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AT323 Salzburg und Umgebung
Wappenring für Stadtrat a.D. Johann Padutsch Ring der Stadt für Klubobmann a.D. Dr. Helmut Hüttinger

Ehem. Stadtrat Johann Padutsch und Klubobmann Dr. Helmut Hüttinger mit Ring der Stadt ausgezeichnet

[Reportage, Informationsverbund]
von R.F.

Für Verdienste um die Stadt Salzburg ehrte am 6. Juli 2021 Bürgermeister Harald Preuner die Bürgerlisten-Politiker Stadtrat a.D. Johann Padutsch mit dem Wappenring und Klubobmann a. D. Dr. Helmut Hüttinger mit dem Ring der Stadt Salzburg.

Feierliche „Doppelehrung“ für Ex-Politiker am 6. Juli 2021 im Marmorsaal des Schlosses Mirabell

Text Sabine Möseneder und Fotos Presseportal Stadt Salzburg, Dienstag, 06.07.2021

Für ihre Verdienste um die Stadt Salzburg zeichnete am Dienstag, 6. Juli 2021, Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner zwei langjährige Bürgerlisten-Politiker aus. Stadtrat a.D. Johann Padutsch erhielt den Wappenring, Klubobmann a. D. Dr. Helmut Hüttinger den Ring der Stadt Salzburg. Die Übergabe der hohen Auszeichnungen ging in feierlichem Rahmen im Marmorsaal des Schlosses Mirabell über die Bühne.

Bgm. Harald Preuner: „Johann, Helmut und mich zeichnet ein langer gemeinsamer Weg in der Stadtpolitik aus. Wir haben unsere Sache stets mit Anstand gemacht und uns immer wieder die Hände gereicht.“ Padutsch sei „ein Teamarbeiter“ gewesen, manchmal freilich auch sein „eigener, bester Sachbearbeiter“, so das Stadtoberhaupt mit einem Augenzwinkern. Er habe sehr viel erreicht. Etwa die Deklaration Geschütztes Grünland, den Neubau von 18.000 Wohnungen, Ikea und Europark, Science City Itzling oder S-Bahn- und Radwege-Ausbau. Helmut Hüttinger habe als Padutschs kongenialer Partner immer „mit strategischem Weitblick, Prinzipientreue und juristischer Expertise“ geglänzt und u.a. als späterer Aufsichtsratsvorsitzender die Fusionierung von Safe und Stadtwerken zur Salzburg AG mitgemanagt.

Johann Padutsch erinnerte sich, dass „ich – als ich vor 39 Jahren erstmals in den Gemeinderat gewählt worden war – meine Anträge noch Großfraktionen gegeben habe, damit ich sie durchbringe“. Er habe damals, weil es eine Unmenge an Ehrungen gegeben hatte, eine Abneigung dagegen entwickelt: „Jetzt freue ich mich aber sehr. Und sehe es als einen Ausdruck der Wertschätzung.“

Helmut Hüttinger zitierte Bruno Kreisky mit dem Satz: „Sie glauben gar nicht, wie viel Lob ich vertragen kann…“ Er und Padutsch hätten „mit unseren Mitteln das Beste für die Stadt gemacht, gerade in den 1990-er Jahren als die Stadt Salzburg fast pleite war“. In der Gemeindepolitik sei es „ganz besonders wichtig, aufeinander zuzugehen.“ Und, was man nie vergessen dürfe, so Hüttinger: „Hier, in dieser wunderschönen Stadt leben zu dürfen, darum beneiden uns viele.“

Vita & Politik Johann Padutsch

Johann Padutsch wurde am 12. Mai 1955 in Salzburg geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Elektrotechniker an der HTL Salzburg und war neun Jahre im Bereich Fernmelde- und Signaltechnik und als Bauleiter bei Großprojekten in Übersee tätig. Anfang der 1980-er Jahre schloss er sich der Bürgerliste Salzburg an, ab 1982 war Gemeinderat und ab 1987 Klubobmann.

Zwischen 1992 und 1999 war er als Bürgermeister-Stellvertreter für die Ressorts Stadtplanung, Verkehr und die Bezirksverwaltungsbehörden verantwortlich, ab 1999 als Stadtrat für Stadtplanung, Verkehr und Umwelt zuständig. Ab 2004 oblagen ihm die Ressorts Raumplanung und Baubehörde.

Einsatz für Kultur- und Grünlandschaft

Im Umweltbereich hat sich Padutsch für die dauerhafte Sicherung der Stadtlandschaften stark gemacht. Mit der Verankerung der „Deklaration geschütztes Grünland“ im Räumlichen Entwicklungskonzept (REK) und dem Stadtrecht gelang ihm ein Meilenstein für die Erhaltung der einzigartigen Kultur- und Grünlandschaften. Stellvertretend für viele Einzelprojekte im Umweltbereich stehen die Renaturierung des Glanbachs, die Ausweitung des Geschützten Landschaftsteils „Kopfweiden am Almkanal“, die Unterschutzstellung der „Itzlinger Au“ beim Messezentrum und die Unterschutzstellung des Kühbergs (Geschützter Landschaftsteil).

Die Planung, also die Vorbereitung und Entwicklung von Projekten im Städtebau und Verkehr, galt als Padutschs umfassendstes Ressort. Seine Planungsabteilung bereitete unter anderem die Ansiedlung von Ikea, die Erweiterung des Europarks, die großen Stadterneuerungsprojekte, wie der Unipark Nonntal, die Science City Itzling, Stadtwerk und Stadterneuerung Lehen, das Postareal am Salzburger Hauptbahnhof, die Neue Mitte Lehen und zahlreiche große und noch mehr kleine Wohnungsneubauten, mit insgesamt ca. 18.000 Wohnungen, vor.

„Leuchttürme“ S-Bahn und Fahrrad-Hauptstadt

Zu „Leuchtturm“-Verkehrsprojekten unter Padutschs Ägide zählten die S-Bahn mit dem West-Ast nach Freilassing und die Umsetzung des Projekts VERMAN, eines rechnergestützten Verkehrs-Managementsystems für Salzburg. Mit dem konsequenten Ausbau des Radwegenetzes – der Radverkehrsanteil in der Stadt stieg auf 20 Prozent – gelang es, Salzburg zur Fahrrad-Hauptstadt Österreichs zu machen.

Mit der Gemeinderatswahl 2019 beendete Padutsch seine politische Laufbahn.

Stadtrat a.D. Johann Padutsch bei seiner Rede und im Gruppenbild. Aufnahmen gemacht von Eisenbahn-Experte Gunter Mackinger.

Vita & Politik Helmut Hüttinger

Dr. Helmut Hüttinger, Klubobmann a.D. der Bürgerliste, kam am 11. Juli 1956 in Salzburg zur Welt. Er studierte in seiner Heimatstadt Jus, seit 1984 ist er selbständiger Rechtsanwalt in Salzburg. Ab 1992 war Hüttinger Mitglied des Salzburger Gemeinderates und Klubobmann der Bürgerliste. In dieser Funktion war er Mitglied des Stadtsenates, des Kontrollausschusses, des Kultur-, Sport- und Altstadtausschusses und der Personalkommission. Von 1993 bis 2000 war er Mitglied des Aufsichtsrates der Salzburger Stadtwerke AG, ab 1996 Vorsitzender. In diese Zeit fiel die Entscheidung zum Neubau des Heizkraftwerks Mitte, das das Herzstück der Wärmeversorgung der Stadt Salzburg bildet und 34.000 Haushalte mit Strom und 27.000 Haushalte mit Wärme versorgt. Zur gleichen Zeit wurde die Fusion mit der SAFE zur heutigen Salzburg AG vorbereitet und abgeschlossen.

Von 2001 bis 2019 war Hüttinger Aufsichtsratsvorsitzender der Tourismus Salzburg GmbH und von 1992 bis 2019 Mitglied des Theaterausschusses des Landestheaters. Während seiner Gemeinderatstätigkeit übte er überdies Funktionen in der Delegiertenversammlung der Salzburger Festspiele und im Altstadtverband aus.

Engagement für Soziales und Kultur

Als Klubobmann der Bürgerliste war Hüttinger maßgeblich an der gesetzlichen Verankerung der Grünlanddeklaration beteiligt. Er setzte sich für ein Salzburg ein, in dem alle Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder ihrem sozialen Status in Frieden und Würde leben können. Seine politischen Ziele waren unter anderem die Förderung eines vielfältigen Kulturangebotes in der Stadt Salzburg, eine erschwingliche Wohnraumbeschaffung und eine zukunftsweisende Verkehrs- und menschenwürdige Sozialpolitik.

Mit der Gemeinderatswahl 2019 beendete auch Helmut Hüttinger seine politische Laufbahn.