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Region
AT335 Tiroler Unterland
Branche
ÖBB Holding
|
ÖBB Infrastruktur AG
|
ÖBB Technische Services-Gesellschaft mbH
ÖBB: Terfnertunnel ab Freitagabend wieder für den Zugverkehr offen

ÖBB: Terfnertunnel ab Freitagabend wieder für den Zugverkehr offen

[Presseaussendung]
von A.D.

Nach der Evakuierung von rund 150 Reisenden durch die beteiligten Einsatzkräfte am vergangenen Mittwochabend aus dem NJ420 über die Notausgänge im Terfnertunnel hat die ÖBB-Infrastruktur AG intensiv an der Behebung der Schäden gearbeitet.

In Summe wurden in den vergangenen beiden Tagen rund 1,5 km Oberleitung erneuert sowie Sanierungsmaßnahmen an der Speiseleitung (Kabel zur Oberleitung) sowie an den Gleisanlagen durchgeführt. Im Brandbereich wurde die gesamte Tunnelschale auf Risse und Abplatzungen hin überprüft. Zudem wurde die Funktionsfähigkeit aller sicherungstechnischen Einrichtungen sowie der Telekommunikationseinrichtungen überprüft und notwendige Sanierungsarbeiten durchgeführt.

Terfnertunnel ab heute Freitag, 9. Juni 2023 (19:00 Uhr) wieder für den Zugverkehr offen

Während der Dauer der Sperre des Terfnertunnels wurden sämtliche Züge über die Bestandsstrecke (oberirdisch) umgeleitet. Einzelne Nahverkehrszüge mussten deshalb im Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen geführt werden. Aufgrund des Einsatzes aller beteiligten technischen Fachabteilungen der ÖBB sind die Arbeiten mittlerweile so weit fortgeschritten, dass der Terfnertunnel ab Freitag, 9. Juni 2023, ab 19:00 Uhr wieder für den Zugverkehr freigegeben werden kann.

Nach der Evakuierung von rund 150 Reisenden durch die beteiligten Einsatzkräfte am vergangenen Mittwochabend aus dem NJ420 über die Notausgänge im Terfnertunnel hat die ÖBB-Infrastruktur AG intensiv an der Behebung der Schäden gearbeitet. © ÖBB Kieninger

ÖBB investieren viel in die Tunnelsicherheit

Die Tunnelbauwerke der ÖBB verfügen grundsätzlich über beste Sicherheitsvorkehrungen. Wenn es um Prävention und Bewältigung von Notfällen in Tunneln geht, folgt die ÖBB in der Tunnelsicherheit den europäischen Vorgaben der TSI SRT (Technical Spezifications for Interoperability - Safety in Railway Tunnels). Diese beinhaltet ein Stufenmodell das nach dem Modus „Vorbeugung – Ausmaßminderung – Evakuierung (Selbstrettung)- Rettung (Fremdrettung)“ aufgebaut ist und modernsten Anforderungen entspricht.

Für jedes Tunnelbauwerk (ab 100m) ist ein dem Notfallkonzept entsprechender tunnelspezifischer Alarm- und Einsatzplan vorhanden, der alle Maßnahmen zum unverzüglichen Aktivieren von Personen, Kräften und Mitteln im Falle eines Alarms beinhaltet. Tunnel mit einer Länge kleiner als 100m werden bei der Notfallbewältigung wie der Freibereich behandelt, jedoch werden auch hier jeweils spezifische Vorgaben beachtet.

Derzeit haben wir insgesamt 17 Tunnelrettungszüge im Schienennetz der ÖBB Infrastruktur im Einsatz, diese werden beginnend mit 2024 durch 18 neue, speziell für die ÖBB konzipierten, Tunnelrettungszüge ausgetauscht. Insgesamt wurden 18 Tunnelrettungsfahrzeuge um über 190 Millionen Euro angeschafft. Im Notfallmanagement am Schienennetz der ÖBB arbeiten wir eng mit den Feuerwehren und Rettungsorganisationen in Österreich zusammen, im speziellen auch bei unseren Tunnelbauwerken. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, finden laufend gemeinsame Übungen und Schulungen mit den Feuerwehren statt. Am ÖBB Bildungscampus in St. Pölten wird das ÖBB Personal in einer speziellen Tunnel-Reality Anlage ausgebildet, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Diese Anlage wird auch den Feuerwehren für Übungen zur Verfügung gestellt.

Nach der Evakuierung von rund 150 Reisenden durch die beteiligten Einsatzkräfte am vergangenen Mittwochabend aus dem NJ420 über die Notausgänge im Terfnertunnel hat die ÖBB-Infrastruktur AG intensiv an der Behebung der Schäden gearbeitet. © ÖBB Kieninger

Beim Bau neuer Bahntunnel fließen rund 10 - 15 Prozent der Investitionskosten nur in die Sicherheit. Zu den baulichen Sicherheitsvorkehrungen zählen etwa Rettungstunnel, Nothaltestellen, Löschwasserleitungen, Belüftungen, Notrufsäulen, Branddetektoren, etc. – die im Ernstfall eine sichere Rettung aus dem Tunnel gewährleisten.

Zusätzlich werden für die Sicherheit und Digitalisierung unserer Betriebsführung im gesamten Schienennetz in der Rahmenplan-Periode 2023 – 2028 insgesamt 2,1 Mrd. Euro investiert.

Pressemeldung ÖBB