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Region
AT130 Wien
Branche
ÖBB Holding
|
ÖBB Infrastruktur AG
Ein Schutzschild aus 18 Tonnen Stahl für Eisenbahnbrücken

ÖBB: Ein Schutzschild aus 18 Tonnen Stahl für Eisenbahnbrücken

[Reportage, Presseaussendung]
von Andreas

„Wegen eines Verkehrsunfalles kommt es leider zu einer Streckensperre“: Nicht selten verbirgt sich hinter dieser äußerst ärgerlichen Durchsage die Kollision eines LKW mit einer Eisenbahnbrücke. Die ÖBB setzen nun nach erfolgreichen Test ...

„Wegen eines Verkehrsunfalles kommt es leider zu einer Streckensperre“: Nicht selten verbirgt sich hinter dieser äußerst ärgerlichen Durchsage die Kollision eines LKW mit einer Eisenbahnbrücke. Die ÖBB setzen nun nach erfolgreichen Tests gewichtige Maßnahmen, um Anprallschäden und damit verbundene Sperren und Verspätungen möglichst zu verhindern.

Großraum Wien: Im hektischen Freitagnachmittagsverkehr will ein LKW unter einer Eisenbahnbrücke durchfahren, die für ihn und seine Ladung zu niedrig ist. Er bleibt stecken und beschädigt die Brücke. Diese Unachtsamkeit setzt eine lange Kette von Ereignissen in Gang:

Die ÖBB setzen nach erfolgreichen Tests gewichtige Maßnahmen, um Anprallschäden und damit verbundene Sperren und Verspätungen möglichst zu verhindern. © ÖBB-Michael Fritscher

  • Die über die Brücke führende Eisenbahnstrecke muss gesperrt werden, da ja nicht klar ist, ob die Brücke den hohen Belastungen noch Stand halten kann oder auch ob die Gleise darüber beschädigt worden sind.
  • Ein Team von Brücken-Experten und Statikern der ÖBB rückt aus, muss sich zum Unfallsort meistens durch den bereits entstandenen Stau auf der Straße durchkämpfen und mit der Überprüfung der Brücke und der Strecke beginnen.
  • Oft muss auch erst der LKW mühsam von der Feuerwehr so entfernt werden, dass nicht noch weiterer Schaden entsteht.
  • Erst, wenn die Experten alles vermessen und überprüft haben und grünes Licht geben können, kann der Bahnbetrieb wieder anlaufen.

Ist dies auf einer hoch frequentierten Strecke passiert, haben möglicherweise tausende Fahrgäste einige Stunden warten müssen. Im Großraum Wien sind es im Schnitt 29 Anprallschäden pro Jahr, die den Bahnverkehr behindern oder gar unterbrechen.

Dagegen ergreifen die ÖBB nun Maßnahmen. Genauer gesagt wiegt eine dieser Maßnahmen satte 18 Tonnen, ist 22 Meter lang und aus Stahl. Ein derart gestalteter Anprallschutz verhindert, dass ungeeignete LKW unter die Brücke überhaupt einfahren können. Die Lkws kommen mit der Brückenkonstruktion gar nicht in Kontakt, sondern kollidieren bei Unachtsamkeit des Fahrers bereits im Vorfeld mit dem Anprallschutz.

Ausgewählt wurden jene Brücken, deren Sperren zu starken betrieblichen Auswirkungen führen. Zum Beispiel jene in der Deutschordenstraße im 14. Bezirk oder der Breitenleer Straße im 22. Bezirk. Die Anprallträger werden möglichst weit von der Brücke abgerückt und mit einer weiß-roten Markierung als deutliche Warnung für die Straßenbenützer ausgestattet. Ziel ist es natürlich, dass der LKW schon vor jeder Berührung ohne Schaden zu stehen kommt.

Die ÖBB setzen nach erfolgreichen Tests gewichtige Maßnahmen, um Anprallschäden und damit verbundene Sperren und Verspätungen möglichst zu verhindern. © ÖBB-Michael Fritscher

Evaluierung zeigt: Anprallschutz wirkt

Damit ein Anprallträger wie in der Breitenleer Straße eingebaut werden kann, waren umfangreiche Vorbereitungsarbeiten notwendig. Dass der Anprallschutz wirkt, zeigt der Blick auf die Statistik. Zum Beispiel war seit der probeweisen Errichtung des Anprallschutzes in der Deutschordenstraße im Jahr 2020 keine einzige Streckensperre mehr notwendig.

„Nach der erfolgreichen Umsetzung im Bereich der am stärksten befahren Strecke in Österreich, der Wiener Schnellbahn, sind nach und nach auch andere Hot-Spots zur Nachrüstung vorgesehen. Der Fokus liegt dabei auf jenen, bei denen ein Anprall besonders große Auswirkungen auf den Zugbetrieb hat,“ erklärt Christian Nagl, Geschäftsbereichsleiter Streckenmanagement und Anlagenentwicklung, ÖBB-Infrastruktur.

"Wegen einer beschädigten Brücke durch einen Verkehrsunfall kommt es leider zu einer Streckensperre“ 😣 Nicht selten verbirgt sich hinter dieser Durchsage die Kollision eines LKWs mit einer Eisenbahnbrücke. Wir setzen nach erfolgreichen Tests stahlharte Maßnahmen 💪, um Anprallschäden und damit verbundene Sperren und Verspätungen zu verhindern. Checkt das Video für Details 😎 © ÖBB | West4Media

ÖBB Pressemeldung