Standseilbahn am Dießbach Kraftwerk im Salzburger Pinzgau
Noch vor dem 1. Weltkrieg erwarben die k.k.Österreichischen Staatsbahnen im Salzburger Pinzgau die Wasserrechte im Steinernen Meer zu Zwecken der Bahnstromelektrifizierung. Im Focus stand damals der Bau einer elektrischen Hauptbahn durch...
Noch vor dem 1. Weltkrieg erwarben die k.k.Österreichischen Staatsbahnen im Salzburger Pinzgau die Wasserrechte im Steinernen Meer zu Zwecken der Bahnstromelektrifizierung. Im Focus stand damals der Bau einer elektrischen Hauptbahn durch das Saalachtal von Saalfelden über Lofer nach Reichenhall mit Anschluss an die bereits 1914 elektrifizierte Vollbahn Salzburg – Freilassing – Reichenhall – Berchtesgaden.
Die Planungen für diese Bahnstrecke waren weit fortgeschritten und noch heute zeugen die jetzt als Straße genutzte Bahntrasse, mit großzügigen Übergangsbögen zwischen Saalfelden und Lofer, von diesem Projekt.
Ein Relikt ist auch das Bahnhofgebäude von Weißbach bei Lofer, welches seine seinerzeitige Bestimmung bis heute nicht verleugnen kann. Die Probleme der Kriegs- und Nachkriegszeit machten die Pläne des Bahnbaues zunichte und so konnte die Salzburger Landeselektrizitätsgesellschaft SAFE (heute Salzburg AG) die nicht genutzten Wasserrechte von den ÖBB erwerben und zwischen 1961 und 1964 das Dießbach Kraftwerk errichten.
Das Krafthaus liegt an der Landesstraße B 311 zwischen Saalfelden und Lofer. Der Speichersee befindet sich ca. 750m über dem Talboden und ist durch eine der steilsten Druckrohrleitungen Europas mit dem Krafthaus verbunden. Die Fallhöhe der Druckrohrleitung beträgt 728,5m und das ist auch die Länge einer parallel laufenden Standseilbahn.
Diese Standseilbahn dient ausschließlich für interne Zwecke des Kraftwerks. Sie ist als Windenbahn, mit einem Seilbahnwagen – ohne Ausweiche konzipiert.
Bild & Text: Gunter Mackinger