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Region
AT113 Südburgenland
Brücken-Prototyp an der Aspangbahn

ÖBB: Brücken-Prototyp an der Aspangbahn

[Presseaussendung, Reportage]
von Andreas

Die ÖBB arbeiten seit dem Frühjahr intensiv an der Modernisierung der Bahnstrecke zwischen Wr. Neustadt und Hartberg (Aspangbahn) sowie auf der Strecke Friedberg – Oberwart.

Im Mittelpunkt steht die Erneuerung der Bahnhöfe Friedberg, Grafendorf und Rohrbach-Vorau sowie zwei Brückenneuerrichtungen in Dechantskirchen und Haideggendorf. Die Pinkabachbrücke in Haideggendorf gilt als technische Innovation. Jetzt ist sie fertiggestellt.

Seit August arbeitete der Bautross in Haideggendorf mit Hochdruck daran, die Eisenbahnbrücke über den Pinkabach zu erneuern. Erstmals wurde hier ein Tragwerk mit Stahlbetonhohlkasten mit Wandstärken von nur ca. 15 Zentimetern verbaut, sonst üblich sind 25 bis 30 Zentimeter. Die besondere Konstruktion, bei der letztendlich auch weniger Beton als bei herkömmlichen Modellen verbraucht wird, wurde so erstmals in der Natur errichtet. Und die im Vergleich zu üblichen Fertigteilen extrem schlanken Bauteile zeichnen sich durch geringes Gewicht aus.

Technische Innovation

Getestet wurde die neue Bauart vorab im Labor an der TU Wien, mit der die ÖBB erfolgreich kooperieren. Das Tragwerk besteht aus Fertigteilen, die mit Bewehrungseisen verbunden und mit Beton vergossen werden. „Mittels dem neuen Verfahren können Brücken viel schneller als bisher gebaut werden. Mit der Erstanwendung bei der Pinkabachbrücke haben die ÖBB einen entscheidenden Beitrag für die Weiterentwicklung dieser Innovation geleistet“, erklärt Johann Kollegger, Professor für Betonbau an der TU Wien.

Die ÖBB arbeiten seit dem Frühjahr intensiv an der Modernisierung der Bahnstrecke zwischen Wr. Neustadt und Hartberg (Aspangbahn) sowie auf der Strecke Friedberg – Oberwart.

Herausfordernde Präzisionsarbeit

Das alte Brückentragwerk wurden abgetragen, ausgehoben und durch ein neues ersetzt. Die Bauteile für die neue Brücke waren schon im Vorhinein angefertigt, was ihr geringes Gewicht ermöglichte, und wurden anschließend wie große Bausteine eingesetzt. Für den Einhub der Fertigteile kamen zwei 450-Tonnen-Kräne zum Einsatz. Präzisionsarbeit und enormes Fingerspitzengefühl war gefragt, denn bei unsachgemäßem Anheben oder zu schnellem Hantieren können derartige Fertigteile auch zu Bruch gehen. „Die Arbeiten mussten in engsten Zeitfenstern abgewickelt werden, um Streckenunterbrechungen und damit die Behinderungen für den Zugverkehr so kurz wie möglich zu halten“, erklärt Heinz Höller, stellvertretender ÖBB-Regionalleiter. Nun ist die Brücke wieder fit für die Zukunft.

Daten & Fakten

Brückenfertigteil 1

Länge Breite Höhe Gewicht Anzahl
19,05 Meter 3 Meter 1,35 Meter ca. 60 Tonne 1 Stück

Brückenfertigteil 2

Länge Breite Höhe Gewicht Anzahl
3,33 Meter 6,51 Meter 0,51 Meter ca. 5,5 Tonne 6 Stück

Pressemeldung ÖBB