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Auto-Tunnel oder Verkehrswende? Die ÖVP muss sich entscheiden!

[Presseaussendung, Informationsverbund]
von AIM

Der geplante Auto-Tunnel nach Reininghaus wird den Kfz-Verkehr im Westen von Graz, der ohnehin schon stark belastet ist, weiter erhöhen. Will das die ÖVP? Oder will sie endlich die Verkehrswende einleiten, von der sie immer spricht?

Als das Projekt „Josef-Huber-Gasse“ vor einigen Jahren geplant wurde, war klar: Der Kfz-Verkehr wird sich damit erhöhen, insbesondere im Bezirk Gries. Dennoch wurde daran festgehalten – immer mit dem Argument, dass die tausenden neuen Bewohner*innen ja auch irgendwie nach Reininghaus kommen müssten.

Damals gab es jedoch umfangreiche Pläne, um die Anzahl der Autofahrten gering zu halten. So wurden Sammelgaragen, breite Radwege und eine gute ÖV-Anbindung versprochen. Diese Pläne wurden nur zum Teil umgesetzt. Das bedeutet, dass die zugrundeliegenden Verkehrsmodelle nicht nur veraltet, sondern auch falsch sind!

Auf Basis aktueller Verkehrsmodelle wäre das Projekt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu genehmigen, da die Lärm- und Feinstaub-/NOx-Belastung deutlich stärker steigen würde als ursprünglich erwartet. Die Messungen des Umweltamts im Vorjahr haben gezeigt, dass die Gesund- heit der Anwohner*innen im Gries bereits jetzt massiv vom Verkehr beeinträchtigt wird. Deshalb wird die steirische Umweltanwältin auch Berufung gegen die Unterführung einlegen. MoVe iT wird sie dabei voll unterstützen.

Doch wir wollen mehr: Es kann nicht sein, dass ein 30-Millionen-Auto-Projekt mit großer Vehemenz durchgezogen und mit haarsträubenden Argumenten wie dem „Flüsterasphalt“ gerechtfertigt wird, während man sich bei der Südwest-Linie, beim Ausbau der S-Bahn oder einer hochwertigen Radverkehrsanbindung an die Innenstadt Jahrzehnte Zeit lässt.

Wenn die Stadtpolitik, allen voran die ÖVP, ihr Bekenntnis zur Verkehrswende in Graz ernst meint, müsste sie jetzt die Reißleine ziehen und das Projekt Josef-Huber-Gasse absagen. Gleichzeitig müsste sie alles in Bewegung setzen, um den Menschen eine Alternative zu bieten – eine attraktive ÖV-, Fuß- und Fahrrad-Verbindung vom Jakominiplatz bis nach Reininghaus, inkl. einer um- fassenden Verkehrsberuhigung zwischen Mur und Eggenberger Gürtel (siehe Karte anbei).

MoVe iT wird alle Hebel in Bewegung setzen, damit dieses Szenario verwirklicht wird – und damit die echte Verkehrswende weiterführen. Erster Schritt dazu ist die Großdemonstration am 18. September (Treffpunkt: 18:00 Uhr, Griesplatz Nord, Details unter https://www.facebook.com/events/1032808490505554). Wer daran teilnimmt, macht klar, welche Verkehrspolitik er/sie sich für Graz wünscht!