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MoVe iT fordert endlich eine gerechtere Verteilung des Platzes auf den Straßen

[Presseaussendung, Informationsverbund]
von AIM

Derzeit geht es auf den meisten Straßen in Graz aufgrund des Coronavirus eher ruhig zu. Dennoch ist die Debatte um die ungerechte Platzverteilung wieder neu entflammt:

Derzeit geht es auf den meisten Straßen in Graz aufgrund des Coronavirus eher ruhig zu. Dennoch ist die Debatte um die ungerechte Platzverteilung wieder neu entflammt: Da Gehsteige meist sehr schmal und Radwege oft gar nicht vorhanden sind, möchte die für den Verkehr zuständige Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) die Straßen teilweise für den Autoverkehr sperren und temporär für den Fuß- und Radverkehr reservieren. Eine neue Verordnung der Bundesregierung gibt ihr Rückenwind[1], der Wiener Bürgermeister sträubt sich noch; den Autos Platz wegzunehmen ist eben auch in Wien und auch in der Krise keine unumstrittene Idee...

Die Grazer Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) lehnt indessen solche Maßnahmen leider ab[2]; es bestünde in Graz kein Bedarf. Auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) hat in einem Zeitungsinterview[3] der Idee eine Absage erteilt und begründete dies mit dem derzeit ohnehin geringen Verkehrsaufkommen. Dass sich nach der Krise die Straßen schnell wieder mit Autos füllen, öffentliche Verkehrsmittel im Stau stehen und Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf die ihnen zugebilligten Restflächen verbannt werden, scheint bei dieser Argumentation nicht bedacht worden zu sein.

Wann, wenn nicht jetzt, ist der passende Zeitpunkt, um eine Verkehrswende vorzubereiten? Flächen, die momentan ohnehin nicht benötigt werden, könnten endlich zugunsten der sanften Mobilität umorganisiert und Ungerechtigkeiten aus der dunklen Vergangenheit der „autogerechten Stadtplanung“ beseitigt werden. Aus temporären Maßnahmen könnten permanente Maßnahmen werden. Nach der Krise könnte Graz somit in eine echte ÖV-, Rad- und Fußverkehrsoffensive starten. Das hat schon in vielen Städten funktioniert, erfordert aber politischen Mut. Ansonsten bleibt alles beim Alten und die Schafstoffwerte werden mit zunehmendem Verkehr wieder nach oben klettern...

Anfragen bitte an: Dr. Christian Kozina – 0650/64-16-794 info@move-it-graz.at | presse@move-it-graz.at