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Region
AT221 Graz
Branche
PJ Monitoring GmbH
|
PJM
Innovationspreis Steiermark 2024 an PJ Monitoring GmbH

Nachmeldung - Innovationspreis Steiermark 2024: die Sieger stehen fest!

[Auszeichnung, Presseaussendung]
von Andreas

Im Bereich Nachhaltigkeit siegten Unternehmen aus Schladming und Graz. Die Sieger in der Kategorie Digitalisierung kommen alle aus Graz.

Die diesjährigen Gewinner des Innovationspreises Steiermark stehen fest. Im Bereich Nachhaltigkeit siegten die TOWERN3000 Projekt- und Medienagentur GmbH aus Schladming (Kleinst- und Kleinunternehmen), die Kiubo GmbH aus Graz (Mittel- und Großunternehmen) und die HyCentA Research GmbH (Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung). Die Sieger in der Kategorie Digitalisierung kommen alle aus Graz und sind die PJ Monitoring GmbH (Kleinst- und Kleinunternehmen), die capito – CFS GmbH (Mittel- und Großunternehmen) und die Virtual Vehicle Research GmbH (Institutionen der angewandten F&E).

„Die ausgezeichneten Unternehmen und Forschungseinrichtungen unterstreichen auf beeindruckende Art und Weise, warum die Steiermark eine der innovativsten Regionen in Europa ist. Die Preisträger bearbeiten höchst erfolgreich die beiden großen Themen unserer Zeit – die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit – und entwickeln dabei Lösungen, die einen enormen Mehrwert für die Gesellschaft bringen“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

Aus allen eingereichten Projekten wurde vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) anhand von Innovationskriterien eine Shortlist mit drei Finalisten in jeder der sechs Kategorien erstellt. Die Sieger wurden von einer Fachjury unter dem Vorsitz von Infineon-Chefin Sabine Herlitschka gekürt.

Nachhaltigkeit

Kleinst- und Kleinunternehmen: TOWERN3000 Projekt- und Medienagentur GmbH

Das Unternehmen hat die intelligente Energiefassade CEPA entwickelt. Diese ist wie eine Fußbodenheizung, die im Zuge einer Sanierung oder eines Neu­baus an der Außenwand des Gebäudes praktikabel und minimalinvasiv in einem Umsetzungsschritt angebracht wird, während die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Wohnungen bleiben können. Die bestehende Gebäudeaußenwand übernimmt nun die Funktion eines riesigen Ener­gie­speichers und wird zum Heizen und Kühlen der dahinterliegenden Wohnungen genutzt. Der große Vorteil der CEPA-Technologie ist, dass sie unabhängig von der Art des Energieträgers und des Versorgungssystems funktioniert (Strom, Gas, Photovoltaik, Erdwärme, Pellets-Zentralheizung, etc.). Durch die Belegung der Außenwände durch den CEPA energy distributors erhöht sich das Potential, die Leistungskurven z.B. einer Wärmepumpe abzuflachen und somit laufende Kosten zu senken. Jede bestehende Anlage kann, nach positiver Bewertung des bestehenden Mauerwerks, mit CEPA nachgerüstet und kombiniert werden. Die Außenwände eines Gebäudes, unabhängig davon, ob es sich um ein Wohngebäude, ein Büro­ge­bäude, ein Betriebsgebäude, eine Schule etc. handelt, können energetisch und zentral im Nieder­tem­pe­raturbereich mit CEPA im Kühl- oder Heizbetrieb ausgestattet werden. Die Nachrüstung ist auch im bewohnten Zustand möglich.

Mittel- und Großunternehmen: Kiubo GmbH

Kiubo ist eine ganz neue Art des Wohnens und Bauens. Es ist ein modulares und nachhaltiges Bau­system, das völlig flexibel funktioniert. Kiubo macht es möglich, Wohnungen zu bauen, die sich dem Leben anpassen und je nach Bedarf vergrößert, verkleinert oder umgesiedelt werden können. Das System von Kiubo ist denkbar einfach. Hochwertige Wohneinheiten aus Holz (Module) werden in einer Halle industriell vorgefertigt. Baugerüste (Terminals) nehmen diese Module variabel wie ein Setz­kasten auf. Im Stecksystem können Module gänzlich flexibel eingeschoben, getauscht, verbun­den, erweitert, herausgenommen und woanders wieder eingesetzt werden. Ein Modul ist dabei immer 25 Quadratmeter groß. Die Wohneinheiten sind erweiterbar und wachsen in 25-m²-Schritten oder kön­nen auch wieder verkleinert werden. Die nachhaltigen Holzmodule können im ländlichen Bereich in kleiner Zahl kombiniert werden und im städtischen auf bis zu 120 Wohnungen und bis zu 6 Stock­werke heranwachsen. Sie sind in nur drei Stunden in den Terminal eingeschoben und bezugsfertig an­ge­schlossen.

Institutionen der angewandten F&E: HyCentA Research GmbH

Um erneuerbaren Wasserstoff als Energieträger der Zukunft zu etablieren, darf seine Herstellung nicht mit der Emission klimaschädlicher Gase einhergehen. Eine Möglichkeit zur emissionsfreien Her­stel­lung von Wasserstoff stellt die Wasserelektrolyse dar. Die Elektrolyse ermöglicht die Nutzung von erneuerbaren Stromspitzen und eine Speicherung dieser Energie in Form von Wasser­stoff. Kern eines Elektrolysesystems ist der Elektrolysestapel, der aus mehreren in Serie ge­schalte­ten Elektrolysezellen aufgebaut ist. Mehr Zellen ermöglichen eine größere elektrische An­schluss­leistung und dadurch eine gesteigerte Wasserstoffproduktion. Für die Skalierung der Wasserstofferzeugung in den kommenden Jahren, ist es wichtig, die Kosten für die Systeme zu reduzieren und deren Lebensdauer zu erhöhen. Es müssen Verfahren und Methoden entwickelt werden, um Elektrolysestapel zu testen, analysieren und optimieren zu können.

Im Rahmen des eingereichten Projektes wurde ein Messgerät für Impedanzspektroskopie an Elektrolysestapeln entwickelt, die bis dato bei großen elektrischen Anschlussleistungen nicht durchgeführt werden konnte. Die Mess­ergebnisse sind essentiell, um die Entwicklung verschiedener Elektrolysetechnologien für die nach­halti­ge Wasserstofferzeugung voranzutreiben.

Digitalisierung

Kleinst- und Kleinunternehmen: PJ Monitoring GmbH

Im Bahntransport ist die Überprüfung der Bremsen elementar, da es sich um einen vorgeschriebenen, sicherheitsrelevanten und aufwändigen Prozess handelt. Die Kontrolle jeder einzelnen Bremse eines Güterwagens muss alle 24 Stunden durchgeführt werden, auch bei stillstehenden Güterzügen, und bei jedem neu formierten Zug. Der Prozess wird – wie alle Abläufe – manuell durchgeführt. Die von PJ Monitoring entwickelte „Automatische Bremsprobe“ ist ein System, mit dem die Überprüfung der Güterwagenbremsen erst­mals seit 100 Jahren in der Geschichte des Schienengüterverkehrs völlig automatisiert durchgeführt wird. Das System ist weltweit einzigartig, von den Be­hörden zu­gelassen, patentiert und bereits im Betrieb. Somit kann die betriebliche Bremsprobe in kurzer Zeit von einer Person aus der Ferne per Tablet durchgeführt werden. Der mehrfache Rundgang um den Zug entfällt. Die automatisierte Bremsprobe erfüllt hinsichtlich Betrieb und Fahrzeug sämtliche sicher­heitsrelevanten Vorgaben und ist das Referenzsystem für den automatisierten Brems­pro­ben­prozess für Güterwaggons in Europa. Durch den vollständig automatisierten Prozess ist die Bremsprobe sehr viel schneller (5 Minutenstatt bisher rund 45 Minuten), effizienter und sicherer und spart wertvolle Zeit und Ressourcen.

Mittel- und Großunternehmen: capito – CFS GmbH

Schon früh erkannte capito, dass viele Menschen Texte von Behörden oder Unter­neh­men nicht verstehen. Dies führt nicht nur zu individuellem Ärger, sondern verursacht auch enorm hohe Kosten für Unternehmen und die öffentliche Hand. Um das vereinfachte Wissen über Schrift und Sprache zu verbreiten, wurden in einem ersten Schritt eine Vielzahl von Algorithmen entwickelt, um Texte auf ihren Komplexitätsgrad hin zu analysieren und jene Punkte zu identifizieren, die Verstehen erschweren bzw. im Hinblick auf bessere Ver­ständlichkeit geändert werden sollten. Anschließend wurde aus dieser Arbeit ein großer Datenpool an Texten, welcher digitalisiert und so zu wertvollen Trainingsdaten wurde.

In Kooperation mit führenden Fachleuten am Institut für Computerlinguistik an der Universität Zürich wurde mit diesen Daten eine KI zur Sprachvereinfachung entwickelt. Durch diese Technologie kann capito qualitative Ergebnisse der Sprachvereinfachung liefern KI gezielt auf spezielle Textsorten hin trainieren sowie Verein­fach­un­gen auf drei verschiedene sprachliche Komplexitätsstufen erstellen.

Institutionen der angewandten F&E: Virtual Vehicle Research GmbH

Wenn selbststeuernde Autos auf die Straßen kommen, brauchen sie in Echtzeit Informationen über andere Verkehrsteilnehmer – am besten, indem sie Sensordaten untereinander und mit der Infrastruktur austauschen. Im Rahmen des Forschungsprojektes der VIRTUAL VEHICLE Research GmbH in Graz wurde dafür die „vehicleCAPTAIN toolbox“ entwickelt. Die kompakte, modulare und flexible Plattform reduziert den initialen Entwicklungsaufwand für junge F&E-Einrichtungen und Startups erheblich. Zum einen werden Softwarebibliotheken und ein Programmcode zur Verfügung gestellt, mit denen komplexe Codierungsstandards sofort von Endanwendern für automa­ti­sierte Fahrzeuge, Infrastruktur oder mobile Apps verwendet werden kann, zum anderen kommt eine Hardware-Plattform zum Einsatz, das „vehicleCAPTAIN Development Kit“, welches einen schnellen Start zur physischen Kommunikation ermöglicht. Damit können innerhalb kurzer Zeit innovative Applikationen erstellt werden.

Informationen zum Innovationspreis Steiermark

Der Innovationspreis Steiermark ist der offizielle Wirtschaftspreis des Landes Steiermark. Im Mittelpunkt steht die inhaltliche Ausrichtung auf die beiden Themen-Schwerpunkte „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung“. Der Preis wird dabei jeweils in den Kategorien „Kleinst- und Kleinunternehmen“, „Mittel- und Großunternehmen“ sowie „Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung“ verliehen.

Pressemeldung Land Steiermark