MoVe iT Graz: Am Freitag fand die Demo "Ringradeln" in Graz statt
Während die Politik wieder einmal versucht, mit dem Aufwärmen alter U-Bahn-Pläne von den unzähligen Verzögerungen und Fehlentscheidungen in der Vergangenheit abzulenken, machen sich die Grazer Mobilitätsinitiativen aktiv für eine echte...
Während die Politik wieder einmal versucht, mit dem Aufwärmen alter U-Bahn-Pläne von den unzähligen Verzögerungen und Fehlentscheidungen in der Vergangenheit abzulenken, machen sich die Grazer Mobilitätsinitiativen aktiv für eine echte Verkehrswende stark. Wir haben lange genug gewartet. Seit über 10 Jahren wird über einen Radweg am fünfspurigen Joanneumring diskutiert. Gebaut wurde er bislang nicht. Auch sonst die Bilanz beim Radwegeausbau in Graz eher bescheiden…
Gerade im heurigen Corona-Jahr hat der Radverkehr stark zugenommen. Viele Städte haben darauf mit der schnellen und unbürokratischen Errichtung von neuer Rad-Infrastruktur („Pop-up-Radwege“) reagiert. In Graz wurde indessen zwar eine große Radoffensive medienwirksam präsentiert, ansonsten ist aber nicht viel passiert.
Statt eines Radwegenetzes haben wir hier einen „Fleckerlteppich“. Viele Radwege enden im Nichts und viele große Hauptverkehrsstraßen, etwa die Grabenstraße, haben gar keinen Radweg. Bei Baustellen wird der Radverkehr meistens ausgebremst, aktuell am Lendkai. Radfahrende werden noch immer nicht als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer auf Augenhöhe angesehen. Und das unterscheidet Graz von echte Fahrradstädten wie Kopenhagen oder Amsterdam. Ankündigen reicht eben nicht, es muss auch etwas umgesetzt werden.
Move It Graz - Demo Ringradeln
Wir fordern einen leistungsfähigen Ring-Radweg um die Innenstadt als Ausgangspunkt für ein flächendeckendes und leistungsfähiges Radwege-Netz. Dazu gehört neben besagtem Lückenschluss am Joanneumring auch der Ausbau der Radwege am Kai...
Wir fordern einen leistungsfähigen Ring-Radweg um die Innenstadt als Ausgangspunkt für ein flächendeckendes und leistungsfähiges Radwege-Netz. Dazu gehört neben besagtem Lückenschluss am Joanneumring auch der Ausbau der Radwege am Kai und am ebenfalls fünfspurigen Glacis. Es ist Zeit für eine gerechte Platz-FAIR-teilung und für ein Ende der autogerechten Verkehrsplanung.
In der EU sollen in den nächsten 10 Jahren 60 Prozent an Emissionen eingespart werden. Österreich will 2040 klimaneutral sein. Dazu muss auch Graz als zweitgrößte Stadt des Landes einen Beitrag leisten und in nachhaltige Mobilität anstatt in größenwahnsinnige U-Bahn-Projekte und einen 30-Millionen-Autotunnel investieren. Dafür radeln wir heute, auch bei Regen!
