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Region
AT335 Tiroler Unterland
|
ITD10 Bozen
Appenzellerbahn-Elektro-Triebwagen in Jenbach Bahnsteig 1

3 Länder, 3 Bahnen, 1 Idee - Achenseebahn, Rittnerbahn, Appenzellerbahnen

[Reportage]
von Richard Fuchs

Die Modernisierung der Appenzellerbahnen setzte sowohl die Trogener Wagen (nach Bozen Rittnerbahn) als auch die SGA Triebwagen (nach Jenbach Achenseebahn) frei. Die Rittenerbahn und die Achenseebahn sind zwei Tiroler Zahnradbahnen.

Zwei Tiroler Regionalbahnen erhalten gebrauchte Fahrzeuge von den Appenzellerbahnen

Es gibt auch Regionen, die die Chance erkannt haben. Die Modernisierung der Appenzellerbahnen setzte sowohl die Trogener Wagen (nach Bozen Rittnerbahn) als auch die SGA Triebwagen (nach Jenbach Achenseebahn) frei. Die Rittenerbahn und die Achenseebahn sind just jene zwei Tiroler Zahnradbahnen, die gemischten Zahnrad- und Adhäsionsbetrieb durchführten. Während die Rittenerbahn ihre Zahnradstrecke an eine Seilbahn verloren hat und damit die Trogener Wagen ausreichten, hat die Achenseebahn ihre Zahnradstrecke noch, sodass die SGA Triebwagen ein Geschenk des Himmels (Zufall) waren.

Durch den Ankauf der sog. "Tango-Wagen" wurden die bestens gepflegten Fahrzeuge der Appenzellerbahn für die Achenseebahn und die Rittnerbahn preisgünstig frei.

Politik muss die Chancen der zukunftsorientierten Elektromobilität erkennen!

Ein "Geschenk des Himmels" war die Möglichkeit fünf Triebwagenzüge (jeweils Trieb- und Steuerwagen) von der Appenzellerbahn an die Achenseebahn abzugeben.

umweltfreundliche Elektromobilität mit Zukunft

Die einen haben die gesamte Bahn mit dem Land Südtirol modernisieren können und die ehemaligen Appenzellerbahn Triebwagen schön herausgeputzt. Bei den Nordtirolern weiß man nicht wohin die Reise geht. Dass die Medien regelmäßig über Stau und Stillstand in der Achenseeregion samt Parkchaos am Bahnhof Jenbach und Überlastung der Kasbachstraße berichten, wird offensichtlich nicht in Zusammenhang mit den Elektrotriebwagen als Lösungsansatz gegen den Verkehrsinfarkt gebracht. Die ehemaligen, immer noch modernen umweltfreundlichen elektrischen Appenzellerbahn-Triebwagen gehen am Ritten bei Bozen nach und nach in Betrieb.

Die Rittnerbahn/ Ferrovia del Renon in Oberbozen/ Soprabolzano von Maria Himmelfahrt/L’Assunta nach Klobenstein/Collalbo nimmt derzeit nach und nach die perfekt gepflegten Triebwagen der Trogenerbahn, einem Teil der Appenzellerbahnen, in Betrieb.

Da im Winter die Remise der Achenseebahn für die umfangreichen Revisionsarbeiten der Dampflokomotiven und der General-Überholung der Waggons benötigt wird, ist es notwendig, die Appenzeller-Elektrotriebwagen vorübergehend am Bahnhof Jenbach auf Bahnsteig 1 abzustellen.

Verschrottet das Land Tirol die eigene Zukunft der Elektromobilität?

In der derzeitigen Situation, geht es nach der kurzsichtigen Lokalpolitik in Tirol, drohen auf der Achenseebahn die voll betriebsfähigen Elektrotriebwagen der Appenzellerbahn verschrottet zu werden, falls nicht bald jemand aufwacht und auch hier die Riesenchance der modernen Elektromobilität erkennt. Wo rohe Kräfte sinnlos walten! Vom Beschmieren zum Zerstören ist es nicht weit!

Die von den fanatisierten Gegnern der Achenseebahn emotional aufgeheizte Stimmung, gegen die umweltfreundlichen neuwertigen Elektrotriebwagen, führte dazu, dass im Oktober 2018 Sprayer geglaubt haben, die Fahrzeuge verunstalten zu müssen. Der nächste Schritt im Fanatismus ist dann die endgültige Zerstörung der Triebwagen durch Verschrottung. Wenn das passiert, verabschiedet sich das Land Tirol endgültig von Klimaschutz und Elektromobilität!

Drei Bahnen, drei Länder, eine Idee - Elektromobilität

Die Modernisierungsmaßnahmen von drei Bahnlinien von drei Unternehmen in drei Staaten war eine organisatorische Glanzleistung, die allerdings nur dann hätte gelingen können, wenn auch das politische Umfeld in den drei Staaten im Gleichklang funktioniert hätte.

Schienenverkehr ist praktizierter Klimaschutz, weil kein anderes Verkehrsmittel in der Lage ist, soviele Pkw-Fahrten von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Die immer häufiger werdenden STAU-Ereignisse auf den Straßen von Jenbach zum Achensee werden immer unerträglicher. Die einzige Möglichkeit diesen STAU einzudämmen, ist das Projekt „Elektrifizierung und Verlängerung der Achenseebahn bis Pertisau“, weil die Bahn auf eigenem Fahrweg verkehrt!

Weitblick und Klimaschutz sind gefragt, nicht nackte Zerstörungswut!

Die Bevölkerung und auch die Touristen warten schon sehnsüchtig darauf, dass das Verkehrschaos im Achental durch eine moderne Nahverkehrsbahn, in Form der elektrifizierten Achenseebahn gelöst wird!

Das fiktive Zielschild der modernisierten Elektrozüge auf der Achenseebahn ist schon auf dem Nahverkehrszug Nr. 15 zu sehen. Darauf ist auch zu lesen: „Die Zukunft rollt zum Achensee“

Wie lange muss die Bevölkerung noch warten?