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Region
Sarajevo
Branche
Stadler

Nach Trolleybussen fahren jetzt auch Strassenbahnen in Sarajevo mit Elektromotoren von Traktionssysteme Austria

[Presseaussendung]
von Andreas

Foto: Christian.walther / Wikipedia | Elektromotoren von TSA kommen zum ersten Mal in Schienenfahrzeugen in Sarajevo zum Einsatz.

Wer sich mit Geschichte beschäftigt, weiß um die seit vielen Jahrzehnten bestehende freundschaftliche Verbindung von Österreich mit Bosnien und Herzegowina Bescheid. So zählt Österreich auch seit Jahren zu einem der größten ausländischen Investoren in dem Land am Balkan. Mit der Lieferung bis Ende 2025 von insgesamt 100 österreichischen Elektromotoren von Traktionssysteme Austria für den städtischen ÖPNV, wird die freundschaftliche Beziehung nun abermals unterstrichen.

Im April 2024 gingen die ersten Tango NF3 Straßenbahnen von Stadler Rail in Sarajevo in Betrieb. Angetrieben werden die neuen Fahrzeuge von TSA-Elektromotoren vom Typ TMR 35-30-4. Bis zum Ende des Sommers werden alle 15 der im Jahr 2021 beauftragten neuen Straßenbahnen in der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina im öffentlichen Verkehrsnetz unterwegs sein. Weitere 10 Straßenbahnen wurden bereits bestellt. Auch hierfür werden die Motoren aus Österreich kommen.

„Bei den Elektromotoren für die Straßenbahn in Sarajevo handelt es sich um die ersten TSA-Motoren, die in Bosnien und Herzegowina in Schienenfahrzeugen zum Einsatz kommen werden. 25 Gelenktrolleybusse werden bereits mit unseren Motoren angetrieben. Im RAIL-Bereich handelt es sich tatsächlich um den ersten Auftrag für uns. Und es bleibt auch lokale Wertschöpfung im Land, durch anteilige Fertigung in unserem zweiten Produktionswerk in der bosnischen Industriestadt Tuzla. Es freut uns daher umso mehr, mit unseren Produkten einen wesentlichen Beitrag für nachhaltige Mobilität in Bosnien und Herzegowina leisten zu können“, so Johannes Mensdorff-Pouilly, Leitung Vertrieb

Die neuen Tango NF3 Straßenbahnen von Stadler Rail

Das erste Exemplar der Tango NF3 Straßenbahn von Stadler Rail für Sarajevo wurde auf der TRAKO-Messe in Danzig (Polen) im Jahr 2023 präsentiert. Das Besondere bei den Fahrzeugen: Ihre schwenkbaren Drehgestelle mit flexiblem Rahmen gewährleisten ruhige Fahrten, während die Anordnung der Türen ein zügiges Ein- und Aussteigen der Fahrgäste ermöglicht. Mit einer Kapazität von bis zu 180 Fahrgästen, darunter 79 Sitzplätzen, und einer Länge von 31,1 Metern, einer Breite von 2,4 Metern und einer Höhe von 3,6 Metern, bietet diese dreiteilige Straßenbahn eine großzügige Raumgestaltung. Der ebenerdige Niederflurboden macht sie zudem für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich. Trotz einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h bleibt das Fahrgeräusch auf ein Minimum reduziert.

Die TSA-Elektromotoren vom Typ TMR 35-30-4 werden nicht nur in Sarajevo eingesetzt. Sie treiben bereits die Tango NF2 Straßenbahnen von Stadler Rail in Ostrava (Tschechische Republik) an, was ihre Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit unterstreicht.

Millionen an Investitionen mit Hilfe der Europäischen Union (EU) für den öffentlichen Verkehr in Sarajevo

Die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina hat rund 300.000 Einwohner und eine lange Geschichte des öffentlichen Verkehrs. Schon im Jahr 1882 wurde die Stadt durch Bestrebungen der k. und k. Monarchie an das Eisenbahnnetz der Region angeschlossen. Aus militärischen Gründen war das Schienennetz damals mit einer extrem schmalen Spurweite von lediglich 760 Millimetern ausgeführt. 1885 wurde die spätere Straßenbahn in Form einer Pferdebahn betrieben. Rund zehn Jahre später wurde die Sarajevoer Straßenbahn dann elektrifiziert.

Mit verschiedenen Projekten und der Hilfe der Europäischen Investitionsbank wird der städtische Verkehr im Kanton Sarajevo laufend modernisiert und zukunftsfit gemacht. Insgesamt sind Investitionen in Höhe von 40 Millionen Euro geplant. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Erreichung der Klimaziele und der Reduktion von CO2-Emissionen. Für 2024 sind daher Investitionen in Höhe von insgesamt 8,7 Millionen Euro in das öffentliche Verkehrsnetz vorgesehen, davon fließen fast 6 Millionen allein in die Modernisierung des Straßenbahndepots.

Pressemeldung TSA