der Südstrecke aufgrund der hohen Zugfrequenz notwendigen, langen Schrankenschließzeiten an den betroffenen Eisenbahnkreuzungen im Stadtgebiet und die damit verbundenen Wartezeiten für den Idividualverkehr entfallen.
Projektumfang, Projektziele
Aulassung von zwei Eisenbahnkreuzungen mit Landesstraßen:
-
B54 Günser Straße: Ersatz durch Straßenunterführung (Eisenbahnbrücke über die B54), neue Anbindung der Aspanger Zeile an die Gemeindestraße Grandlgasse sowie Anbindung an die JET-Tankstelle
-
L148 Frohsdorfer Straße: Verlegung der L148 mit Anbindung an die B54 und Errichtung einer Geh- und Radwegunterführung
Auflassung von vier Eisenbahnkreuzungen mit Gemeindestraßen:
-
Gymelsdorfergasse: Ersatz durch Errichtung einer Geh- und Radwegunterführung
-
Badener Straße: ersatzlose Auflassung
-
Südbahngasse: 2 Eisenbahnkreuzungen, Adaptierungen des bestehenden Straßennetzes erforderlich
Projektziele:
-
Erhöhung der Sicherheit durch Auflassung stark befahrener Eisenbahnkreuzungen als neuralgische Punkte im Verkehrsnetz
-
Entfall von eventuellen anlagenbedingten Störungen (Sicherungsanlagen)
-
Entfall von Wartezeiten an geschlossenen Schranken/Verkehrsflussbeschleunigung
-
Verringerung der Schadstoffemissionen und Lärmentwicklung, welche durch das Anfahren bzw. Halten der Straßenverkehrsteilnehmer beim geschlossenen Schranken entstehen (ökologischer Aspekt)
B54-Bahnunterführung in Wiener Neustadt. © ÖBB, Christian Zenger
Kosten und Finanzierung
Das Projekt wurde von den ÖBB in Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich und der Stadt Wiener Neustadt umgesetzt. Investiert wurden 19 Millionen Euro, von denen die ÖBB 40 Prozent, das Land Niederösterreich 35 Prozent und die Stadt 25 Prozent der Kosten übernommen haben.
Pressemeldung ÖBB