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Paß Lueg ÖBB

Einstimmiger 5-Parteien-Beschluß Pass-Lueg-Tunnelkette

[Reportage, Informationsverbund]
von Richard Fuchs

Die Notwendigkeit der witterungsgeschützten Tunnelquerung der ÖBB-Strecke beim Pass Lueg ist allseits bekannt. Mindestens einmal jährlich kommt es zu längeren Unterbrechungen. Aus einem SPÖ-Antrag wurde ein einstimmiger 5-Parteienantrag!

Konstruktive Zusammenarbeit im Salzburger Landtag möglich!

Politikverdrossenheit ist heute schon so etwas, wie der Normalzustand. Wenn Politiker sich einem Thema über die Parteigrenzen hinweg nähern, ist das schon etwas Außergewöhnliches. So etwas ist man eigentlich gar nicht mehr gewohnt. Und doch ist so etwas am 8. Oktober 2020 im Salzburger Landtag geschehen. Bereits zum dritten Mal wurde zum Thema Schienenverkehr aus einem Antrag einer der Oppositionsparteien FPÖ und SPÖ, über einen vorläufigen Abänderungsantrag, ein Allparteienantrag, der dann von allen 5 Landtagsparteien einstimmig beschlossen wurde.

Der witterungsmäßig kritische Bereich ist bei der Lawinengalerie, der Salzachbrücke und bei der Tunneleinfahrt nahe des Paß Lueg! Die Nähe zur Salzach macht die Trassierung hochwassergefährlich und muss mittels der Tunnelkette umgangen werden!

Der erste dieser einstimmigen 5-Parteien-Beschlüsse betraf den Bau des Regionalstadtbahn-Innenstadttunnels als Lokalbahnverlängerung durch die Stadt Salzburg. Damit begann offensichtlich auch eine neue Ära der konstruktiven Gesprächskultur im Salzburger Landtag. Der nächste einstimmige Beschluss betraf die zusätzlich notwendigen Bahnhaltestellen entlang der ÖBB-Strecken. Besonders auffällig dabei ist, dass die Landtagsabgeordneten der Oppositionsparteien FPÖ und SPÖ sogar noch während der Debatte in der Lage sind, sich fachlich kompetent dem Diskussionsverlauf flexibel anzupassen. Das zeigt, wie intensiv sich die Landtagsabgeordneten mit dem Thema beschäftigen.

Das ewige Projekt „Pass-Lueg-Tunnel-Kette“

Einfahrt des Intercity nach Graz in den Ofenauer-Eisenbahn-Tunnel am Paß Lueg neben dem Leube-Werk in Golling.

Spätestens seit der Olympiabewerbung ab 2003 ist die Notwendigkeit der witterungsgeschützten Tunnelquerung der ÖBB-Strecke beim Pass Lueg allseits bekannt. Mindestens einmal jährlich kommt es zu längeren Unterbrechungen der ÖBB-Strecke zwischen Golling und Werfen. Regelmäßig wird das Land Salzburg bezüglich des Ausbaues der Pass-Lueg-Tunnelkette beim Bund in Wien vorstellig.

SPÖ-Antrag Ausbau bis 2030

Der Leidensdruck in Salzburg ist mittlerweile so groß, dass ein SPÖ-Antrag vorrangig bis 2030 das Projekt umgesetzt gesehen haben will. Als ein ÖVP-Abänderungsantrag den Umsetzungszeitraum wieder verwässern wollte, setzte die SPÖ-Landtagsabgeordnete Sabine Klausner zu einer heftigen Standpauke an, weil sie nicht einsehen will, noch länger warten zu müssen. FPÖ-Landtagsabgeordneter Alexander Rieder gibt ihr Recht und Landesrat Stefan Schnöll kann sich den Zeithorizont 2030 sehr wohl vorstellen.

Plötzlich wird aus dem SPÖ-Antrag ein Allparteienantrag, der von allen fünf im Salzburger Landtag vertretenen Parteien letztendlich einstimmig angenommen wurde.

Einfahrt eines S-Bahnzuges mit Talent-Triebwagen Richtung Bischofshofen in den Ofenauer-Eisenbahn-Tunnel am Paß Lueg neben dem Leube-Werk in Golling.

Fachkompetente Experten-Einschätzung erleichtert die Entscheidung

Vor sechs Jahren wurde der damalige Verkehrsexperte Gunter Mackinger aus der Salzburg AG – Verkehr eliminiert, weil dort augenscheinlich zu viel Fachkompetenz unerwünscht ist. Die Konsequenzen daraus haben die Probleme bei Obus und Lokalbahn mittlerweile aufgezeigt. Sein Fachwissen ist nicht nur weltweit gefragt, sondern unzweifelhaft auch bei allen Parteien im Salzburger Landtag!

Der Verkehrsexperte Gunter Mackinger, noch in der Uniform der Salzburger Lokalbahnen, so wie er allseits bekannt war. Seine Meinung in Eisenbahnfragen ist weitum gefragt!

Sowohl die Eisenbahn-Historie um den Bahnbau auf der Tauernbahn, dem Winterdienst bei den Schweizer Eisenbahnen bis zur Bedeutung des Koralmtunnels für Salzburg konnte Mackinger den Landtagsabgeordneten näherbringen!

Landesrat Stefan Schnöll hat die Rückendeckung des gesamten Salzburger Landtages

Mit den drei einstimmigen 5-Parteien-Anträgen hat jetzt Landesrat Stefan Schnöll den uneingeschränkten Rückhalt des Salzburger Landtages bei den Finanzierungsverhandlungen mit dem Bund! Das war nicht immer so!

Der Verein "Die Rote Elektrische", links Erwin Pamp und rechts Richard Fuchs, haben dem Landesrat Stefan Schnöll, Bildmitte, die Statue der Heiligen Barbara überreicht. Sie soll den Segen über das Projekt Regionalstadtbahn breiten. Nun hat der Landesrat auch die Rückendeckung durch einen einstimmigen Fünfparteienbeschluß im Salzburger Landtag für die Finanzierungsverhandlungen mit dem Bund!