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Die Radkersburger Bahn in der Südost-Steiermark

Schienen-Control: Angebot im Schienenpersonenverkehr war noch nie so groß

[Presseaussendung, Informationsverbund]
von AIM

Jahresbericht zeigt: Personen- und Güterverkehr haben sich gegenüber dem Krisenjahr 2020 gut erholt. PV: Starkes Comeback nach den Einbrüchen 2020. GV: Zuwächse beim Aufkommen und bei der Verkehrsleistung...

Angebot im Schienenpersonenverkehr war noch nie so groß

Nach dem schwierigen Jahr 2020, in dem die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie den Eisenbahnsektor europaweit stark getroffen haben, ging es im Vorjahr mit dem Schienenverkehrsmarkt wieder bergauf. Detaillierte Informationen über alle Entwicklungen im österreichischen Eisenbahnmarkt und die Schwerpunkte der Regulierungsarbeit sowie der vollständige Bericht sind auf der Website der Schienen-Control unter http://www.schienencontrol.gv.at/de/presse1.html abrufbar.

Personenverkehr: Starkes Comeback nach den Einbrüchen 2020

Der Schienenpersonenverkehrsmarkt hat sich im Jahr 2021 gut von den negativen Entwicklungen im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie erholt. Das Mobilitätsangebot war aufgrund der schrittweisen Rückkehr zum Regelfahrplan und dessen gezielter Ausweitung hoch wie nie zuvor. Die Anzahl der Bahnreisenden stieg österreichweit wieder auf 218,7 Millionen Fahrgäste, das entspricht einem Plus von knapp 14 Prozent gegenüber 2020 (192,2 Millionen) – letztlich lag dieser Wert allerdings immer noch rund 30 Prozent unter jenem von 2019. In weiterer Folge sind auch die Personenkilometer stark gewachsen (plus 15 Prozent). Da die Zuwächse im Fernverkehr im Vergleich zum Nahverkehr stärker waren, erhöhte sich die errechnete durchschnittliche Fahrtweite je Fahrgast geringfügig auf knapp 39 Kilometer.

Die ÖBB-Personenverkehr AG beförderte im Jahr 2021 187,6 Millionen Fahrgäste, das entspricht einem Zuwachs von etwa 15 Prozent (2020: 162,8 Millionen; 2019: 266 Millionen). Auch die Privatbahnen haben diesbezüglich wieder zugelegt, insgesamt um 5,5 Prozent. Ihr Marktanteil ist diesbezüglich gegenüber 2020 etwas zurückgegangen, bei den zurückgelegten Personenkilometern (plus 0,3 Prozentpunkte) und den angebotenen Zugkilometern (plus 0,8 Prozentpunkte) hingegen sogar leicht gestiegen. 2021 waren in Summe 15 Eisenbahnunternehmen im Personenverkehr tätig, der Großteil davon im Nahverkehr.

Tabelle: Personenverkehrsmarkt nach Unternehmensgruppen 2021; Rundungsdifferenz enthalten. Quelle: Erhebung der Schienen-Control.

Bahnhof Seekirchen architektonisch wertvoller Westbahnbau mit den typischen Stuckbögen über den Fenstern. Pressebild WESTbahn GmbH Der Schnellzug Graz - Linz mit 1142.561 hält in Klaus an der Phyrnbahn.

Durch die stärkere Auslastung des Streckennetzes war die Pünktlichkeit aller Personenzüge im Jahr 2021 mit 96,7 Prozent wieder etwas geringer als 2020 (97,2 Prozent). Der Nahverkehr erreichte eine Pünktlichkeit von 97,1 Prozent (2020: 97,5 Prozent), unter Berücksichtigung der spontan ausgefallenen Züge (z. B. Lokschaden während einer Zugfahrt) ergab sich letztendlich ein Wert von 96 Prozent. Auch im Fernverkehr fiel die Pünktlichkeit aufgrund der gestiegenen Zugfrequenz mit 88,6 Prozent geringer aus als noch 2020 (90,2 Prozent).

Wie aus dem zehnten europäischen Marktbericht von IRG-Rail hervorgeht, war Österreich im Krisenjahr 2020 erneut Bahnland Nummer eins innerhalb der Europäischen Union (Anm.: Der Bericht erscheint stets mit einem Jahr Verzögerung). Die 832 je Einwohnerin und Einwohner zurückgelegten Bahnkilometer lagen zwar deutlich unter den 1.507 von 2019, allerdings konnte Österreich damit seine Spitzenposition vor Frankreich (829 Kilometer) und Schweden (783 Kilometer) halten.

Schienengüterverkehr: Zuwächse beim Aufkommen und bei der Verkehrsleistung

Spürbar war die Erholung auch im Güterbereich, wo die Indikatoren 2021 primär aufgrund der Entspannung des wirtschaftlichen Umfelds positive Entwicklungen zeigten. Sowohl das Aufkommen (beförderte Nettotonnen) als auch die Verkehrsleistung (Nettotonnenkilometer, Bruttotonnenkilometer) sind im oberen einstelligen Prozentbereich gewachsen. Selbst das Niveau von 2019 wurde damit übertroffen. Einzige Ausnahme waren die Bruttotonnenkilometer. 2021 gab es weiterhin Beschränkungen im internationalen Warenverkehr (u.a. Personalengpässe und mangelnde Verfügbarkeit von Containertragwagen), allerdings wirkten sich diese gegenüber 2020 kaum mehr auf den Güterverkehr aus. Auch regionale Ereignisse beeinflussten die Schienengüterverkehrsaktivität in Österreich: Der nach einer Sanierung wiedereröffnete Karawankentunnel (Teil des Güterkorridors von den Adriahäfen nach Deutschland) hat gewisse Transporte aufgrund der verkürzten Wege auf die Schiene zurückgebracht. Schließlich herrschte auch ein Mangel an Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern, der die Position der Schiene gegenüber der Straße wieder etwas begünstigt hat.

Tabelle: Entwicklung des Schienengüterverkehrsmarktes 2017–2021. Quelle: Erhebung der Schienen-Control.

193 692 "Wood works" vor der SETG Firmenzentrale ÖBB Pressefoto - Thema: RoLa - Rollende Landstraße, LKW auf Schiene, Wörgl - Brenner, Wörgl - Trento, Wels - Maribor, BR 193 Siemens Vectron von TX Logistik AG

Marktanteile der Wettbewerbsbahnen: Weiterer Anstieg

Von allen im Güterverkehr aktiven Bahnunternehmen hatte die Rail Cargo Austria mit 63,4 Prozent den höchsten Marktanteil bei den Nettotonnenkilometern (2020: 66,9 Prozent). Zusätzlich gab es vier weitere Unternehmen mit Marktanteilen von jeweils mehr als drei Prozent: Die Lokomotion (5,9 Prozent), die TX Logistik Transalpine (fünf Prozent), die Cargo Service (3,9 Prozent) und die Wiener Lokalbahnen Cargo (3,6 Prozent). Die Zahl der Unternehmen mit einem Marktanteil von über 0,1 Prozent lag bei 27 und nimmt seit Jahren zu.

Tabelle: Marktanteile der Mitbewerber im Güterverkehr 2017-2021. Quelle: Erhebung der Schienen-Control.

Im Güterverkehr gibt es allgemein wesentlich mehr Verflechtungen mit dem Ausland als im Personenverkehr. Hinzu kommt die Abstimmung mit anderen Verkehrsträgern, die für den Vor- bzw. Nachlauf benötigt werden. So müssen beispielsweise Züge in Terminals und Häfen auf Frachten warten, die mit dem Lkw oder dem Schiff kommen. Nicht zuletzt dadurch lag die Pünktlichkeit der Züge im Jahr 2021 bei 77,8 Prozent, wobei als Grenzwert (ab dem ein Zug als verspätet gilt) 30 Minuten herangezogen werden.

Elektrifizierter Vbf Linz Stadthafen © ÖBB/Resch ÖBB Rail-Cargo-Austria (RCA), Rail Cargo Group, Güterzug, Bahnlogistik, Container-Hub,

Nach Streckenkategorien des ÖBB-Netzes und gemessen an den Bruttotonnenkilometern vergrößerten sich 2021 die Marktanteile der Mitbewerber überall. Am stärksten ausgeprägt ist der Wettbewerb auf der Brenner- und Westachse, hier erbrachten die Unternehmen außerhalb des ÖBB-Konzerns in Summe bereits 56 bzw. 52 Prozent der gesamten Verkehrsleistung. Mit jeweils über 40 tätigen Unternehmen waren die Weststrecke und die sonstigen internationalen Achsen (z.B. Tauern- und Semmeringstrecke) die von den meisten Unternehmen befahrenen Netzabschnitte im Güterverkehr. Im Wesentlichen findet der komplette Transitgüterverkehr auf den drei genannten Abschnitten statt.

Grafik: Anteile der Mitbewerber an den Bruttotonnenkilometern im Güterverkehr nach Streckenkategorie 2017-2021. Quelle: Schienen-Control.

Über die Schienen-Control GmbH:

Die Schienen-Control GmbH wurde 1999 gegründet. Sie ist einerseits Regulierungsbehörde für den Schienenverkehr und andererseits Schlichtungsstelle für Passagier- und Fahrgastrechte (kurz: apf) in Österreich.

Als Regulierungsbehörde kontrolliert die Schienen-Control den Wettbewerb und den freien Zugang zur Schiene zu angemessenen Preisen. Damit ermöglicht und unterstützt sie einen fairen Wettbewerb für eine bessere und erfolgreichere Bahn. www.schienencontrol.gv.at

Als Schlichtungsstelle verhilft die apf Passagieren von Bahn, Bus, Schiff und Flugzeug kostenlos und provisionsfrei zu ihrem Recht. So sorgt die Servicestelle des Klimaschutzministeriums für mehr Information und Rechtssicherheit im öffentlichen Verkehr. www.passagier.at

Presseinformation: Schienen-Control