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Ganz Tirol mangelt es an Busfahrern

[Kommentar]
von NSC

Laut VVT-Geschäftsführer Dr. Alexander Jug ist die Verkehrswende wegen des Personalmangels bereits gescheitert, bevor sie überhaupt erst begonnen hat! Dieses Resümee ziehe ich jedenfalls aus dem unten von mir zitierten ORF-Artikel!

Möglicherweise (???) hat sich der Verkehrsverbund Tirol (VVT) aber auch ein Eigentor geschossen! Vielleicht hat man ja beim VVT aus dem Blick verloren, dass man mit Ausschreibungen von Verkehrsdienstleistungen, bei denen das Fahrpersonal für ein "Butterbrot arbeiten" soll, den öffentlichen Verkehr mittelfristig ruiniert! Vielleicht hat man beim Verkehrsverbund Tirol (VVT) auch noch nicht so ganz richtig begriffen, dass aufgrund des Personalmangels in (fast) allen Branchen in Zukunft nur noch jene Betriebe genügend MitarbeiterInnen finden werden, welche mit ihrem Personal anständig umgehen!

Warum soll jemand für ein "Butterbrot" - und laut unten befindlichem ORF-Artikel bei fehlender Infrastruktur wie Toiletten - Schicht-, Wochenende- und Unterbrecherdienste leisten (Unterbrecherdienste sind jene Dienste, die mit der Morgenspitze beginnen, von einer Pause bis zum Abend unterbrochen werden und abends dann in der Rushhour weitergehen) und so ganz nebenbei auch noch Fahrgäste, welche sich immer öfter nicht zu benehmen wissen, ertragen, wenn es zwischenzeitlich doch in vielen anderen Branchen massenweise offene und besser bezahlte Stellen ohne Schicht-, Wochenende- und Unterbrecherdienste gibt?

Mir persönlich ist es jedenfalls verständlich, dass es hier in Tirol eine Kündigungswelle beim Fahrpersonal gibt, wie man etwa in der Tiroler Tageszeitung nachlesen kann (der Artikel befindet sich leider hinter einer Bezahlschranke):

Möglicherweise (???) ist man bei den Wiener Linien doch auf einem besseren Weg als hier bei uns in Tirol! Immerhin wurden bei den Wiener Linien die Unterbrecherdienste um ca. 30 Prozent reduziert und für das Fahrpersonal auch das Gehalt erhöht. Um das Fahrpersonal auch langfristig halten zu können, wird bei den Wiener Linie für das Fahrpersonal ab 2028 die 40-Stundenwoche durch die 35-Stundenwoche ersetzt werden, und zwar bei vollem Lohnausgleich! Die Wiener Linien mussten bekanntlich ab 3. November 2022 ihre Fahrpläne reduzieren, und zwar wegen Personalmangel. Aufgrund verbesserter Arbeitsbedingungen haben die Wiener Linien zwischenzeitlich allerdings wieder genügend Personal und können die Fahrplanreduzierungen zum 4. September 2023 wieder aufheben.

Wie dem auch sei, trotz allem schöne Grüße

Kommentar von Martin Teißl, ArbeitsKreis FAHRGAST Tirol