Zum Inhalt springen
Filter Filter
Region
DE222 Passau, Kreisfreie Stadt
Branche
Förderverein Lokalbahn Hauzenberg - Passau | Granitbahn
Passau: Streckenerweiterung bei der Granitbahn | Lokalbahn Hauzenberg-Passau

Passau: Streckenerweiterung bei der Granitbahn | Lokalbahn Hauzenberg-Passau

[Informationsverbund, Reportage]
von AIM

Fotos: Stephan Gutsmiedl | Selten aber doch sorgt auch Bayern für positive Überraschungen im Bereich der Eisenbahn, so wurde nun eine Teilwiederverlängerung der Granitbahn behördlich genehmigt. Den aktuellen Fahrplan finden Sie hier...

Passau: Streckenerweiterung bei der Granitbahn | Lokalbahn Hauzenberg-Passau

Die Granitbahn verbindet als Regionalbahn das Ortszentrum Passau mit dem unteren Bayerischen Wald. Nach den Planungen Ende des 19. Jhdt. konnte 1904 die Lokalbahn nach Hauzenberg eröffnet werden.

Die Strecke führt von Passau Hbf. über die Spitzkehre Voglau entlang des Inns durch die Passauer Innstadt und die Rosenau. In Achleiten wird die Donau auf der 1903 eröffneten Kräutlsteinbrücke überquert und der bedeutende Passauer Stadtteil Lindau erreicht.

In unzähligen Arbeitsstunden wurde die Strecke wiederbefahrbar gemacht.

Entlang der Donau verläuft die Bahn dann flussabwärts nach Erlau um dann auf den 12km durch das Erlautal und das Tal des Staffelbaches wieder um so mehr Höhenmeter zu erklimmen. Am Weg liegen der Bahnhof Schaibing, Kaindlmühle, Oberdiendorf und dann ist nach insgesamt 25,1 km der Endpunkt, die Stadt Hauzenberg erreicht. Die Linie nach Obernzell zweigt im Bahnhof Erlau ab. Der restliche 15km lange Streckenteil Obernzell – Wegscheid ist abgetragen.

Ein Arbeitszug überquert die Kräutelsteinbrücke. Linkes Donauufer Lindau - Rechtes Donauufer-Rosenau.

Granit und Grafit waren die Impulsgeber und das Rückgrat der Bahn. Aber auch die Bahn war Rückgrat der modernen Stein- und Grafitindustrie. So konnten z.B. schon in den Jahren 1845 – 1848 gefertigte Granitsäulen erst mit der Bahn abtransportiert werden !

Die Bedeutung dieser Lokalbahn wird auch sichtbar durch das ausgedehnte Feldbahnnetz und die Kleinbahn Kropfmühl - Schaibing, die zulieferten.

Die massiven staatlichen Straßen-Investitionen führten wie allgemein auch bei der Granitbahn ab den 1960er Jahren zu Verkehrsrückgängen. 1971 wurde der Personenverkehr eingestellt und 1973 der Gesamtverkehr zwischen Obernzell und Wegscheid mit seinen beiden Zahnstangenabschnitten. 1997 bzw. 2001 erfolgte die Einstellung des Güterverkehrs. Es regte sich aber massiver Widerstand. Durch die schon seit 1978 durchgeführten Sonderfahrten der Passauer Eisenbahnfreunde (PEF) hatte die Granitbahn regional und überregional große Bekanntheit. In der Folge konnte die Bayerische Regionaleisenbahn (BRE) die Strecke pachten und später auch kaufen. Damit war die Granitbahn vor Demontage geschützt.

Es wird noch einige Arbeitsstunden benötigen, aber dann ist der Weg Richtung Hauzenberg wieder frei!

Wie so oft wird von der Politik die Bedeutung und Leistungsfähigkeit dieser Regionalbahn verkannt. BRE und der Förderverein Lokalbahn Hauzenberg investieren kräftig Zeit und Geld und bemühen sich den hohen Wert für die Mobilität der Stadt Passau zu vermitteln. Ein Stadtbahnkonzept liegt vor. Ein Zugangebot auf der Granitbahn schafft gravierende Vorteile für die staugeplagte Stadt Passau, den Landkreis, die Bevölkerung in Passau und im Einzugsgebiet, die Donau-Kreuzfahrt-Touristen und die vielen Radfahrer des Donauradweges !

Man darf sich auf die künftige Befahrung einer wildromantischen Bahnstrecke freuen.

Das Potential ist enorm: mit einem zeitgemäßen Angebot könnten allein auf dem Abschnitt Passau -Obernzell 3,7 Mio. Fahrgäste befördert und damit mind. 1,7 Mio. PKW-Fahrten vermieden werden ! Plus die Vorteile für Wirtschaft und Bevölkerung, wenn Güterverkehr angeboten wird !