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AT323 Salzburg und Umgebung
In Memoriam Ing. Horst Speer

In Memoriam Ing. Horst Speer †

[Reportage, Presseaussendung]
von R.F.

Heute haben wir eine traurige Pflicht, nämlich das Ableben im 85. Lebensjahr vom Gründungsmitglied der Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische Eisenbahningenieur i.R. Ing. Horst Speer am 10. März 2020 bekannt zu geben.

Heute haben wir eine traurige Pflicht, nämlich das Ableben im 85. Lebensjahr vom Gründungsmitglied der Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische Eisenbahningenieur i.R. Ing. Horst Speer am 10. März 2020 bekannt zu geben.

Ing. Horst Speer war eines unserer Gründungsmitglieder im Verein „Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische“ und konnte uns immer mit seinem Fachwissen über das Eisenbahnwesen in unserer Vereinsarbeit unterstützen. Dafür werden wir ihm immer dankbar bleiben!

RICHARD FUCHS Obmann Verein „Die Rote Elektrische“ vormals „Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische“, später "Verein S-Bahn-Salzburg"

Ing. Horst Speer war immer sehr fotoscheu. Daher sind diese Fotos sehr selten und bei einer Begehung der Trasse der früheren Roten Elektrische Richtung Königssee, bzw. auf einer Sonderfahrt auf der Berchtesgadener Land Bahn entstanden.

Nachruf zu Eisenbahningenieur Ing. Horst Speer Salzburg

Verfasst von KR Gunter Mackinger

Horst Speer wurde 1934 in Wien geboren. Seine Kindheit war geprägt durch große Mobilität – eine Deutsche Mutter und einen Österreichischen Vater und damit verbunden auch den oftmaligen Ortswechsel. Besonders geprägt hat den jungen Horst das Miterleben der Vernichtung Dresdens im Februar 1945 – ein wahrlich prägendes Ereignis. Nach 1945 in Linz wohnhaft und nach der Pflichtschule zunächst bei der jungen VOEST tätig, schaffte der technisch begabte junge Mann in die HTL – zunächst in Linz und später in Salzburg, wo er 1957 maturierte.

Tauernkraftwerke-Anschlußbahnen Kaprun

Erster Arbeitgeber des jungen Ingenieurs waren für viele Jahre die Tauernkraftwerke (TKW), wo er es zum Betriebsleiter für die Anschlussbahnen der Kraftwerke Schwarzach und Kaprun brachte. Gerade visionär war sein Versuch die Kraftwerksbahn nach Kaprun für den öffentlichen Verkehr nutzbar zu machen, was leider misslang – die Bahn wurde eingestellt und abgebaut. Bereits bei den TKW hatte Ing. Horst Speer die Berechtigungen zum Seilbahn Betriebsleiter erworben, diese Tätigkeit übte er an verschiedenen, österreichischen Standorten aus.

Nach der Einstellung des eigenen Bahnbetriebes der TKW wechselte Ing. Speer zur Montafonerbahn Bludenz – Schruns wo er als Stellvertreter des legendären Betriebsleiters Ing. Karl Zwirchmayr tätig war – ein unglaublich kreatives Team, welchem der Erhalt und der Ausbau der Montafonerbahn zu danken ist. Letzter Arbeitgeber des durch und durch eisenbahnbegeisterten Horst Speer waren die Österreichischen Bundesbahnen wo er in Linz und Bischofshofen tätig war. Seine letzte berufliche Stellung war die des Leiters der Zugförderungsstelle Bischofshofen.

Montafonerbahn und ÖBB-Zugförderungsstelle Bischofshofen

Ing. Horst Speer auf der Montafonerbahn

Nach der Einstellung des eigenen Bahnbetriebes der TKW wechselte Ing. Speer zur Montafonerbahn Bludenz – Schruns wo er als Stellvertreter des legendären Betriebsleiters Ing. Karl Zwirchmayr tätig war – ein unglaublich kreatives Team, welchem der Erhalt und der Ausbau der Montafonerbahn zu danken ist. Letzter Arbeitgeber des durch und durch eisenbahnbegeisterten Horst Speer waren die Österreichischen Bundesbahnen wo er in Linz und Bischofshofen tätig war. Seine letzte berufliche Stellung war die des Leiters der Zugförderungsstelle Bischofshofen.

Kreativer und engagierter Eisenbahner mit Weitblick

Ing. Horst Speer war ein kreativer, engagierter Eisenbahner dessen Denken und Handeln weit über den Tellerrand hinaus reichte. Besonders die Schweizer Eisenbahnen begeisterten ihn ein Leben lang und waren Vorbild für viele seiner Innovationen, die er bei „seinen“ Bahnen umsetzen konnte. Wo und wie auch immer möglich unterstütze er nach Kräften alle Freunde der Eisenbahn, sei es beim Erhalt historischer Fahrzeuge oder beim Kampf gegen verkehrspolitische Fehler und für eine menschengerechte Mobilität der Zukunft. Dass Ing. Horst Speer auch ein begeisterter und vielfältiger Modelleisenbahner war, versteht sich unter den geschilderten Rahmenbedingungen von selbst, auch wenn er das Projekt einer großen Modellbahnanlage in seinem Alterssitz im Salzkammergut nicht mehr realisieren konnte.

Gedenken an einen großen Eisenbahner

Ing Horst Speer bei einer Begehung der Baustelle der Lokalbahnverlängerung von Trimmelkam bis Ostermiething, nahe Diepoltsdorf, im Rahmen der Salzburger Verkehrstage 2014.

Mit Ing. Horst Speer verliert die Eisenbahn Szene einen profunden Techniker und begeisterten Eisenbahner, mit Ecken und Kanten und unvorstellbar großem Wissen. Am 10. März 2020 erhielt er seinen letzten Abfahrauftrag zu neuen Zielen – wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Eisenbahnerstadt Bischofshofen bei der ÖBB-Zugförderungsstelle Bischofshofen war die Wirkungsstätte von Ing. Horst Speer. Im Verein "Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische" haben wir immer despektierlich von Bischofshofen vom "Speerbezirk" gesprochen.