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Region
AT212 Oberkärnten
Branche
ÖBB Personenverkehr AG
Freunde der Bahnhaltestelle Oberfalkenstein

Das Mölltal erwacht aus seinem Dornröschenschlaf?!

[Presseaussendung, Informationsverbund]
von MK

Innovative Aufstiegshilfe für das Mölltal. Ein Schrägaufzug soll Obervellach mit der Bahnhaltestelle Oberfalkenstein verbinden.

Ein Blick hinter die Kulissen:

Derzeit fahren gerade einmal zwei Regionalzüge pro Werktag, eine davon betroffene Haltestelle in Oberfalkenstein in Obervellach wurde stillgelegt. Hierbei handelt es sich um eine Gemeindehaltestelle. Diese wird von den ÖBB bedient und genützt was vertraglich festgelegt ist. Die ÖBB hat im Einvernehmen mit dem Verkehrsverbund Kärnten im Dezember 2019 die Bedienung dieser Haltestelle einseitig ohne Zustimmung der Gemeinde als Vertragspartner eingestellt. Proteste der Bevölkerung waren erfolglos.

Worauf die Gründung des Vereins mit Obmann Thomas Rogl, die Brenner-Managementberatung GmbH, mit dem bekannten Verkehrsexperten (Kämpfer für die Neue Südbahn inkl. Koralmbahn) Dipl.- Ing. Walter Brenner, Wiener Neustadt und dem allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen KR Gunter Mackinger, Salzburg, (ein renommierter Spezialist für den öffentlichen Nahverkehr in Europa) erfolgte. Auftrag war es eine Potenzialstudie, über einen Regionalverkehr an der Tauernbahn im östlichen Mölltal, Abschnitt Mallnitz-Spittal, zu erstellen. Mit der Studie werden die betriebliche Möglichkeit und der Bedarf des Ein-Takt-Regionalverkehrs auf der Tauernbahn-Südrampe (Mallnitz-Spittal) bewiesen.

KR Gunter Mackinger und Thomas Rogl

Finanzierung der Studie:

Die Finanzierung der Studie wurde dankenswerterweise von allen betroffenen Gemeinden - Flattach, Mallnitz, Obervellach, Reißeck, Mühldorf, Lurnfeld und Spittal an der Drau - unterstützt.

Aller guten Dinge sind…

Bezugnehmend auf die Studie werden die betriebliche Möglichkeit und der Bedarf des Ein-Takt-Regionalverkehrs auf der Tauernbahn-Südrampe (Mallnitz–Spittal) bewiesen.

Zudem zählen auch die Haltestelle Oberfalkenstein sowie die Bahnhöfe Kolbnitz, Mühldorf-Möllbrücke und Pusarnitz, die einer Sanierung dringend bedürfen. Die Südrampe der Tauernbahn ist durchgehend zweigleisig ausgebaut.

Die oben genannten drei Bahnhöfe sind bereits mit langen Bahnsteigen und hohen Bahnsteigkanten ausgestattet. Die Haltestelle in Kolbnitz verfügt allerdings nur über einen Seitenbahnsteig, was bei höherer Kapazität zu Engpässen führen wird.

Die Gleiskapazitäten sind durch den Personen- und Güterverkehr derzeit sowie auf Jahrzehnte betrachtet eher gering ausgelastet. Für einen S-Bahn-Stunden-Takt besteht somit ausreichend Kapazität. In Kolbniz soll ein weiterer Bahnsteig errichtet und jener in Oberfalkenstein modernisiert werden.

Zukunftsausblick:

Die optimalste Lösung wäre den Standort Oberfalkenstein komplett nach Overvellach-Markt auszulagern, weil dort die Zufahrt, Parkplätze und die Erreichbarkeit vom Markt-Obervellach zentraler gelegen und bereits vorhanden sind.

Haltestelle Oberfalkenstein - Tauernbahn-Südrampe (Mallnitz - Spittal)

Neue Wege durch touristische „Hot Spots“:

Dieser alternative Standort befindet sich nahe dem Südportal des Ochenigtunnels – beim dortigen Rettungsplatz. Um die Auslastung und Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, wäre die Errichtung technischer Aufstiegshilfen (Seilbahn oder ähnliches) in Kooperation mit touristischen Angeboten wie z.B. Alpe-Adria-Trail, Ciclovia Alpe-Adria, Mountainbike - sowie Bahn-Erlebnis-Wanderwege in Erwägung zu ziehen. Soll es hoch hinaus gehen, dann wäre an eine gemütliche Fly-Line oder einen rasanten Flying-Fox zu denken - In Anlehnung der Trassenverlegung. Die Zufahrt mit dem PKW oder Kleinbussen ist möglich, die Fahrtstrecken vom Zentrum Obervellach ist um 3,5 km kürzer als zum bisherigen Bahnhof Obervellach in Mallnitz mit 8 km Fahrstrecke.

Benefit für die Anwohner:innen sowie Pendler:innen:

Nicht nur für die Bewohner:innen wesentlich kürzer, sondern auch für die Pendler:innen aus dem westlich anschließenden Nachbargemeinden Flattach Stall und Rangersdorf. Für diese wäre der Weg zu Halteselle um 3 km kürzer als bisher.

PKW-Pendlerverkehr schadet der Umwelt Bilanz:

Derzeit muss weit mehr als die Hälfte der Arbeitnehmenden aus den Gemeinden der Region Mölltal-Lurnfeld mangels heimischer Arbeitsplätze auspendeln. Die Studie zeigt die daraus resultierenden Ströme an Pendler:innen überwiegend in Richtung Osten in die Bezirkshauptstadt Spittal, aber auch weiter nach Villach, Klagenfurt, die Steiermark und Wien. Die Pendler:innen fahren derzeit trotz eines Busangebotes fast ausschließlich mit dem PKW Aufgrund der kürzeren Fahrzeit. An eine Busfahrverbindungen für die abgelegenere Orte ist nicht zu denken.

PKW-Pendlerverkehr zieht an der bestausgebauten Bahnlinie vorbei, Grund: kein akzeptabler Regionalzug im Einsatz

Die Untersuchungen ergaben, dass die rund 1800 Pendler:innen in Richtung Gasteinertal und Salzburg überwiegend mit dem PKW in Richtung Spittal fahren. Auf einer Strecke von 30 km parallel zur bestens ausgebauten und schnellen Bahn. Doch leider ist kein akzeptabler Regionalzugverkehr im Einsatz.

Abstriche gibt es für den stark frequentierten PKW-Pendlerverkehr: • gefährlich • teuer • umweltschädlich • starke finanzielle Einbußen (hohe Treibstoffpreise) deshalb • unsozial • Widerspruch gegen alle nationalen und europäischen Zielsetzungen

Haltestelle Oberfalkenstein - Tauernbahn-Südrampe (Mallnitz - Spittal)

Zahlen und Fakten:

Elektro-PKW: • sehr teuer in der Anschaffung • umweltschädlich in der Herstellung • benötigen viel Strom

Elektro-Bus: • sehr hohe Anschaffungskosten • hohes Batteriegewicht (Totlasten) • erfordern eine kostspielige Ladeinfrastruktur • lange Ladezeiten

Die Beschaffung von Dieselbussen für diesen Verkehr hingegen widerspricht insbesondere der Richtlinie (EU 2019/1161 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 20. Juni 2019) (Green Vehicle Directive) und dem österreichischen Straßenfahrzeug-Beschaffungsgesetz – SFBG (BGBl. I Nr. 163/2021).

Durch diese Eigenschaften ergibt sich bereits ein erhöhter Busbedarf bei gleichwertigem Angebot wie bei einem Dieselbus.

Die Lösung kann so einfach sein:

Bereits seit einem Jahr existiert die 2-gleisige Tauernbahn-Südrampe mit umweltfreundlichem Schienennetz. Vorteile: • hohe Verfügbarkeit • freie Kapazitäten • umweltfreundlich

Ein umweltfreundliches und EU-Richtlinien-konformes-Angebot

Dies beinhaltet, dass der Linienbus von den Pendler:innen aus oben genannten Gründen auch in Zukunft nicht zu Genüge genützt wird.

Die Studie zeigt ganz klar, dass regelmäßige Regionalzüge bei empfohlen Stundentakt, aufgrund der kürzeren Fahrzeiten und wesentlich geringerer Kosten, auch für die bisherigen PKW-Pendler:innen attraktiv sind und diese somit zum Umsteigen animiert werden.

Nach Berücksichtigung einer PKW-Anfahrt von Obervellach zur neu konzipierten Haltestelle „Obervellach-Markt“ ergibt sich nach/von Spittal eine annähernd gleiche Reisezeit aber mit wesentlich geringeren Kosten.

Das Potential der Haltestellen:

„Obervellach-Markt“ beträgt bei taktmäßiger Bedienung eine Größenordnung von 600 Pendler:innen allein aus Obervellach, Flattach, Stall und Rangersdorf nach Spittal zur Arbeit und in die Schule. Dazu kommt auch eine intensivere Inanspruchnahme der Bahn durch die weiter südlich gelegenen Stationen. Die anderen drei Bahnhöfe sind von vielen Bewohner:innen fußläufig erreichbar. Insgesamt pendeln derzeit fast 1.900 Menschen aus dem Mölltal Richtung Süden zur Arbeit und in die Ausbildung. Ergebnis • schnelle • sichere • kostengünstige und • elektrisch betriebene Regionalbahn für Pendler:innen, sodass sie bereit sind vom PKW umzusteigen, bei entsprechend attraktivem Taktverkehr.

Bedingungen für Obervellach:

Ein neuer Bahnhof mit einer Aufstiegshilfe (z.B. Seilbahn, Schrägaufzug) der direkt vom Ort aus geschaffen werden muss.

Bild Links: Pressebild ABS Transportbahnen Ges.m.b.H.

Bild Mitte: Skizze der neuen Haltestelle Oberfalkenstein

Bild Rechts: Pressebild ABS Transportbahnen Ges.m.b.H.

Argumente gegen den Linienbus:

Erheblich längere Fahrzeiten. Laut EU-Richtlinien ist eine Erweiterung des Linien-Busverkehr weitaus kostspieliger. Der bisherige Busverkehr soll ausschließlich dem Schülerverkehr dienen. Somit von hoher Bedeutung, jedoch in einem anderen Segment.

Ein Blick in die Zukunft 2025:

Perspektive nach Inbetriebnahme von Koralmbahn und Semmering-Basistunnel: • wegen der kürzeren Fahrzeiten wäre mit fast 2000 Pendler/innen über die Südroute zu rechnen. • eine sehr hohe Attraktivität der Schiene für die anschließende Tauernbahn durch mehr Schnellzugverbindungen und schnellere Anschlüsse in Spittal und Mallnitz. • verkürzte Fahrzeiten auch für den Fernverkehr, z. B. von/nach Graz)

Der Verein fordert daher in Anbetracht der Studie „Verkehrswende–Koralmbahn“:

1. Einrichtung eines S-Bahn-Taktes (Stundentakt) auf der Strecke Spittal-Millstättersee-Mallnitz-Obervellach mit guter Verknüpfung auch für den Fernverkehr in Richtung Klagenfurt/Graz bzw. Salzburg. 2. Vertragsgemäße Herstellung der Haltestelle Oberfalkenstein. Ersatzweise neue zentrumsnahe Halstestelle in „Obervellach-Markt“ mit entsprechender Anbindung an den Ort.

Weitere Informationen finden Sie auf der Facebook-Seite "Haltestelle Oberfalkenstein":

Pressemitteilung: Freunde der Bahn Haltestelle Oberfalkenstein