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Region
AT322 Pinzgau-Pongau
Branche
Pinzgauer Lokalbahn (PLB)
Tischlerhäusl: Betriebsleitstelle, Depot und Werkstatt der Pinzgauer Lokalbahn

Die Pinzgauer Lokalbahn liegt der Region am Herzen

[Presseaussendung]
von A.D.

Wiederaufbau bis Mittersill startet im April / Vorfreude in der Region / Trotz Ersatzverkehr gute Auslastung.

Zum wiederholten Male wurde die „Pinzgaubahn“ im Sommer 2021 Opfer von Hochwasser und Muren, mehr als die Hälfte der Bahnstrecke wurde zerstört. Ab April starten die Arbeiten für den Wiederaufbau der Lebensader. Schüler, Pendler, Touristen und Gemeinden - die gesamte Region kann es kaum erwarten – vor allem, weil die Trasse sicher vor Hochwasser sein wird.

Die Pinzgauer Lokalbahn wird wieder aufgebaut, das Hochwasser hatte sie 2021 großteils zerstört. Endstation ist im Herbst 2023 Mittersill, doch es soll noch weiter gehen bis Krimml - dieses Mal hochwassersicher. Die Erleichterung und Vorfreude in der Region ist groß.

Die Bilder der vom Hochwasser zerstörten Gleisanlagen der Pinzgauer Lokalbahn und des von einer Mure komplett verschütteten Zugs haben sich eingebrannt. Die gesamte Region Oberpinzgau und auch die Salzburger Landesregierung haben sich schon bald darauf klar für den Wiederaufbau ausgesprochen. Bedingung: jetzt muss die Bahn möglichst Hochwasser-sicher werden, damit man nicht wieder alle paar Jahre vor den Trümmern steht. Das scheint zu gelingen – vorerst bis Mittersill. Kosten: rund zwölf Millionen Euro.

Schnöll: „Bahn wird modern und attraktiv.“

Mit den Bauarbeiten im April fällt der Startschuss zum umfassenden Wiederaufbau – mit Endpunkt Krimml. „Den Menschen im Oberpinzgau war es wichtig, dass die Pinzgauer Lokalbahn möglichst sicher vor Hochwasser wird. Das gelingt uns jetzt bis Mittersill sehr gut. Doch hier soll nicht die Endstation sein. Der Wiederaufbau ist bis Krimml geplant und die wichtige Öffi-Verbindung soll elektrifiziert, moderner und damit noch attraktiver werden. Wir befinden uns dazu auch bereits in guten Gesprächen mit dem Bund“, sagt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, der sich klar zum Erhalt der Öffi-Verbindung bekennt.

Viertler: „Nachfrage ist hoch.“

In den Gemeinden im Oberpinzgau herrscht Vorfreude auf den baldigen Baustart. Aktuell müssen Passagiere in Niedernsill auf den Schienenersatzverkehr umsteigen. „Die Nachfrage für den Zug ist da. Nicht nur bei Schülern oder Berufstätigen – eigentlich bei allen. Daher ist die Attraktivierung der Bahn ein absolutes Muss. Für die Zukunft ist wichtig, dass Takt- und Anschlussverbesserungen über Zell am See hinaus vorgenommen werden“, betont der Mittersiller Bürgermeister Wolfgang Viertler.

Czerny: „Jetzt und in Zukunft wichtig.“

Für den Krimmler Bürgermeister Erich Czerny ist die Pinzgaubahn „jetzt und in der Zukunft wichtig. Wir freuen uns, dass der Wiederaufbau beginnt. Der Schienenersatzverkehr funktioniert gut, aber der Wiederaufbau und die Qualitätsverbesserungen, die geplant sind, sind ein Quantensprung in Punkto Komfort und Attraktivität. Nicht nur für die Einheimischen, auch für die touristische Nutzung“, so Czerny.

Bis zum vollständigen Wiederaufbau und der damit verbundenen Verlängerung und Elektrifizierung der PLB wird es noch etwas dauern. Einstweilen kümmert man sich in Tischlerhäusl liebevoll um den Fahrpark und den Betriebsablauf.

Oberkalmsteiner: „Eine Herzensangelegenheit.“

Doch nicht nur für die rund 40.000 Menschen von Zell am See bis Krimml ist die Pinzgauer Lokalbahn unverzichtbar, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich, dass es wieder bergauf beziehungsweise bis Mittersill geht. „Uns hat das Herz geblutet, als wir damals die Zerstörungen gesehen haben. Natürlich bangt man da, ob es überhaupt weiter gehen kann. Dass jetzt nicht nur wiederaufgebaut, sondern auch modernisiert wird, freut uns sehr – und auch die Fahrgäste, die ja teils auch Stammkunden sind“, so Thomas Oberkalmsteiner, Dienststellenleiter und Lokführer.

Viele steigen ein – trotz Schienenersatzverkehr

Dass die Pinzgaubahn derzeit nur bis Niedernsill fährt, schadet der Beliebtheit (fast) nicht. Vor dem Hochwasser waren es rund eine Million Passagiere pro Jahr, auch jetzt sind es trotz Schienenersatzverkehr noch rund 740.000 pro Jahr (2022).

„Und ich bin überzeugt, dass der Zug mit der Modernisierung noch einmal an Beliebtheit gewinnt, denn wir merken jetzt schon, dass zum Beispiel viele mit dem Klimaticket unterwegs sind. Und auch die letzte Modernisierung, als das Land Salzburg die Bahn übernommen hat, haben wir deutlich gespürt“, sagt Oberkalmsteiner.

Bahn und Personal beliebt

Das Gefühl des Dienststellenleiters, der bereits seit rund 15 Jahren dabei ist, täuscht nicht. Alleine im Pinzgau besitzen fast 3.000 Öffi-Nutzer das Klimaticket und nutzen damit die Lebensader auf Schiene häufig.

„Und wo kommt es schon vor, dass man beim Einsteigen begrüßt wird, beim Aussteigen ein schöner Skitag gewünscht wird und uns die Leute am Bahnsteig zuwinken. Ich denke, dass wir mit dem Hochwasser-sicheren Wiederaufbau, tollem und persönlichem Service und der Modernisierung eine vielversprechende Zukunft haben“, ist Oberkalmsteiner überzeugt.

Daten und Fakten

  • Wiederaufbau der Bahnstrecke von Niedernsill bis Mittersill
  • Bauzeit: Voraussichtlich April bis September 2023
  • Kosten: Rund zwölf Millionen Euro
  • Bevölkerung von Zell am See bis Krimml: rund 40.000
  • Gemeinden: Zell am See, Kaprun, Piesendorf, Niedernsill, Uttendorf, Stuhlfelden, Mittersill, Hollersbach, Bramberg, Neukirchen, Wald, Krimml
  • Streckenlänge Pinzgauer Lokalbahn: 52,8 Kilometer
  • Streckenlänge beim Hochwasser 2021 zerstört: rund 20 Kilometer
  • Haltestellen zwischen Zell am See und Krimml: 39

Pressemeldung Land Salzburg