ÖBB: Bahnhof Hadersdorf als Taktgeber für die Region
Der neue Bahnhof in Hadersdorf am Kamp ist nach knapp zwei Jahren Bauzeit kaum wiederzuerkennen und erstrahlt in neuem Glanz. Die neuen, großzügigen Bahnsteigüberdachungen sind ein Blickfang.
Fahrgäste profitieren ab sofort von barrierefreien Bahnsteigen inklusive Aufzug, modernen Informationssystemen und neuen Wartebereichen.
Inbetriebnahme zum Fahrplanwechsel
Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 geht der modernisierte Bahnhof offiziell in Betrieb. Zur Förderung des öffentlichen Verkehrs wurde der Bahnhof Hadersdorf am Kamp deutlich aufgewertet und erhielt ein zeitgemäßes Erscheinungsbild. Der bestehende Personendurchgang im Bahnhof Hadersdorf am Kamp wurde verlängert und durch den Einbau von drei Liften barrierefrei ausgestattet. Ein elektronisches Stellwerk sorgt für eine weitere Qualitätssteigerung im Bahnbetrieb. Neben der bereits fertiggestellten Bike&Ride-Anlage ist bis Herbst 2024 die Errichtung einer großzügigen Park&Ride-Anlage geplant. Des Weiteren erfolgten Arbeiten am Ober-, Unter- und Hochbau sowie an den Oberleitungen. Zudem wurden die Sicherungsanlagen für Eisenbahnkreuzungen im Projektbereich adaptiert bzw. neu errichtet.
Gesamt investieren die ÖBB gemeinsam mit dem Land Niederösterreich 53,3 Millionen Euro in die Bahnhöfe in Hadersdorf am Kamp sowie Etsdorf-Straß. Die Gemeinde Hadersdorf-Kammern leistet Kostenzuschüsse für die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes und für die geplante Park&Ride-Anlage.
Fahrgäste profitieren in alle Richtungen
Höhepunkt der Umbaumaßnahmen ist ein zusätzlicher vierter Bahnsteig als Türöffner für den Taktfahrplan. Der Bahnhof Hadersdorf spielt dadurch seine Qualitäten als Taktknoten voll aus. In Hadersdorf wird der Kremser Ast der Franz-Josefs-Bahn mit der St. Pöltner- bzw. Kamptalbahn verknüpft. Es gibt bessere Umsteigemöglichkeiten zwischen den Linien REX4 (Wien Franz-Josefs-Bahnhof – Krems) und R44 (St. Pölten – Krems – Horn). Zu stark nachgefragten Zeiten besteht künftig halbstündlich ein kurzer Anschluss etwa von Tulln oder Wien kommend nach Horn und umgekehrt. Ebenso gibt es stündlich kurze Anschlüsse von etwa Tulln oder Wien Richtung Gedersdorf und Rohrendorf.
© ÖBB, Christian Zenger
„Der neue Bahnhof in Hadersdorf am Kamp ist ein wichtiger Baustein der Regionalbahn-Offensive und bietet als moderne Verkehrsdrehscheibe einen deutlichen Mehrwert für unsere Reisenden. Der Bahnhof hat als Umsteigeknoten einen hohen Stellenwert. Damit dürfen sich unsere Fahrgäste aus dem Kamptal und aus Krems über noch bessere Verbindungen nach Wien freuen. Der Zug als klimafreundliche Alternative zum Auto wird dank des neuen Bahnhofs noch attraktiver“, betont Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG.
„Der neue Bahnhof in Hadersdorf am Kamp ist ein Paradebeispiel für unsere Leistungsoffensive im Öffentlichen Verkehr. Mit der Inbetriebnahme schaffen wir deutlich mehr Zugverbindungen und erweitern das Angebot für unsere Pendler, Schüler und Familien. Dazu kommen bessere und kürzere Umstiege sowie Fahrzeitverkürzungen. Damit stärken wir die Verbindungen im ländlichen Raum und sorgen für eine bessere Lebensqualität durch ein starkes und sicheres Mobilitätsangebot. Das ist auch der ganz klare Anspruch des Landes Niederösterreich. Der Öffentliche Verkehr muss verlässlich, schnell und komfortabel funktionieren. In den kommenden Jahren wird zudem die Strecke von Hadersdorf nach Horn umfassend erneuert und die Fahrgäste dürfen sich ab 2028 auf die Fahrt mit modernen Akkutriebzügen freuen“, hält LH-Stellvertreter Udo Landbauer als zuständiger Landesrat fest.
„Der Bahnhof in Hadersdorf am Kamp wurde zum Knotenbahnhof ausgebaut und ist für Reisende das Eingangstor nach Langenlois und ins Kamptal. In den nächsten Jahren wird die Modernisierungsoffensive entlang der Kamptalbahn konsequent fortgesetzt. Das Land Niederösterreich stärkt mit dieser umweltfreundlichen Maßnahme die Mobilität im ländlichen Raum und damit wird Bahnfahren im Waldviertel so attraktiv wie noch nie“, freut sich der Kremser Landtagsabgeordnete Josef Edlinger.
Für Heinrich Becker, Bürgermeister Hadersdorf-Kammern, ist die Eröffnung des Bahnhofs in seiner Gemeinde ein Meilenstein: „Es freut uns als Standortgemeinde ganz besonders, dass wir mit der Modernisierung des Bahnhofs ein richtungsweisendes Projekt für schnelle und vor allem umweltfreundliche Mobilität unterstützen konnten. Insbesondere die Errichtung der neuen Bushaltestelle direkt beim Bahnhof und die Bike&Ride-Anlage werden die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs weiter steigern.“
Factbox Bahnhof Hadersdorf am Kamp auf einen Blick:
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Verlängerung des bestehenden Personendurchgangs
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Errichtung von drei neuen Liften
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Umbau barrierefreier Zugang Bahnsteig 1 und 2/3
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Neubau barrierefreier Zugang Bahnsteig 4
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Neubau und Erhöhung Bahnsteig 1, Länge 160 Meter
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Neubau und Erhöhung Bahnsteig 2/3
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Neuerrichtung Bahnsteig 4, Länge 220 Meter
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Neubau Bahnsteigüberdachung
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Neuerrichtung Technikgebäude und elektronisches Stellwerk
Modernisierung des Bahnhofs Etsdorf-Straß
Parallel zum Umbau in Hadersdorf wurde auch der Bahnhof Etsdorf-Straß modernisiert. In Etsdorf-Straß wurde ein neues Überholgleis für Güterzüge in einer entsprechenden Länge gebaut. Die bestehende Bike&Ride-Anlage wurde abgetragen und an einem anderen Standort durch überdachte Doppelstock-Fahrradabstellanlagen sowie überdachte Mofa Abstellplätze ersetzt. Den Fahrgästen stehen nun gesamt rund 52 Bike&Ride-Stellplätze zur Verfügung.
© ÖBB, Christian Zenger
Neue Bahnhöfe und Akkuzüge für die Kamptalbahn
Der Bahnhof Hadersdorf am Kamp bildet den Startpunkt einer groß angelegten Modernisierungsoffensive an der Kamptalbahn: Die rund 44 Kilometer lange Strecke nach Horn und Sigmundsherberg wird in den kommenden Jahren Schritt für Schritt zukunftsfit. Die Bahnhöfe und Haltestellen erhalten ein modernes Erscheinungsbild und eine zeitgemäße Bahnsteigausstattung. Die Anforderungen an die Barrierefreiheit sollen bestmöglich erfüllt werden. Die Arbeiten sind im Jahr 2030 abgeschlossen. Die zukunftsorientierte Modernisierung der Kamptalbahn ist Teil der Investitionsoffensive in Regionalbahnen und wird gemeinsam von Bund und Land NÖ finanziert und über den ÖBB-Rahmenplan umgesetzt.
Durch die Modernisierung wird die Fahrgeschwindigkeit angehoben und eine bessere Fahrplangestaltung möglich, was zum Beispiel die Wartezeit auf die Abfahrt des Anschlusszuges in Hadersdorf am Kamp und damit die gesamte Reisezeit für viele Kund:innen deutlich verkürzt. Weiters soll nach Fertigstellung der Arbeiten tagsüber ein Stundentakt und zur Hauptverkehrszeit ein Halbstundentakt von St. Pölten über Krems nach Horn angeboten werden können. Die Kamptalbahn wird für den Einsatz von batteriebetriebenen Zügen optimiert und wird somit zum Vorzeigemodell für mehr klimafreundliche Mobilität. Ziel ist es auch, das Park&Ride- sowie das Bike&Ride-Angebot entlang der Strecke auszubauen, um den Umstieg vom Auto auf die umweltfreundliche Bahn zu vereinfachen.
Pressemeldung ÖBB