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Region
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Branche
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„Ausgliederung des Verkehrs aus der Salzburg AG löst keine Probleme“

[Presseaussendung]
von Andreas

Der öffentliche Verkehr in der Stadt Salzburg kommt nicht vom Fleck. Auch nach dem Ende der Sommerferien verkehren die O-Busse weiterhin mit ausgedünntem Intervall.

Es gibt mittlerweile die Ankündigung, dass der 10-Minuten-Takt ab dem Winter wieder eingeführt werden könnte. Während das Intervall und die Zuverlässigkeit des öffentlichen Verkehrs weiterhin nicht gegeben sind, hat sich die Politik nun offensichtlich geeinigt, den Verkehrsbereich aus der Salzburg AG in eine eigene Gesellschaft „auszugliedern“. Diese neue Gesellschaft soll wiederum eine Tochtergesellschaft der Salzburg AG werden.

Es ist deshalb schwer nachvollziehbar, was der große Nutzen dieser aufwendigen Organisationsänderung ist. Immerhin werden auch in der neuen Gesellschaft die Führungskräfte „am Ruder“ bleiben, die auch die aktuelle Verkehrsmisere in Salzburg zu verantworten haben.

Als "E-Obus" bezeichnet (Tautologie) wurden die ersten 15 Hess-Obusse für den stromlosen Abschnitt zwischen Birkensiedlung und Grödig-Untersbergbahn der Linie 5 beschafft.

ELEKTROMOBILITÄT auf der Straße heißt OBUS, wie im Erfolgsmodell in Salzburg seit fast 80 Jahren tagtäglich bewiesen wird. Der Salzburger OBUS wird aus Strom zu 96% aus Wasserkraft vom Wiestalkraftwerk betrieben. Das ist ELEKTROMOBILITÄT!

Völlig klar ist, dass der Salzburg AG im Verkehrsbereich Fachkräfte in verschiedenen Berufen fehlen. Zu wenige Fahrer:innen für den O-Bus sind dabei nur die Spitze des Eisberges. Neben Pensionierungen sind insbesondere Kündigungen dafür ausschlaggebend.

Eine Stabilisierung der Situation kann nur erreicht werden, indem die Fluktuation durch verbesserte Arbeitsbedingungen verringert wird. Dafür sind u.a. weniger Überstunden, ein wertschätzendes Arbeitsklima und eine faire Bezahlung erforderlich.

Darüberhinaus stellt sich die Frage, ob für die Wiederherstellung des 10-Minuten-Taktes überhaupt genügend einsatzbereite O-Busse vorhanden sind. Eine große Zahl kann wegen fehlender Kapazität in der Werkstätte als Folge des Personalmangels und fehlenden Ersatzteilen jedenfalls nicht repariert und deshalb auch nicht eingesetzt werden.

Haltestelle Wals Walserfeld Schule

All diese Probleme zu lösen benötigt klare Strukturen und Führungskräfte mit Weitblick, die die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit treffen. In einer mit einer weitreichenden Organisationsänderung beschäftigten Gesellschaft werden diese vielen Probleme nicht „nebenbei“ erledigt werden können.

In den nächsten Jahren wird es außerdem viel Geld brauchen, um den offensichtlichen Nachholbedarf bei der Infrastruktur, den Fahrzeugen und insbesondere auch der Remise wieder zu beseitigen. Die angedachte „Mitgift“ der Salzburg AG wird dafür nicht ausreichen.

Massive Ausdünnungen beim Fahrplan führen derzeit regelmäßig zu überfüllten Obussen.

Aufgrund dessen steht die Initiative DAFÜR der Ausgliederung des Verkehrsbereichs aus der Salzburg AG kritisch gegenüber. Eine Ausgliederung, die aus dem Verkehrsbereich eine Tochtergesellschaft der Salzburg AG macht und die bisherigen (wenig erfolgreichen) Führungskräfte weiter fuhrwerken lässt, ist zum Scheitern verurteilt. Die Salzburger Verkehrspolitik wäre gut beraten, sowohl die Führung des Verkehrsbereiches als auch die „Mitgift“ neu und gut aufzustellen. Der Fokus muss dabei auf der Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs liegen.

Pressemeldung DAFÜR Zukunft Mobilität