Salzburg AG Verkehr – Gefahr in Verzug ! - Teil 1 von 4
Mit dem Rauswurf des Betriebsleiters und des Fachpersonals bei der Salzburger Lokalbahn und beim Obus wird es jetzt echt bedenklich! Boni und Dividenden für die Vorstände zu erzielen ist nicht die Aufgabe der Bahn! Konsequenz „Landesbahn“!
Offener Brief Salzburg 27. Juli 2021
Salzburg AG ein Selbstbedienungsladen für „Manager“?
Es bedarf schon einer gehörigen Portion Chuzpe (hebräisch für Frechheit, Anmaßung, Dreistigkeit, Unverschämtheit, von Menschen die die Grenzen der Höflichkeit und des Anstandes aus egoistischen Motiven überschreitet), wenn bei Obus und Lokalbahn sicherheitsrelevant der Rotstift angesetzt wird, während gleichzeitig sich die sog. „Manager“, ohne Schamgefühl, mittels Bonuszahlungen sich persönlich und Ihr Umfeld bereichern und ebenfalls gleichzeitig die Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze bangen.
Über 125 Jahre fuhr die Salzburger Lokalbahn ohne Probleme und zur Zufriedenheit der Bevölkerung. Beim Jubiläum 100 Jahre Salzburger Lokalbahnen 1886-1986 gab es ein Fahrzeug-Generationentreffen im Bahnhof Lamprechtshausen. Dominant der Zweiachser-Zug der Roten Elektrischen, der moderne Stadtbahn-Gelenktriebwagen und der Dampftramway-Zug der Museumstramway Mariazell, die in den Festtagen im August 1986 auf der Salzburger Lokalbahn unterwegs waren. Heute scheint die Salzburger Lokalbahn keine Bahn für die Bevölkerung mehr, sondern vielmehr ein finanzieller Selbstbedienungsladen für die "Boni" der Salzburg AG-Vorstände zu sein!
Die Bereitstellung von Mobilität der Bevölkerung ist eine Aufgabe der öffentlichen Hand. Sie ist ein Teil der Daseinsvorsorge, wie Schulen, Krankenhäuser oder Altenheime. Sie darf kein Spielfeld für Finanzspekulationen sein. Mit Steuergeldern finanzierte Unternehmen, wie diese, dürfen nicht durch sog. „Manager“ ausgepresst werden und Renditen sowie „Boni“ in teilweise private Kassen fließen. Ihr Handeln wird durch das Rotstift-Diktat bestimmt um Renditen und Boni zu vermehren.
Es wäre interessant zu wissen, ob die zweckgebundenen Subventionen des Bundes für den Ausbau der Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs bilanzwirksam und damit auch für die Berechnung der Boni herangezogen werden? Konkret heißt die Frage, werden Infrastruktur-Subventionen von Bund und Land für Bonuszahlungen verwendet, bzw. wer prüft das?
Gibt es eine Zukunft für die Salzburger Lokalbahn?
Vor 39 Jahren im Jahre 1982 hat sich eine Gruppe engagierter Bürger und Freunde der Salzburger Lokalbahn zur „Aktionsgemeinschaft Rettet die Rote Elektrische“ zusammengefunden. In einer umfangreichen Unterschriftenaktion mit 14.400 Unterstützungserklärungen in der Lokalbahn-Region mit rund 35.000 Einwohnern, konnte im April 1983 verkündet werden, dass die Zukunft der Lokalbahn gesichert sei. Ab diesem Zeitpunkt konnte sich die Salzburger Lokalbahn zur modernsten Nahverkehrsbahn in Österreich entwickeln. 1986 konnte mit über 30.000 Festgästen an einem Wochenende das Jubiläum „100 Jahre Salzburger Lokalbahnen 1886-1986“ gefeiert werden. Seit damals wurde aus der „Aktionsgemeinschaft Rettet die Rote Elektrische“ die „Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische – überparteilicher Verein zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs“, später „Verein S-Bahn Salzburg“ und seit 2017 wieder der Verein „Die Rote Elektrische“.
Die Unterschriftenaktion "Rettet die Rote Elektrische" brachte rund 14.400 Unterschriften, was im ersten Moment nicht viel klingt. Betrachtet man die Unterschriften je Gemeinde-Einwohner kommt ein beachtliches Ergebnis heraus. Rund 30% der Gemeindebürger von Oberndorf und 52% der Einwohner von Bürmoos haben unterschrieben. Das zeigte eindeutig, wie sehr die Bevölkerung hinter ihrer Bahn steht!
Der Verein „die Rote Elektrische“ hat bereits vor einigen Jahren darauf hingewiesen, dass der Obus und die „Rote Elektrische“, die Salzburger Lokalbahn das Rückgrat der Mobilität aller Bürger sind und nicht ein Spielzeug für politisch vorgebildete sog. „Manager“, die sich gerne an Boni und Dividenden bereichern wollen. Aus diesem Grund hat der Verein von Stadt und Land Salzburg verlangt, den Verkehrsbereich von Lokalbahn, Obus, Festungsbahn, Mönchsbergaufzug, Schafbergbahn, Wolfgangseeschifffahrt und Pinzgauer Lokalbahn aus dem Würgegriff der Salzburg AG zu befreien und in eine Art „Salzburger Landesbahn“ auszulagern.
Hilferuf der Mitarbeiter von Lokalbahn und Obus !
Es ist nicht die ureigenste Aufgabe des Vereines „Die Rote Elektrische“ die Rettung der „Roten Elektrischen“, der Salzburger Lokalbahn, zu erwirken. Wenn sich allerdings die Mitarbeiter der Lokalbahn und des Obus mit einem Hilferuf an den Verein „Die Rote Elektrische“ wenden, weil Wertschätzung und Empathie innerhalb der Salzburg AG Fremdwörter geworden sind, sie keinerlei Vertrauen zu den Vorgesetzten mehr haben, weil die Angst vor Jobverlust allgegenwärtig ist, wenn jemand die Missstände anspricht, dann fühlt sich der Verein diesen Menschen verpflichtet, die Missstände zu artikulieren, was mit diesem ersten Teil des Vierteilers jetzt stattfindet. Wir geben diesen „Hilferuf“ der Mitarbeiter an alle Politiker weiter, die ersucht werden, diesem Trauerspiel ein Ende zu bereiten und endlich die Verkehrsbetriebe Lokalbahn, Obus, Festungsbahn, Mönchsbergaufzug, Schafbergbahn, Wolfgangseeschifffahrt und Pinzgauer Lokalbahn aus der Salzburg AG auszugliedern und endlich wieder geordnete Verhältnisse zu schaffen.
Die Verkehrsunternehmen der Salzburg AG, die Lokalbahn, der Obus, die Festungsbahn, der Mönchsbergaufzug, die Wolfgangsee-Schifffahrt, die Schafbergbahn, die Berchtesgadener Land Bahn und die Pinzgauer Lokalbahn waren unter "Salzburger Lokalbahnen" eine Einheit, bis die Salzburg AG die Filetstücke unter dem Deckmantel "Tourismus" herausgeschnitten wurden.
Rückkehr zur „Aktionsgemeinschaft Rettet die Rote Elektrische“
Die Mitglieder des Vereines „Die Rote Elektrische“ hatten nicht im Traum daran gedacht, dass sie sich 2021 in der Rolle der „Aktionsgemeinschaft Rettet die Rote Elektrische“ wieder finden, weil jemand in der Salzburg AG die Sparte Verkehr auspressen und möglichst teuer verkaufen – sprich loswerden will. Die Salzburger Lokalbahn steht an der Schwelle zur Zukunft der Elektromobilität in Richtung Regionalstadtbahn Salzburg. Die Salzburger Regionalstadtbahn-Planungsgesellschaft ist derzeit dabei den Innenstadttunnel zu planen und zu bauen. 2023 soll der Baubeginn sein, 2025 soll der erste Lokalbahnzug bis „Mirabell“ fahren und 2027 oder 2028 bis Hallein. Durch das Agieren der Salzburg AG stellt sich die Frage, ob es nicht einmal mehr sichergestellt ist, ob 2025 überhaupt noch ein Zug fahren kann.
Der Verein verlangt von Stadt und Land Salzburg SOFORT, alle genannten Verkehrsbereiche von Lokalbahn, Obus, etc. aus der fatalen Umklammerung der Salzburg AG zu befreien und in die „Salzburger Landesbahn“ auszulagern.
Hier ist Gefahr in Verzug! In Sachen „Salzburger Landesbahnen“ hat das Land Salzburg dringenden Handlungsbedarf!
P.S.: Das "Feuern" des eisenbahnrechtlich bestellten Betriebsleiters führt zum Entzug der Konzession durch die Oberste Eisenbahn-Behörde des Verkehrsministeriums. Das gilt es zu bedenken, wenn der Vorstand der Salzburg AG glaubt, alle Fachleute aus der Lokalbahn eliminieren zu müssen!