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Region
AT332 Innsbruck
Branche
ÖBB Holding
|
ÖBB Infrastruktur AG
ÖBB-Präzisionsarbeit mit 2.200 Tonnen – neues Tragwerk für das Inntalviadukt gleitet seidenweich in Endposition

ÖBB-Präzisionsarbeit mit 2.200 Tonnen – neues Tragwerk für das Inntalviadukt gleitet seidenweich in Endposition

[Presseaussendung]
von Andreas

Die Bauarbeiten an der Karwendelbahnstrecke befinden sich in der heißen Phase. Hauptschauplatz der Arbeiten war der Einschub des neuen Tragwerks für das Inntalviadukt.

Das 2.200 Tonnen schwere Bauwerk wurde heute Dienstag von Spezialist:innen punktgenau in seine Endposition verschoben.

In den vergangenen Wochen sorgte die Hitzewelle mit 35° Celsius und mehr für tropische Temperaturen in Tirol. Die Experten der ÖBB-Infrastruktur AG haben heute beim Einschub des ersten Teils des neuen Inntalviaduktes geschwitzt.

Acht Betonböge, 2.200 Tonnen schwer sollten in die richtige Position gebracht werden. Seit dem Start der Bauarbeiten, Mitte April, hat sich an diesem Hotspot der Karwendelbahn-Bauarbeiten viel ereignet. 8 von insgesamt 16 Bögen des Inntal Viadukts wurden wegen ihres baulichen Zustandes abgetragen.

Das bestehende Fundament wurde dabei mittels DSV(Düsenstrahlverfahren)-Säulen verstärkt. Das Hauptaugenmerk der Arbeiten lag auf dem Aufbau der 8 neuen Bögen samt Tragwerk (künftige Fahrbahn) für das Inntal Viadukt, im Bereich der parallel zur Karwendelbahnstrecke verlaufenden östlichen Verbindungsstraße zwischen der Egger-Lienz-Straße und dem Innrain.

Einschub des neuen ersten Teils des Inntalviaduktes an der Karwendelbahn - kurz vor der Endlage. © ÖBB/Kapferer

Neues Inntal Viadukt gleitet mit 26 cm pro Hub über Teflonbahn

Für die Spezialist:innen der ÖBB-Infra und beteiligte Firmen bedeutete der heutige Einschub des neuen Viadukts Präzisionsarbeit nach Maß. Das 2.200 Tonnen schwere Bauwerk wurde auf der vorbereiteten Verschubbahn aus Stahlblech auf Teflon mit Hochleistungsschmierfett, parallel an 7 Punkten von hydraulischen Pressen eingezogen. Die Herausforderung bestand darin, dass alle Pressen absolut gleichmäßig ziehen, damit es zu keinen Verschränkungen des Bauwerks kommt. Die Pressen haben dabei mit 400 bar Druck pro Presse gearbeitet. Pro Hub legte das Bauwerk dabei die Strecke von je 26 cm über die Verschubbahn zurück.

Einschub des ersten neuen Teilstücks des Inntalviaduktes an der Karwendelstrecke. Detail einer hydraulischen Presse mit Viadukt. © ÖBB/Gasser-Mair

Insgesamt dauerte der gesamte Einschubvorgang nur rund eine Stunde. Als nächste Arbeitsschritte folgen Arbeiten an Schotter und Gleisrost sowie die Anpassung der Oberleitung an die neue Gleislage, das Aufstellen der neuen Signale sowie die Fertigstellung von Geländer und Anschlussbauwerke samt neuer Fahrbahn. Ab 22. August sollen die Züge über das erneuerte Viadukt rollen. Laut aktueller Planung sind im Jahr 2025 weitere acht Bögen auf dieselbe Art und Weise zu erneuern. Die Erfahrungen aus den Vorarbeiten und dem heutigen Einschub fließen bei der Erneuerung des zweiten Abschnitts mit ein.

Vergleich zur Visualisierung

Einschub erneuerter erster Teil des Inntalviaduktes. © ÖBB/Kapferer Spektakuläre Bauarbeiten machen eine Totalsperre der Karwendelstrecke zwischen Innsbruck Hbf. und dem Bahnhof Mittenwald von 15. Juli bis zum 22. August 2022 notwendig. Bereits ab 4. Juli kommt es mehrmals zu ... © ÖBB/Ostertag Architects

Zahlen / Daten / Fakten zum Inntal Viadukt

  • 2.200 Tonnen Gewicht
  • 100 m³ Beton
  • 35 t Bewehrung aus Stahl
  • Querverschub auf Verschubbahn aus Stahlblech auf Teflon mit 7 Pressen a‘ 30 t bzw. 400 bar Druck

Einschub des ersten neuen Teilstücks des Inntalviaduktes. Im Vordergrund an den Pfeilern die Verschubbahnen. © ÖBB/Kapferer

Pressemeldung ÖBB