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Projekt RSB
Trasse auf Satellitenbild RSB Innenstadt

"Knusprige Ente" und die Regionalstadtbahn "S-Link"

[Reportage, Presseaussendung]
von Richard Fuchs

Es ist 40 Jahre her, als wieder einmal in der gesamten Stadt Salzburg der Verkehr zusammengebrochen ist. Das gab es damals schon! Anfang Juni 1981 war dann der Meinungsbildungsprozess für die unterirdische Lokalbahnverlängerung gestartet.

40 Jahre Meinungsbildungsprozess zur Lokalbahnverlängerung (1981-2021)

Presse-Info & Offener Brief

Es ist fast auf den Tag genau 40 Jahre her, also Juni 1981, dass wieder einmal in der gesamten Stadt Salzburg der Verkehr komplett zusammengebrochen ist. Das gab es damals schon! Angeblich gab es zwei Verkehrsunfälle zur selben Zeit beim damaligen „Schweiger-Eis“ und in der Ignaz-Harrer-Straße. Richard Fuchs war zum Essen bei der Familie von Heinrich W. Lechner, einem Freund, zu einer knusprigen Ente eingeladen und machte sich von Lehen nach Langwied mit dem Auto auf den Weg. Dort stand er knapp eine Stunde im Stau. Die Ente im Ofen der Gastgeberin war schon mehr als „überknusprig“. Die Gastgeberin Heidi war mehr als „sauer“.

Den STAU gab es bereits 1981, allerdings bei Weitem nicht so massiv wie heute.

Als der eingeladene Gast eingetroffen war und sich mächtig entschuldigt hatte, ging eine heftige Diskussion über „den Verkehr“ in Salzburg los. Es wurde über Verkehrsplanung und „die bösen Politiker“ geschimpft. Mittlerweile etwas beruhigt, sagte die Gastgeberin, „warum schimpft Ihr so, überlegt doch, was man bzw. die Politik tun kann“!

Hiermit war Anfang Juni 1981 der Meinungsbildungsprozess für die Lokalbahnverlängerung unterirdisch durch die Stadt gestartet, der bis heute anhält.

Die U-Bahn, wie hier in Wien, bekommt den Strom aus der Seitenschiene. Straßenbahnen (hier Riga Lettland) fahren im Straßenraum und Regionalstadtbahnen (hier Mulhouse Frankreich) können sowohl auf der Eisenbahn als auch auf der Straße fahren.

Anfangs wurde tatsächlich noch über eine „U-Bahn“, mit den damals gerade neuen U-Bahn-Triebwagen von Wien, diskutiert. In die Diskussion klinkte sich schon sehr bald eine Reihe von Personen ein, in der Folge rund 1.000 namentlich bekannte „Wegbegleiter“ und Mitstreiter, u.a. der damals junge Lokalbahner Gunter Mackinger (damals noch nicht Betriebsleiter), der eine Planskizze eines damals noch in Bestellung befindlichen Stadtbahn-Gelenk-Triebwagens für die Salzburger Lokalbahn zeigte. Sofort wurden die Weichen für die Diskussion in Richtung eines „Stadtbahn-Systems“ mit der „Lokalbahnverlängerung unterirdisch durch die Stadt“ gestellt.

Die allererste Visualisierung der unterirdischen Lokalbahnverlängerung aus der Typenskizze gestaltet von Herbert Fritz✝ für den ersten Sonderstempel

Im Sommer 1981 war die Zeit der Recherchen, der Diskussionen um Fahrgastfrequenzen und um die Definition des Verkehrsraumes. So wurde eine Art „verkehrsplanerischer Minderwertigkeitskomplex“ erkannt, weil man die damals noch strenge Staatsgrenze zu Deutschland als Trennung zu einem verkehrsmäßigen „Niemandsland“ vermutete. Die Definition des Verkehrsraumes nur auf Salzburg Stadt und Umland wurde zu kurz gegriffen. Die Konzentration auf das „Stadtbahn-System“ Salzburger Lokalbahn öffnete einige Erkenntnisse und die Bundesbahnstrecken galten, wie für viele Planer heute noch, als getrenntes Verkehrssystem, das nichts mit der Lokalbahn zu tun hat.

Der allererste Linienplan für das Regionalstadtbahn-Netz Salzburg, noch ohne Bayern, aus dem Konzept ÖPNV-Nahverkehr 2000

Eine Leserreise der SVZ Salzburger Volkszeitung zu MBB (Messerschmitt-Bölkow-Blohm, heute Deutsche Aerospace) nach Ottobrunn bei München, in diesen Wochen, eröffnete erstmals moderne Themengruppen, wie elektronisches Ticketing, Stadtbahnen in Deutschland, ICE, Transrapid, Rufbusse etc. die dann in das Konzept mit einfließen konnten.

Aus diesen Ideen und den ständigen Diskussionen mit Gunter Mackinger, entstand ein Ideengerüst von Richard Fuchs, dem sich dann der Vater Alois Fuchs und der Techniker Heinrich W. Lechner anschlossen, entstand das Ideenkonzept „ÖPNV-Nahverkehr 2000“, das dann im September 1981 zu Papier gebracht wurde. Es war immer als Ideenpapier konzipiert, das neue Erkenntnisse laufend zuließ. Dabei ist wichtig festzuhalten, dass die Staatsgrenze zu Deutschland eine veritable Verkehrsgrenze, besonders für den Nahverkehr, darstellte.

Das Team des privat erstellten Konzeptes "ÖPNV-Nahverkehr 2000" v.l. Alois Fuchs✝, Heinrich W. Lechner und Richard Fuchs im September 1981.

Am 14. Oktober 1981 wurde das 30-seitige Papier, verfasst von Alois und Richard Fuchs, sowie Heinrich W. Lechner, der alle Grafiken und Zeichnungen verfasst hat, in ursprünglich Auflage 100 Stück veröffentlicht.

Titelblatt des privaten Konzeptes "ÖPNV-Nahverkehr 2000". Es war das Erstlingswerk dieser engagierten Bürger, das den Meinungsbildungsprozess angefacht hat. Mit den heutigen Erkenntnissen, v.a. seit dem EU-Beitritt würde sehr vieles davon in vielen Bereichen völlig anders geschrieben werden. Man darf durchaus dazulernen!

In den folgenden zwei Jahren bis 14. Oktober 1983 wurde die Auflage, in mehreren Tranchen, auf 200 Exemplare verdoppelt. Im gesamten Jahr 1982 berief der AK-Verkehrssprecher Mag. Wolfgang Schnauder die drei Autoren und eine Reihe weiterer am Schienenverkehr interessierter Bürger zum „Verkehrspolitischen Arbeitskreis der Arbeiterkammer Salzburg“. Als Abschluss dieses Arbeitsjahres wurde eine Ausstellung in früheren BfI Berufsförderungsinstitut Salzburg St.Julien-Straße vorbereitet, die dann ab 4. Januar 1983 unter dem Titel „Salzburgs Nahverkehr 2001“ zwei Wochen zu sehen war.

Vom 4.-10.Januar 1983 war im BfI St.Julien-Straße die Ausstellung "Salzburgs Nahverkehr 2001" zu sehen. Nach dem fertiggestellten Aufbau stellte sich das Ehepaar Heidi und Heinrich W. Lechner vor den Ausstellungstafeln dem Fotografen Richard Fuchs.

Bei einer Exkursion des „Verkehrspolitischen Arbeitskreises zu den ÖBB-S-Bahn-Bauvorhaben in Linz“ im Dezember 1982 erreichte die Teilnehmer die Hiobsbotschaft, dass Bürgermeister Reschen die Salzburger Lokalbahn an die ÖBB verscherbeln wolle, was einer Einstellung gleichgekommen wäre, weil die ÖBB selbst gerade ihre Regionalbahnen (verächtlich „Nebenbahnen“ beschimpft) und ganz aktuell die „Steyrtalbahn“, eingestellt hat. Sofort nach der Exkursion nach Hause gekommen, gab es in der Privatwohnung von Gunter Mackinger eine erste Krisensitzung mit dem Schreiben vieler Leserbriefe und der Vorbereitung einer Unterschriftenaktion. Direkt anschließend daran fuhren alle ins Stammlokal des Lokalbahn-Direktors Wilhelm Staudinger, in den Gasthof Itzlinger Hof (siehe Foto) um die Unterschriftenaktion zu besprechen.

Sozusagen als "konspirative Sitzung" für die Unterschriftenaktion trafen sich im Marinestüberl im Gasthof Itzlinger Hof die Aktivisten der "Aktionsgemeinschaft Rettet die Rote Elektrische" mit Lokalbahn-Direktor DI Wilhelm Staudinger. v.l.: Dr. Karl Schambureck, Ing. Max Wagner, Ing. Sepp Weiser, Gunter Mackinger, Direktor Dipl.-Ing. Wilhelm Staudinger und Alois Fuchs. Fotograf war Richard Fuchs

In der Vorbereitung zur Ausstellung „Salzburgs Nahverkehr 2001“ im BfI wurden kurzfristig die Letraset-Abreibebuchstaben für ein Flugblatt zur Unterschriftenaktion „Rettet die Rote Elektrische“ umgeleitet. In der Nacht vom 15. auf 16. Dezember 1982 wurden von einem Mitarbeiter der Druckerei Pustet 3.000 Flugblätter (siehe Abbildung) gedruckt.

3.000 Unterschriften-Flugblätter wurden in der Druckerei Pustet in der Nacht gedruckt. Während der laufenden Unterschriftenaktion wurden mit dem Kopierer in der Lokalbahndirektion über 10.000 Kopien davon gemacht, bis der Kopierer den Geist aufgab!

Am 17. Dezember 1982 bestieg um 4 Uhr früh eine Gruppe an Aktivisten, die...

„Aktionsgemeinschaft Rettet die Rote Elektrische“

...aus Freunden der Salzburger Lokalbahn den allerersten Zug nach Lamprechtshausen. In den meisten Stationen stieg je ein Aktivist mit 30 Flugzetteln, in den größeren Bahnhöfen mit 100 Flugzetteln aus, um sie an die frühen Pendler nach Salzburg zu verteilen. Als die Lokalbahn-Pendler in Salzburg Lokalbahnhof ausstiegen, wurden die unterschriebenen Flugblätter gleich wieder abgegeben.

17.12.1982 bestiegen die Aktivisten der Aktionsgemeinschaft "Rettet die Rote Elektrische" den ersten Lokalbahnzug Richtung Lamprechtshausen. Die ankommenden Pendler übergaben am Lokalbahnhof in Salzburg bereits die unterzeichneten Flugblätter.

Bereits um 8 Uhr waren über 1.500 Unterschriften zusammengekommen, mit denen Ing. Sepp Weiser, der damals gerade kurz zuvor als Gemeinderat der Stadt Salzburg ausgeschieden war, diese 1.500 Unterschriften nahm und mit ihnen in die gerade stattfindende Gemeinderatssitzung im Salzburger Rathaus fuhr. Dort winkte Weiser mit den Unterschriften von der Besuchergalerie, was dem Bürgermeister Reschen zutiefst unangenehm war. In dieser Gemeinderatssitzung wurde gerade über das „Ersuchen an das Land Salzburg, die Übergabe der Salzburger Lokalbahn an die ÖBB zu veranlassen“ verhandelt und mehrheitlich beschlossen.

Ausschnitte aus den Ausstellungstafeln "Salzburger Nahverkehr 2000" - BfI Salzburg.

Am 4.Jänner 1983 wurde im BfI die Ausstellung „Salzburgs Nahverkehr 2001“ eröffnet. Bei dieser Eröffnung waren die Experten von Siemens-Fahrzeugbau Erlangen anwesend. Direktor DI Gerhard Scholtis, der damals aus der so genannten „Renaissance der Straßenbahn“ das „System Stadtbahn“ definiert und in vielen Fachpublikationen veröffentlicht hat, nannte, bei der Ausstellungseröffnung 1983, das

Stadtbahn-Projekt in Salzburg „… ein kleines Flämmchen, das bereits in 10 Jahren eine Fackel sein wird, die niemand mehr ausblasen kann…!“

Um den Salzburgern eine Vorstellung einer modernen Stadtbahn im Tunnel zu vermitteln wurde vom Stadtbahnbauamt Frankfurt am Main dieses Foto als Poster für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.

Damit ereilte der Meinungsbildungsprozess zur „Lokalbahnverlängerung unterirdisch durch die Stadt“ eine Art Krönung durch diesen weltweit führenden Schienenfahrzeug-Experten. Die Ausstellung „Salzburgs Nahverkehr 2001“ im BfI war mit über 2.000 Besuchern sehr erfolgreich, beflügelte die Unterschriftenaktion und damit den Meinungsbildungsprozess für die „Lokalbahnverlängerung unterirdisch durch die Stadt“. Die Unterschriftenaktion explodierte förmlich auf 14.400 Unterschriften in einer Region mit rund 25.000 Einwohnern.

Die Bevölkerung will also ihre Bahn!

Offensichtlich aufgrund des Druckes der Unterschriftenaktion wurde letztendlich dieses Ersuchen des Landes zur Übergabe der Lokalbahn an die ÖBB nicht mehr weitergegeben und Vizebürgermeister Buchleitner, verkündete, anlässlich der Inbetriebnahme des ersten Stadtbahn-Gelenktriebwagens in einer Pressekonferenz im April 1983, dass „… die Lokalbahn endgültig gerettet sei …“.

Von nun an nannte sich die ursprüngliche...

„Aktionsgemeinschaft Rettet die Rote Elektrische“ als „Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische – überparteilicher Verein zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs“

...der sich bereits 1984 als Verein gegründet hat, um das Jubiläum „1886-1986 100 Jahre Salzburger Lokalbahnen“ mit zu organisieren. Es wurden 72 Fest-Aktivitäten, die nicht unmittelbar mit dem Bahnbetrieb zu tun hatten (Festzelt, Sonderbriefmarke, Sonderpostamt, Western-Express mit Country-Music etc.) vom Verein veranstaltet.

Impressionen vom Jubiläum "100 Jahre Salzburger Lokalbahnen 1886-1986", mit Sondermarke und Western-Express mit Country-Music live im Zug, hier mit den Bands "Country Crew" und "Tennessee-Special". Über 70 Attraktionen lockten rund 30.000 Festgäste am Festwochenende entlang der Lokalbahn!

Dieses Jubiläum wurde am Festwochenende von über 30.000 Festgästen besucht und, in einer Auflage von knapp 30 Millionen Printmedien weltweit bekannt gemacht. Damit ging die Diskussion um die unterirdische Lokalbahnverlängerung förmlich durch die Decke. Bereits im Rahmen des Jubiläums-Festzuges gab es mit dem damaligen Verkehrsminister Dr. Rudolf Streicher die ersten offiziellen Gespräche mit dem Bund um die unterirdische Lokalbahnverlängerung in Lamprechtshausen, die schon Zuversicht erzeugten. Verkehrsminister Streicher, ein begnadeter Dirigent, dirigierte in nahezu allen Bahnhöfen die jeweiligen Trachtenmusik-Kapellen und war besonders vom Güterverkehr (Kohlenzüge) auf der Salzburger Lokalbahn schwer beeindruckt.

Es folgten nun mehr oder weniger heftig geführte Diskussionen im Meinungsbildungsprozess zur Lokalbahnverlängerung unterirdisch durch die Stadt, die man im weiteren Sinne, wie folgt beschreiben kann:

Viele tausend Flugblätter zur Lokalbahnverlängerung wurden in der Lokalbahn und am Salzburger Hauptbahnhof verteilt. Dazu gab es auch Informations-Stände. Damals hatten die Bahnbetreiber für solche Aktionen noch Verständnis!

1. „Spinner-Jahrzehnt“ (1982-1990)

weil die Verkehrsplanungsbeamten, die Politik und die Medien die Mitglieder des Vereines „Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische“ als „Spinner“ und „Querulanten“ abkanzelten. Demokratie und Bürgerbeteiligung waren damals noch kein Thema.

2. „Kampf-Jahrzehnt“ (1991-2000)

Der Themenboykott der Tagesmedien machte es notwendig, eine eigene Zeitschrift für den öffentlichen Verkehrs, speziell für den Schienenverkehr zu erstellen. Die Zeitschrift "Regionale Schienen" ging aus der Vereinszeitung des Modelleisenbahnvereines Salzburg "Die Schmalspur" hervor. Diese Zeitschrift wurde 2014 unter fragwürdigem Konkurrenzdruck abgewürgt.

weil internationale Verkehrsexperten längst die Sinnhaftigkeit erkannt und artikuliert haben. Da jede Idee, die nicht aus den Bürostuben der beamteten Verkehrsplaner kommt, „Unsinn“ sein müsse, wurde begonnen, auch mit Medien-Unterstützung das Projekt Lokalbahnverlängerung und die Mitglieder der Verkehrsinitiativen zu bekämpfen. Die Medien machten das Projekt entweder lächerlich oder sie zensurierten, bzw. verschwiegen es einfach. So entstand die Zeitschrift „Regionale Schienen“, die Max Trampa und Richard Fuchs aus der Vereinszeitung „Die Schmalspur“ des Modelleisenbahn Vereines Salzburg entwickelt haben! Die Fachzeitschrift „Regionale Schienen“ kompensierte etwas den Medien-Boykott. Mittlerweile wurden sowohl die Salzburger Verkehrsplattform, als auch die Fachzeitschrift „Regionale Schienen“ von den Gegnern des Projektes abgewürgt. Demokratie und Bürgerbeteiligung sieht etwas anders aus.

Die Salzburger Verkehrsplattform war ein Zusammenschluss der Verkehrsinitiativen im Zentralraum Salzburg. Hier eine Sitzung im ehemaligen "Kaiserstüberl" des früheren Bahnhofsrestaurants, in der das Verkehrskonzept des öffentlichen Verkehrs besprochen wurde.

3. „Mikado-Jahrzehnt“ (2001-2010)

weil vielen Politiker bewusst wurde, dass sie gegen das Autoverkehrschaos etwas tun müssen, was die Medien aber nicht wollen. Man schien sich darauf zu beschränken, auch wenn viele Politiker überzeugt waren, mit der „Lokalbahnverlängerung“, die mittlerweile zur „Regionalstadtbahn“ geworden ist, die einzige Möglichkeit für ein Verkehrslösungsmodell gegen den STAU von Salzburg zu haben, zu warten. Die Politik verfiel also in eine Art Schockstarre, in der Meinung, wer sich, wie im Mikado, zuerst bewegt, verliert.

Im Jahr 2006 schien es so zu sein, als würde der "Arbeitskreis Regionalstadtbahn Salzburg" des Landes Salzburg unter Dr. Horst Schaffer bereits den Durchbruch zum Bau des Innenstadttunnels zu ermöglichen. Zu einem symbolischen "Tunneldurchschlag" trafen sich Verkehrsstadtrat Padutsch und der Vater des "Karlsruher Modelles" Direktor Dipl.-Ing.Dr. tech. Dieter Ludwig in der Wendeanlage des unterirdischen Lokalbahnhofes.

4. „Hemdsärmel-Jahrzehnt“ (2011-2020)

weil sich nun die ersten Politiker aus der Deckung trauen, trotz Medien, und sich ganz offen für die Realisierung der Regionalstadtbahn unterirdisch durch die Stadt einsetzen. Obwohl noch ein paar Jahre des Stillstandes durch die sinnlose Straßenbahn-Diskussion blockiert waren, schien es eine Ironie des Schicksals zu sein, dass gerade die Gruppierung der Gegner der Regionalstadtbahn die sogenannte „ERB-Machbarkeitsstudie“ verlangt haben. Die beauftragten internationalen Fachexperten, brachten aber nicht die von den Gegnern gewünschte Straßenbahn als Ergebnis, sondern die „verhasste“ Regionalstadtbahn im Tunnel! Erstmals traute sich Landesrat Hans Mayr an das Thema heran, besuchte sogar den Verein“ Die Rote Elektrische“

Am 27. Juli 2016 besuchten Verkehrslandesrat Hans Mayr, Landtagsabgeordneter Otto Konrad und dessen Frau Silke, heute im Sekretariat von Landesrat Schnöll tätig, den Verein "S-Bahn Salzburg", wie der heutige Verein "Die Rote Elektrische" damals noch hieß, im damals noch existierenden Gasthof Kirchenwirt zu Itzling.

der damals noch „Verein S-Bahn Salzburg“ hieß, in einem Vereinsabend, zusammen mit LAbg. Otto Konrad und seiner Frau Silke. Ihm folgte der Landesrat Stefan Schnöll, der von der ersten Minute an klarmachte, wohin seine Verkehrspolitik geht. Er setzt klar auf das Projekt „Regionalstadtbahntunnel“ durch die Stadt Salzburg. Er ist der erste Politiker, der eindeutig den Eindruck vermittelt, dieses Projekt Regionalstadtbahn wirklich, mit innerer Überzeugung, zu wollen!

Der Verein "Die Rote Elektrische" hat für die S-Link-Station "Mirabell" eine Barbara-Statue aus dem Grödenertal gestiftet, vom Generalvikar der Erzdiözese Salzburg Roland Rasser in der Domkrypta segnen lassen und dem Verkehrslandesrat Schnöll zu treuen Händen übergeben.

Mittlerweile haben sich im Zentralraum Salzburg mit angrenzendem Bayern und Oberösterreich sieben aktive Verkehrsinitiativen-Vereine zur Zusammenarbeit am gemeinsamen Projekt Regionalstadtbahn zusammengeschlossen und sich 2019 in Stiegls Brauwelt in einer Pressekonferenz vorgestellt: Club Salzkammergutlokalbahn, Lebensraum Mattigtal, in-motion.me, Verein "Die Rote Elektrische", Pro Bahn Inn-Salzach, Verkehrsforum Berchtesgadener Land & Rupertiwinkel, Kundenbeirat Südostbayernbahn

5. „Realisierungs-Jahrzehnt“ (2021-2030)

...weil Landesrat Schnöll die Salzburger Regionalstadtbahn-Projektgesellschaft mit Geschäftsführer DI Stefan Knittel ins Leben ruft, die die Aufgabe hat, das Projekt „Regionalstadtbahn“, mittlerweile unter der Marke „S-Link“...

Um der babylonischen Sprachverwirrung um "U-Bahn", "Mini-U-Bahn" und "Regionalstadtbahn" zu entgehen, hat das Land Salzburg die Wort-Bildmarke "S-Link" gestaltet.

...zu planen und in einem klaren Zeitplan zu bauen:

2021 Planungsbeginn 2023 BAUBEGINN 2025 Eröffnung der Verlängerung bis „Mirabell“ 2026 Anlieferung des ersten VDV-TramTrain-Triebwagens als SLB-Ersatzbeschaffung 2027/ 2028 Eröffnung bis Hallein 2030 Anlieferung aller 25 VDV-Triebwagen der SLB-Ersatzbeschaffung

Obwohl der Zeitplan extrem ambitioniert ist, erscheint er einigen Bauexperten realisierbar. Jetzt geht es darum, diese Ziele möglichst störungsfrei umzusetzen. Es geht, von Anfang an, darum, zuerst die Verlängerung bis zur Station „Mirabell“ voranzutreiben, allerdings alle weiteren Schritte zeitnah nicht aus den Augen zu verlieren. Nur so ist der Zeitplan bis Hallein einzuhalten. Die wichtigste vorrangige erste Aufgabe ist, noch im Jahr 2021 die Einreichplanung bis „Mirabell“ zu schaffen, weil diese ist immerhin die Basis für alle weiteren Schritte.

S-Link - Visualisierung Station Mirabell

Auf Empfehlung des Vereines „Die Rote Elektrische“ hat sich das Land an der europaweiten Sammelbestellung der VDV-TramTrain-Triebwagen mit 20+5 Triebwagen

Der VDV Verband Deutscher Verkehrsunternehmen startet eine Gemeinschaftsbestellung von neuen TramTrainTriebwagen nach der Type Saarbahn S2. Mittlerweile sind über 500 Fahrzeuge in die Bestellliste eingetragen und davon für Salzburg 20+5 für die Salzburger Lokalbahn.

für die Salzburger Lokalbahn beteiligt. Damit gibt es eine klare Festlegung für dieses Fahrzeug. Derzeit werden in dieser einzigartigen länderübergreifenden VDV-Fahrzeugausschreibung 504 (fünfhundertvier) Triebwagen mit einem Auftragsvolumen von rund 4 Milliarden Euro vorbereitet.

Für die Inbetriebnahme des Tunnels bis „Mirabell“ 2025 wird man gerade noch, trotz Engpässen, mit den bestehenden 18 Lokalbahn-Stadtbahn-Gelenktriebwagen auskommen. Das betrifft die Ablösung der vorhandenen 18 Stadtbahn-Gelenktriebwagen (erstes Baujahr 1982)

Stadtbahn-Gelenktriebwagen dieser Bauart sind in einer Stückzahl von 18 Fahrzeugen auf der Salzburger Lokalbahn im Einsatz.

mit einer Ersatzbeschaffung durch 25 VDV-TramTrain-Triebwagen. Für die Inbetriebnahme 2027 bis Hallein werden weitere 20 Zweisystem-Triebwagen benötigt, da diese sich im Bahnhof Hallein frei bewegen können müssen. Daher muss bereits jetzt die VDV-Fahrzeugbeschaffung durch das Land Salzburg auf 45 VDV-TramTrain-Zweisystem-Triebwagen der Grundtype „Saarbahn S2“ aufgestockt werden. Trotz alldem werden vermutlich die bestehenden 18 Stadtbahn-Triebwagen noch mindestens 30 Jahre ihren Dienst tun müssen, bis dann weitere 20 Triebwagen als echte „Ersatzbeschaffung“, angeschafft werden müssen!

6. „Ischlerbahn-Jahrzehnt“ (2031-2040)

weil nach dem Herzstück des Salzburger Regionalstadtbahn-Netzes mit dem Innenstadttunnel werden weitere leistungsfähige Zulaufstrecken, wie die „Neue Königsseebahn“ und die „Neue Ischlerbahn“ benötigt.

Die moderne S5 Neue Ischlerbahn inspirierte Martin Hauser zu dieser Visualisierung einer modernen Regionalstadtbahn am Ufer des Wolfgangsees.

Dann wird der Regionalstadtbahn-Innenstadttunnel mit allen der sieben auf Salzburg zulaufenden Bahnstrecken verknüpft. Das sind die drei bayerischen Strecken Traunstein – Salzburg, ABS 38 Mühldorf – Freilassing – Salzburg und Berchtesgaden – Freilassing – Salzburg, sowie die österreichischen Zulaufstrecken Attnang-Puchheim – Salzburg, Bischofshofen – Golling – Hallein - Salzburg, sowie eben das Herzstück, die Lokalbahn Eggelsberg - Lamprechtshausen/–Ostermiething – Oberndorf – Salzburg. Die siebente Strecke ist die oberösterreichische „Mattigtalbahn“, die dzt. auf die Elektrifizierung wartet, von Simbach – Braunau – Mattighofen - Steindorf und weiter bis Salzburg. Sowohl für die Neue Königsseebahn Anif – Berchtesgaden – Königssee, ...

Perlenschnur der Haltestellen für die 22 Kilometer lange Neue Königsseebahn (16 km in Deutschland) zwischen Anif und Königssee.

...als auch für die Neue Ischlerbahn Salzburg – Eugendorf – Mondsee – St. Gilgen – Bad Ischl müssen bereits jetzt die Trassen gefunden und gesichert werden, um sie im „Ischlerbahn-Jahrzehnt“ realisieren zu können.

Der Informationsstand des Club Salzkammergut-Lokalbahn ist immer ein Publikumsmagnet, wie hier auf der Wiener Spielemesse 2019.

Dem Kürzel „SKGLB“ der alten Ischlerbahn, der „Salzkammergut-Lokalbahn“, wurde von Lästermäulern die Bezeichnung

„Sie Kommt Gar Langsam und Bedächtig“

unterstellt. Wenn man unterstellt, dass es bisher über 60 Jahre gebraucht hat, den Neubau wieder in die Diskussion zu bringen, mag dieser Spruch vielleicht stimmen. Übrigens 2046 wir es 100 Jahre her sein, seit man über einen Innenstadttunnel für die Salzburger Lokalbahn spricht!

Das Regionalstadtbahn-Netz im Zentralraum Salzburg mit angrenzendem Bayern und Oberösterreich unter Nutzung von fast 800 Kilometern bestehender Schienenstrecken und von rund 150 Kilometern Neubaustrecken. In diesem Verkehrsraum wohnen rund 1,5 Millionen Einwohner!

Für Projekte in der Größenordnung des „S-Link“ rechnet man immer „… einen Generationensprung von 30 Jahren …“ erklärte der leider schon zu früh verstorbene Dipl.-Ing Lutz Bartsch von der „RegioTram“ Kassel, ebenfalls eine Regionalstadtbahn mit Zweisystem-TramTrain-Triebwagen (siehe Foto), bei einem Besuch in Salzburg. Nun warten wir allerdings, wie am Anfang schon erklärt, 40 Jahre. Salzburg braucht eben immer etwas länger!

RegioTram Kassel bei der Tunnelausfahrt unter dem Hauptbahnhof bei der Verknüpfung von Eisenbahn und Straßenbahn

Der unterirdische Salzburger Lokalbahnhof war der erste entscheidende Schritt zum Verkehrslösungskonzept "S-Link", also der Regionalstadtbahn Salzburg. Mit dem Herzstück des Innenstadttunnels wird es möglich mit der "S-Link" eine Alternative zu täglich 50.000 Pkw-Fahrten zu schaffen.

Nach 40 Jahren ist die Zeit für das Regionalstadtbahn-Netz Salzburg, dem „S-Link“, reif. Lassen wir es Realität werden!

Die Probebohrungen und Prüfungen der Druckverhältnisse im Erdreich für die S-Link-Trasse zwischen Hauptbahnhof und Mirabell konnten mittlerweile erfolgreich abgeschlossen werden.

Seit der Südlinieneinstellung 1953 hat sich bis 1982 die Salzburger Lokalbahn nur auf niedrigem Niveau entwickelt. Ab der Unterschriftenaktion und den Ausbaumaßnahmen hat sich die Fahrgastfrequenz der Lokalbahn mehr als verdoppelt, bis die Kapazitätsgrenze in den Fahrzeugen erreicht wurde. Nur durch die Beschaffung von zusätzlichen Fahrzeugen und durch die Verlängerung durch die Stadt kann die Zahl der Fahrgäste noch erhöht werden!

Der Verein "Die Rote Elektrische" hat nun eine neugestaltete Vereinswebseite:

Klicken Sie auf den Banner um auf die Webseite des Vereins "Die Rote Elektrische" zu gelangen.
40 Jahre Verein "Die Rote Elektrische"